Mit “Caveman” hat es Modedesigner Guido Maria Kretschmer auf die große Leinwand geschafft. Der Film nimmt sich Genderklischees an, die sich bis heute wacker halten.
Gibt es eigentlich nichts, was Guido Maria Kretschmer nicht kann? Modedesigner, Serienliebling, Autor – und nun ist er auch noch im Kino zu sehen! Was für eine wundervolle Zeit, um Fan von Guido zu sein. Allerdings spielt er in seinem ersten Leinwandauftritt (noch) nicht die Hauptrolle, denn die ist Schauspieler Moritz Bleibtreu vorenthalten. Inhaltlich behandelt der Film ein zeitloses Thema: Gender-Klischees.
“Caveman” – darum geht’s
In “Caveman” dreht sich alles um Bobby (Bleibtreu), der dem Glauben nachgeht, das vermeintliche Geheimnis gelüftet zu haben, warum Frauen und Männer so oft Kommunikationsprobleme haben. Dabei half ihm der “Caveman” – ein imaginärer Freund aus der Steinzeit, dem Bobby begegnet. Als Bobby aus seinem alten Beruf ausbrechen und endlich seinem Traum, ein Comedian zu werden, nachgehen möchte, verlässt ihn seine Frau Claudia (Laura Tonke) keine 15 Minuten vor seinem ersten großen Auftritt.
Statt seines ursprünglich geplanten Programms, beschließt Bobby stattdessen, das Scheitern des modernen Mannes zum Thema seines Auftritts zu machen – dabei nimmt er seine Beziehung, von der ersten Begegnung der beiden bis hin zur Trennung, als Beispiel. Am Ende sollen die Zuschauer:innen entscheiden, ob Bobby ein “normaler Mann” oder ein “großer Idiot” ist.
Gender-Klischees haben auch 2023 nicht ausgedient
Der Film ist eine Adaption des Theaterstücks “Defending the Caveman” (übersetzt etwa: “Die Verteidigung des Höhlenmenschen”), das seine Uraufführung im Jahr 1991 in San Francisco hatte und einen so durchschlagenden Erfolg feierte, dass es bis heute in Theatern rund um die Welt vor insgesamt acht Millionen Zuschauer:innen, in 55 Ländern und über 25 Sprachen aufgeführt wurde.
Kann ein Stück von vor 30 Jahren heutzutage noch aktuell sein? Die Antwort der Regisseurin Laura Lackmann ist ein klares: “Ja!” Der Kern von “Cavemann” sei Bobbys falsche Annahme, er könne seine Beziehung aus der Perspektive der Vergangenheit betrachten, sagt sie in einem Interview mit SWR 2. Witze über Mann-Frau-Rollenbilder seien nicht aus der Zeit gefallen, schließlich seien nicht alle mit Gender-Themen vertraut und würden in Berlin-Kreuzberg wohnen, so die Regisseurin.
Die Filmpremiere war ursprünglich für den 23. Dezember 2021 geplant. Seit dem 26. Januar diesen Jahres können sich Fans von Guido Maria Kretschmer den Film im Kino anschauen – und seinen ersten Leinwandauftritt bewundern.
Verwendete Quelle: swr.de, filmstarts.de, constantin-film.de
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