11 Femizide am Tag: Trotzdem schürt das Wahlergebnis in Mexiko Hoffnung

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Feminismus News: 11 Femizide am Tag! Daher ist es so bedeutsam, dass Mexiko nun eine Frau zur Präsidentin hat.

Der feministische News-Ticker für Juni 2024

Hier könnt ihr gesellschaftlich relevante News mit feministischer Perspektive nachlesen.

5. Juni 2024

Mexiko hat nun eine Frau zur Präsidentin. Aber – wie bedeutungsschwer ist dieses Wahlergebnis?

Es war der größte Wahltag in der Geschichte Mexikos. Seit Sonntag steht es fest, Claudia Sheinbaum hat nach offiziellen Hochrechnungen der Wahlbehörde zufolge die Präsidentschaftswahl in Mexiko gewonnen. Damit wäre die Linkspolitikerin, die am 1. Oktober 2024 ihr neues Amt antreten wird, die erste Präsidentin des Landes mit rund 130 Millionen Einwohner:innen. Sie gehört wie ihr Vorgänger, der linkspopulistische “Noch”-Präsident Andrés Manuel López Obrador, der Partei Morena an. Sheinbaum konkurrierte gegen eine andere Frau, Xóchitl Gálvez, die für das Zweckbündnis der drei größten Oppositionsparteien antrat, konnte die Wahl aber mit um die 60 Prozent der Stimmen für sich entscheiden. 

11 Femizide pro Tag: Hoffnung und Realität liegen nah beieinander 

Gewaltkriminalität ist in Mexiko ein großes mitunter durch Drogenkartelle geschürtes Problem, daher ist auch die Herausforderung immens, die auf Sheinbaum zukommt. Nicht nur der Wahlkampf war von schlimmen Gewalttaten überschattet – mehr als 30 Kandidat:innen wurden im Voraus getötet –, nein, Machismus prägt den Alltag vieler Mexikaner und insbesondere den, der Mexikanerinnen. Immer noch werden elf Frauen pro Tag umgebracht und 70 Prozent aller Frauen über 15 Jahre haben bereits Gewalt im Alltag erlebt. Die Feministin und Dokumentarfilmerin Guadalupe Sánchez Sosa bringt es auf den Punkt. Gegenüber “tagesschau” sagte sie: “Ich hoffe sehr, dass eine neue Präsidentin mit den Frauen kommuniziert, in den Austausch geht, uns zuhört. […] Es ist an der Zeit, dass wir endlich ein sicheres Mexiko für Frauen schaffen.”

Source: Aktue