Copenhagen Fashion Week: Drei Momente, die die dänische Modewoche so einzigartig gemacht haben

Fashion

Auf der Copenhagen Fashion Week beweisen die skandinavischen Labels in diesem Jahr nicht nur Stil, Handwerk und Design – sie punkten auch mit einer klaren Botschaft für Inklusion, Nachhaltigkeit und Female Empowerment.

Kaum eine Stadt ist derzeit so beliebt wie die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Mit ihrer unverkennbaren und perfekt durchdachten Ästhetik hat sie sich auch puncto Fashion zu einer der einflussreichsten Städte der Branche entwickelt. In diesem Sommer zeigt die skandinavische Modemetropole während der Fashion Week erneut, was sie kann und was genau sie so einzigartig macht. Drei Momente haben das Herz von Redakteurin Hannah dabei besonders erobert …

Copenhagen Fashion Week:  Die Highlights der Modewoche

Premiere: Erstes blindes Model bei der Fashion Week in Kopenhagen

Wer das Wort “Diversity” auf dem Laufsteg hört, möchte fast schon mit den Augen rollen. Denn seit Jahren dreht sich die Modebranche beim Thema Diversität und Inklusion im Kreis. Wir machen einen Schritt nach vorne und direkt wieder drei zurück. Einige dänische Labels scheinen sich das Wort jedoch nicht nur aus Marketinggründen auf die Fahne zu schreiben, sondern diese Message wirklich zu leben. 

Die irische Designerin Sinéad O’Dwyer setzt mit ihrer Modenschau in Sachen Repräsentation neue Maßstäbe. Sie wählte als Schauort ihrer Modenschau bewusst den barrierefreien Opernpark in Kopenhagen, arbeitete bei ihrer Kollektion mit dem Blindenverband und der gemeinnützigen Organisation “Hair and Care” zusammen. So gab es für blinde und sehbehinderte Zuschauer:innen Audiobeschreibungen, die die Looks der Kollektion genauer beschrieben, sowie Broschüren mit Stoffmustern.

Lucy Edwards auf dem Laufsteg von Sinéad O'Dwyer.
Lucy Edwards auf dem Laufsteg von Sinéad O’Dwyer.
© PR

Doch das Thema Inklusion fand nicht nur hinter den Kulissen statt. Die Gewinnerin des “Zalando Visionary Award 2024” schickt mit Lucy Edwards zum ersten Mal in der Geschichte der Kopenhagener Fashion Week ein blindes Model mit Blindenhund über den Laufsteg und sorgt so für die so wichtige Repräsentanz einer Minderheit, die vor allem in der Modebranche oft komplett übersehen wird.

Von Frauen für Frauen

Doch es sind nicht nur die stylischen Designs und spektakulären Modenschauen, sondern auch die Menschen – um genau zu sein, die Frauen – hinter den It-Labels, die die Kopenhagener Modewoche zu etwas ganz Besonderem machen. Denn bei den “Spring/Summer 2025”-Schauen wurden 63% der Modelabels von Frauen geführt. Ein starker Kontrast zu anderen Städten wie Paris, wo die meisten Modehäuser in den Händen von Männern liegen. Vor allem Labels wie Baum & Pferdgarten, das mit den Gründerinnen Rikke Baumgarten und Helle Hestehave in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, oder die dänischen Kultlabels Rotate oder Gestuz strahlen mit ihren Gründerinnen alle Hand Frauenpower aus, die sich im ganzen Team bemerkbar macht. Mode von Frauen für Frauen, genau so, wie wir es lieben.

Die Wurzeln nicht verlieren

Dass die Modebranche ein absolutes Haifischbecken ist, in dem auch die talentiertesten Designer:innen ins Rudern geraten können, zeigt uns das Label (Di)vision. Trotz einer viralen Modenschau und etlichen Fans hatte das Label im letzten Jahr mit Geldprobleme zu kämpfen und setzte eine Saison aus. In diesem Sommer ist die beliebte Marke, die durch Instagram und Co. innerhalb kürzester Zeit zum absoluten It-Label wurde, mit einer Modenschau in Zusammenarbeit mit “The Ordinary” wieder da. 
 

(Di)vision Spring Summer 2025.
(Di)vision Spring Summer 2025.

Reduzierter, bodenständiger, aber nicht weniger spannend. Das Label, das sich seit Gründung auf das Thema “Upcycling” spezialisiert hat, rückt ganz bewusst wieder seine Wurzeln in den Fokus und begeistert mit stylischen Pieces aus Materialien, die alle bereits verwendet wurden und geht damit als zweifelsloses Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit voran.

Source: New feed