Grippeimpfung im Winter 2023: 7 wichtige Fragen und Antworten zur Grippeschutzimpfung

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Pünktlich zur kalten Jahreszeit gehen die ersten Grippewellen wieder los. Wer sich jetzt impfen lassen sollte und was es noch zu wissen gibt, erfährst du hier.

Winterzeit ist immer auch Erkältungszeit: Auch wenn es manchmal so scheint, als hätte das Coronavirus alle anderen klassischen Infektionskrankheiten vertrieben, ist doch auch in diesem Jahr die erste Grippewelle wieder auf dem Vormarsch. Aber wer sollte sich impfen lassen – und bringt das jetzt überhaupt noch etwas?

Grippeimpfung: Was du wissen solltest

Du bist verunsichert, ob die Grippeschutzimpfung für dich infrage kommt? Keine Sorge – wir klären die sieben wichtigsten Fragen und Antworten!

1. Wer sollte sich impfen lassen?

Das “Robert-Koch-Institut” (RKI) hat im vergangenen September die Impfempfehlungen zur Influenza, also der echten Grippe, aktualisiert. Folgenden Personen wird die Grippeimpfung nun empfohlen:

  • Menschen über 60 Jahren.
  • Schwangere ab dem 2. Trimenon, bei gesundheitlicher Gefährdung bereits im 1. Trimenon. Sprich hierzu am besten mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.
  • Menschen mit einer Immunschwäche.
  • Menschen mit einer vorhandenen Grunderkrankung wie Diabetes, Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder neurologischen Erkrankungen.
  • Bewohner:innen in Alten- oder Pflegeheimen sowie deren Besucher:innen.
  • Personal in Pflegeeinrichtungen, medizinischen Diensten oder Ähnlichem.
  • Personen in Einrichtungen mit erhöhtem Publikumsverkehr.

2. Wann ist die beste Zeit für eine Grippeschutzimpfung?

Laut dem RKI stiegen die Fallzahlen der Grippewellen in den letzten Jahren stets etwa ab Ende September deutlich an. Da es ungefähr zehn bis 14 Tage dauert, bis sich der Schutz vollständig aufgebaut hat, ist der beste Zeitpunkt für die Impfung etwa von Oktober bis Mitte Dezember.

Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass sich die Grippeimpfung nicht mehr lohnen kann, wenn man sie vor oder nach diesem Zeitpunkt durchführt. Immerhin ist es durchaus möglich, dass die Grippewelle früher einsetzt oder länger dauert als gewöhnlich. Das RKI schreibt dazu: “In der Saison 2022/2023 kam es beispielsweise im März zu einer zweiten Grippewelle durch eine andere Virusvariante.”

3. Kann ich mich impfen lassen, obwohl ich erkältet bin?

Im besten Fall bist du bei einer Impfung natürlich gesund. Eine normale Erkältung mit maximal leicht erhöhter Temperatur (weniger als 38,5 Grad) ist aber in der Regel kein Hindernis. Kleine Ausnahme: Nimmst du Schmerzmittel wie beispielsweise Paracetamol ein, könnte das die Reaktion des Immunsystems auf die Impfung vermindern, was diese weniger erfolgreich macht. Sprich in diesem Fall vorab kurz mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, ob die Impfung sinnvoll ist.

Anders sieht es bei einer Erkrankung mit Fieber ab 38,5 Grad aus – in diesem Fall sollte die Impfung erst erfolgen, wenn du wieder gesund bist.

4. Kann ich trotz einer Impfung an der Grippe erkranken?

Einen hundertprozentigen Schutz vor einer Erkrankung bietet die Impfung leider nicht. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Zum einen kannst du noch erkranken, wenn die Impfung während der sogenannten Inkubationszeit stattgefunden hat, du zum Impfzeitpunkt also bereits infiziert warst. Zum anderen kann es wie bereits beschrieben bis zu 14 Tage dauern, ehe der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Auch in diesem Zeitraum kannst du dich also noch anstecken.

Die Grippeimpfung schützt im Übrigen nicht vor einer Ansteckung mit einer klassischen Erkältung. Allerdings ist es gar nicht so einfach zu erkennen, welche Art von Infektion vorliegt. Ob du eine Grippe oder Erkältung hast, kannst du hier nachlesen.

5. Mit welchen Nebenwirkungen muss ich bei der Impfung rechnen?

Je nach verwendetem Impfstoff kann es laut RKI in manchen Fällen zu kurzfristigen Krankheitssymptomen wie bei einer Erkältung kommen. Am häufigsten treten diese Beschwerden auf:

In der Regel verschwinden diese Symptome innerhalb von ein bis zwei Tagen nach der Impfung von alleine wieder.

6. Kann ich mich gleichzeitig gegen Corona und Grippe impfen lassen?

Laut dem RKI ist eine gleichzeitige Impfung gegen Corona und Grippe möglich: “Gemäß Empfehlung der STIKO muss zwischen Covid-19-Impfungen und der Verabreichung anderer sog. Totimpfstoffe kein Impfabstand von 14 Tagen mehr eingehalten werden.” Aber die Impfung sollte an unterschiedlichen Stellen erfolgen. Der Hausärzteverband wünscht sich daher möglichst bald einen Kombi-Impfstoff gegen Corona und Grippe. Der Bundesvorsitzende des Verbandes, Markus Beier, sagte dazu der “Neuen Osnabrücker Zeitung”: “Wir hoffen sehr, dass es den Kombi-Impfstoff in absehbarer Zeit gibt.”

7. Sollte ich mein Kind impfen lassen?

Die “Ständige Impfkommission” (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung für alle Kinder, die bei einer Grippeerkrankung ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben. Folgende Vorerkrankungen zählen zu den Risiken:

  • Chronische Atemerkrankungen wie Asthma oder Mucoviszidose
  • Chronische Erkrankungen von Herz, Leber oder Nieren
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes
  • Eine angeborene oder erworbene Immunschwäche

Auch wenn ein anderes Haushaltsmitglied chronisch krank oder immunschwach ist, sollten Kinder geimpft werden.

Für Kinder stehen je nach Alter sowohl Totimpfstoffe als auch ein Lebendimpfstoff zur Verfügung. Ab sechs Monaten kann der Totimpfstoff verimpft werden. Ist das Kind älter als neun Jahre und wurde noch nie gegen die Grippe geimpft, werden in der Regel je nach Impfstoff zwei Impfungen im Abstand von je vier Wochen durchgeführt.

Kinder bis einschließlich 17 Jahren kann alternativ auch ein Lebendimpfstoff in Form eines Nasensprays verabreicht werden. Das ist beispielsweise sinnvoll, wenn Blutgerinnungsstörungen vorliegen oder das Kind Angst vor Spritzen hat. Bei einer vorliegenden Immunschwäche, schwerem Asthma oder einer parallelen Therapie mit verschiedenen Schmerzmitteln kommt der Lebendimpfstoff nicht infrage.

Quellen

Source: Aktue