10 Beauty-Fragen: Was du schon immer über die richtige Pflege wissen wolltest

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Was tun bei trockener Haut oder splissigen Haaren? Brigitte-Redakteurinnen verraten, was du schon immer wissen wolltest.

10 Beauty-Fragen – die Brigitte-Redaktion antwortet

1. Wie pflege ich trockene Haut?

Sagen wir mal, schonend und ausgleichend. Also, alles weglassen, was sie weiter austrocknet: heißes Wasser, häufige Peelings, stark schäumende oder alkoholhaltige Reinigungsprodukte. Stattdessen auf Pflege setzen, die der Haut Fett UND Feuchtigkeit gibt, denn sie braucht beides. Erstaunlich gute Feuchtigkeitsspender sind etwa Hyaluronsäure, Urea und Glycerin. Fette, zum Beispiel Ceramide, helfen, sie zu halten, indem sie kleine Lücken im porösen Schutzmantel der Haut schließen. Auch pflanzliche Öle, die nach dem Duschen in die feuchte Haut einmassiert werden, tun gut, etwa Avocado-, Macadamianuss- oder Hanfsamenöl.

2. Wie verbessert man das Haarwachstum?

Mit Pflegeprodukten, die die Durchblutung der Kopfhaut und die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln fördern. Sie enthalten Stoffe wie Koffein, Rosmarin, Ginseng, Biotin oder Peptide. Liegt ein Nährstoffmangel vor, unterstützen Nahrungsergänzungsmittel von innen.

Durchblutungsfördernd: Beispielsweise „Belebendes Haar-Tonikum“ von Weleda, 100 ml ca. 12 Euro.
Durchblutungsfördernd: Beispielsweise „Belebendes Haar-Tonikum“ von Weleda, 100 ml ca. 12 Euro.
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Und natürlich sind ein gesunder Lifestyle, ausreichend Eisen und Proteine wichtig. Auch Kopfhautmassagen können helfen – und sind herrlich gegen Stress.

3. Welche ist eigentlich die beste Creme?

Das ist individuell: Es ist die Creme, die am besten zum eigenen Hauttyp und -zustand passt. Eine erste Orientierung gibt die Verpackung. Darauf stehen Hautzustand, Wirkstoffe und Formulierung. Aber bestimmt habt ihr auch schon gemerkt, dass ihr an heißen Tagen eine weniger fettige Creme braucht als an kalten. Dass sich die Haut je nach Hormonstatus oder Alter verändert. Im Beauty-Team haben deshalb die meisten von uns zwei bis drei Cremes im Schrank, deren Wirkung sie zusätzlich durch Seren beeinflussen. So ist es möglich, auf Veränderungen im Körper zu reagieren. „Die eine Creme“ reißt es also nicht raus, sondern man sollte eher auf ein vom Preis unabhängiges, flexibles, ganz persönliches Pflegeteam setzen.

4. Welche Deos ohne Aluminium wirken?

Das ist immer auch eine individuelle Sache, weil jede Haut anders ist und sich ihr Mikrobiom anders zusammensetzt. Ähnlich porenverengend wie Aluminiumsalze wirken Mineralien wie Zink oder Natron: Sie verringern die Schweißmenge, die auf die Haut gelangt, und ersetzen den Stoff in alternativen Produkten, die allerdings schwächer wirken.

Schutz ohne Alu: Beispielsweise „Fresh Summer“-Deospray von Nivea, 150 ml ca. 3 Euro.
Schutz ohne Alu: Beispielsweise „Fresh Summer“-Deospray von Nivea, 150 ml ca. 3 Euro.
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Im Team haben wir tolle Erfahrung mit probiotischen Deocremes gemacht, die nicht vorm Schwitzen, aber vor Gemüffel schützen. Und normale Deos bremsen die Geruchsbildung ja sowieso auch ohne Alu.

5. Was hilft gegen Rosazea?

Reagiert die Haut auf Chili oder Sonne sofort, brennt, juckt und glüht sie, ist das nicht nur ein kosmetisches Problem. Die chronisch-entzündliche Rosazea schädigt auch die Gefäße. Um das in den Griff zu bekommen, sollte man frühzeitig die Dermatologin ins Boot holen, die auch mit Medikamenten helfen kann. Es empfehlen sich UV-Schutz, sanfte Reinigung und Spezialprodukte mit Wirkstoffen wie antioxidativem Niacinamid und gefäßstabilisierenden Extrakten aus Rosskastanie oder Stechapfel. Und niemals die Haut reiben – weder mit dem Handtuch noch mit Wattepads. Begleitend hilft eine anti-entzündliche Ernährung. In der erscheinungsfreien Zeit kann die Rosazea mit Laser- oder IPL-Behandlungen stabilisiert werden.

6. Wie verschwinden Pigmentflecken wieder?

Das ist oft gar nicht so einfach. Pflegeprodukte mit Retinol, Niacinamid, Vitamin C, Tranexamsäure oder Arbutin mildern, müssen aber regelmäßig verwendet werden. Darüber hinaus kann eine Dermatologin Medikamente und Peelings einsetzen, die weitaus stärker sind.

Flecken-Serum: Beispielsweise „Pure Niacinamide 10 Serum“ von La Roche-Posay, 30 ml ca. 44 Euro.
Flecken-Serum: Beispielsweise „Pure Niacinamide 10 Serum“ von La Roche-Posay, 30 ml ca. 44 Euro.
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Sehr effizient sind Behandlungen mit Laser und IPL. Doch das kann ein langwieriger Weg über Monate sein. Das Wichtigste dabei ist nach wie vor konsequenter hoher Lichtschutz, und zwar an jedem Tag im Jahr – sonst ist der Fleck sofort wieder da.

7. Was hilft gegen Spliss?

Ehrlich gesagt, am besten ein Besuch im Friseursalon. Denn es handelt sich quasi um einen Haarnotfall. Werden die kaputten Spitzen nämlich nicht geschnitten, spaltet sich das Haar weiter und weiter auf. Und da es totes Hornmaterial ist, kann es sich nicht selbst regenerieren. Erste Hilfe bieten Spitzenfluids und -öle, die die Spitzen bis zur nächsten Wäsche pflegen, verschließen und natürlich viel besser aussehen lassen. Friseur:innen können die kaputten Enden mit einem Spliss-Schnitt oder mit einer erhitzten Schere versiegeln. Wer selber schnippelt, sollte das nur mit einer speziellen Haarschneideschere tun, die scharf genug ist und die Enden nicht zusätzlich aufraut. Am besten lässt man es aber gar nicht erst so weit kommen, pflegt sein Haar mit wöchentlichen Kuren, aufbauender Pflege und verzichtet möglichst auf zu heißes Föhnen, zu heißen Lockenstab & Co.

8. Lassen sich Falten wirklich mit Kosmetik vorbeugen?

Ja. Zumindest lässt sich damit ihre Entstehung verzögern. Insbesondere mit Sonnenschutz, denn UV-Strahlen sind hauptverantwortlich und schädigen die elastischen Fasern der Haut. Wirkstoffe mit einem nachgewiesenen Anti-Age-Effekt sind Antioxidantien wie die Vitamine C und E, die schützen, indem sie zellschädigende Moleküle neutralisieren.

Anti-Age-Pflege: Beispielsweise „Blue Pro-Retinol Eye Cream“ von Biotherm, 15 ml ca. 59 Euro.
Anti-Age-Pflege: Beispielsweise „Blue Pro-Retinol Eye Cream“ von Biotherm, 15 ml ca. 59 Euro.
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Hyaluronsäure bindet Feuchtigkeit in der Haut und fördert die körpereigene Neubildung. Retinol regt die Zellen an, sich wieder zu verhalten, als wären sie jünger. Und Peptide fördern die Kollagenbildung.

9. Warum wirkt meine Pflege bei mir nicht?

Vielleicht cremst du einfach nicht die richtigen Produkte. Eine Studie ergab, dass drei Viertel der deutschen Frauen den eigenen Hauttyp gar nicht kennen. Aber genau das ist die Voraussetzung für eine passende Beauty-Routine und die Verträglichkeit der Produkte. Dieser kleine Test bringt einen da schon weiter: das Gesicht waschen, pur lassen und eine halbe Stunde warten. Spannt der Teint, hat man wahrscheinlich trockene Haut, ist sie eher ölig, handelt es sich um fettige Haut. Bei der Mischhaut sind meist die Seiten trockener, während die T-Zone, also Stirn, Nase, Kinn, eher fettig sind.

10. Testet ihr alle Produkte, die ihr vorstellt?

Die meisten. Damit man ihre Wirkung beurteilen kann, müssen sie jeweils zum Haut- oder Haartyp passen. Glatthaarige können keine Pflege für Locken beurteilen, jemand mit fettiger Haut keine Pflege für trockene, eine Zwanzigjährige keine Anti-Age-Ampullen. Glücklicherweise ist unser Team sehr gemischt, sodass wir beinahe alles an Haut- und Haarthemen abdecken. Aber auch die jahrelange Erfahrung und das Hintergrundwissen lassen uns schnell erkennen, ob und wie ein Produkt funktioniert.

Heftbox Brigitte Standard

Source: Aktue