Aurora Borealis : Pinke Polarlichter über Deutschland: Chancen auf Sichtungen in den kommenden Nächten

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Die Wahrscheinlichkeit, Polarlichter in Deutschland zu sehen, ist verschwindend gering. Doch in der vergangenen Nacht (5.11.) konnten auch hierzulande wieder welche gesichtet werden. Wie stehen die Chancen in den kommenden Tagen?

Grün, rot, gelb, blau – Polarlichter leuchten in den unterschiedlichsten Farben am Nachthimmel. Neuerdings auch über Deutschland. Das ist ungewöhlich, denn normalerweise kann man das Naturspektakel eher in den nördlicheren Breitengraden wie beispielsweise in Skandinavien beobachten. Doch, dass sie auch hierzulande zu sehen sind, zeigen unzählige Fotos, die aktuell im Netz kursieren. Können wir in den nächsten Nächsten mit weiteren Sichtungen rechnen?

Polarlicht-Sichtungen in den kommenden Nächten und Wochen möglich

Grundsätzlich ist es schwer vorauszusagen, wann die nächsten Polarlichter am Nachthimmel erscheinen. Doch wie Dirk Schlesier, der Leiter des Planetariums in Halle, gegenüber dem MDR erklärt, besteht durchaus die Chance, in den kommenden Nächten das Natur-Phänomen beobachten zu können: “Die Sonnenaktivität ist weiter recht hoch, sodass auch in den nächsten Tagen und Wochen die Möglichkeit von Polarlicht-Sichtungen besteht.”

Polarlichter treten nach Angaben des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) meistens im hohen Norden zwischen dem 60. und dem 70. Breitengrad auf. Zur geografischen Einordnung: Oslo liegt beispielsweise unter dem 60. Breitengrad, die norwegische Stadt Tromsö knapp unter dem 70. Doch je stärker die Sonnenstürme, desto wahrscheinlicher ist die Sichtbarkeit auch in den südlicheren Breiten. 

Warum sehen wir aktuell hierzulande Polarlichter?

Bereits im April hatte ein Sprecher des Instituts für Solar-Terrestrische Physik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitgeteilt, dass die aktuell vermehrten Sichtungen nicht ganz ungewöhnlich sind. Etwa alle elf Jahre, in einem sogenannten Sonnenzyklus, gebe es Phasen mit schwacher und mit starker Sonnenaktivität. Aktuell nähere man sich einem Maximum, das wir im kommenden Jahr erreichen könnten. Für Polarlichter gilt: Je höher die Sonnenaktivität, desto größer die Wahrscheinlichkeit für Sichtungen auch in den südlicheren Breitengraden.

Da die Sonnenaktivität aktuell sehr hoch ist, wie der Kp-Index zeigt, der die Störung des Erdmagnetfeldes durch den Sonnenwind beschreibt, treten vermehrt geomagnetische Stürme auf, die das Lichtspektakel am Himmel auslösen. Energiereiche Sonnenwindpartikel werden dabei durch Eruptionen auf der Sonnenoberfläche mit hohen Geschwindigkeiten ins Weltall geschleudert. Treffen diese auf das Erdmagnetfeld, entstehen die wunderschönen Polarlichter.

Schon am Sonntagabend (5.11.)  konnte man die Aurora Borealis über Deutschland, Österreich und Slowenien sehen. Gegen 18 Uhr war das beeindruckende Himmelsspektakel über weiten Regionen Mitteldeutschlands sichtbar. Unter anderem auch über dem südlichen Bayern.

Wann und wo kann man Polarlichter beobachten?

Frühling und Herbst sind statistisch gesehen die besten Jahreszeiten, um in Deutschland Polarlichter zu entdecken. Im Norden sind die Chancen größer als im Süden. Außerdem kann man Polarlicht nur dann wahrnehmen, wenn der Himmel klar und dunkel ist und man Richtung Norden schaut. Ländliche Regionen und die freie Natur sind die besseren Beobachtungsorte im Vergleich zu beleuchteten Städten.

Am Montag (6.11.) und den kommenden Nächten bestehen gute Chancen, in Deutschland einen Blick auf die pinken Polarlichter erhaschen zu können. Grund dafür sei ein Sonnensturm, wie Astronomie-Experte Olaf Graf gegenüber dem MDR erklärte. Voraussetzung ist natürlich, dass die Wolken sie nicht verdecken. 

Quellen: mdr.de, wetteronline.de, gfz-potsdam.de

 

 

Source: Aktue