Buchtipps Herbst 2023: Unsere 5 Sachbuch-Favoriten für den Herbst

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Wer Bücher liebt, geht nie allein ins Bett! Damit es dann aber kein böses Erwachen gibt, haben wir für Sie die besten neuen Bücher der Saison gefunden. Viel Spaß mit unseren liebsten Sachbüchern für den Herbst 2023!

Annie Proulx – Moorland

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Kann man aus der Betrachtung torfbildender Feuchtgebiete ein inspirierendes und bewegendes Sachbuch machen? Annie Proulx kann. Das liegt an den lebensklugen Gedanken der 88-jährigen Literatin, die von Reisen zu Mooren in England, Kanada und USA erzählt und so auf eine aufwühlende Weise deren Rettung dringlich macht. Ein kleines Buch, das nicht den Sog ihrer großen Romane erreicht, aber in der hitzigen Klimadiskussion eine besondere Stimme ist. (Ü: Thomas Gunkel, 256 S., 24 Euro, Luchterhand, ab 11.10.)

Lea Bonasera – Die Zeit für Mut ist jetzt!

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Apropos hitziger Klimastreit: Die “Letzte Generation” steht für einen Widerstand, der wehtut – denen, die deswegen im Stau stecken, und den Aktivist:innen, die Strafen, Wut und Prügel in Kauf nehmen. Wie sich das anfühlt, erzählt Mitgründerin Lea Bonasera. Und erklärt, warum sie zutiefst an die Idee des zivilen Widerstands glaubt. Ein Deep Dive in Protesttheorie – Bonaseras Promotionsthema – und ein Plädoyer fürs Durchhalten, das auch hilft, sich über die eigene Haltung klar zu werden. (224 S., 18 Euro, S. Fischer)

Homeira Qaderi –Dich zu verlieren oder mich

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Die wohl härteste Entscheidung ihres Lebens war für Homeira Qaderi die zwischen Selbstbestimmung und ihrem Sohn. Ein unerhörter Dualismus, und doch nicht selten in einem Patriarchat wie Afghanistan, das keine Toleranz Frauen gegenüber kennt, die es hinterfragen. Das aber tat Qaderi schon als Kind; sie las, sie schrieb Geschichten, bildete andere Mädchen weiter, umging die Gesetze der Taliban; und als sich ihr Ehemann eine zweite Frau nehmen will, nimmt sie das nicht einfach hin. Sie geht – um den Preis, ihren kleinen Sohn, den die Familie des Vaters für sich beansprucht, vielleicht nie wiederzusehen. Ihm schreibt sie bewegende Briefe, erklärt ihm auf eindringliche, szenenstarke Weise, was biografisch zu dieser Entscheidung geführt hat. Im Original trägt ihr Buch den schönen Titel “Dancing in the Mosque”, denn Qaderi, die nach dem Fall von Kabul 2021 in die USA emigrierte, wagt in ihrem Leben immer wieder Verbotenes – auch einen Tanz in der Moschee. (Ü: Eva Kemper, 240 S., 22 Euro, Arche)

Reinhold Beckmann – Aenne und ihre Brüder

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Der Moderator und Musiker Reinhold Beckmann erzählt die Geschichte seiner Mutter Aenne, die alle ihre Brüder im Zweiten Weltkrieg verloren hat. Die vier jungen Männer waren in Beckmanns Familie immer präsent, nicht nur die Schwester, auch deren Kinder haben um sie getrauert. Beckmann gelingt es auf berührende Weise, das Schicksal von Franz, Hans, Alfons und Willi sichtbar zu machen – und uns so die Augen zu öffnen, wie viel ungelebtes Leben jeder Krieg bedeutet. (352 S., 26 Euro, Propyläen)

Evelyn Roll – Pericallosa

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Ist es gut, viel über neuronale Prozesse zu wissen, wenn man eine Gehirn-OP überstehen muss? Im Fall der SZ-Journalistin Evelyn Roll ist es sogar ein Segen. Denn ihre Obsession für den – wie sie es nennt – “anbetungswürdigen gallertartigen Glibberpudding” in ihrem Kopf bringt sie dazu, ihre Erinnerungen an ihre Familiengeschichte neu zu reflektieren. Ergebnis: eine nachdenkliche, sehr lesenswerte Generationengeschichte, die den Bogen bis zu NS-Verstrickungen in Rolls Familie spannt. (432 S., 26 Euro, Droemer)

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Source: Aktue