Gute Sache!: Schüler erfindet Einkaufswagensitz für Ältere und Menschen mit Behinderung

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Der 11-jährige Simon entwickelt eine wertvolle Idee, um anderen den Alltag zu erleichtern, und beeindruckt die Jury bei “Jugend forscht”.

Beim Einkaufen im Supermarkt kann es schon mal richtig hektisch und stressig werden. Besonders jetzt in der Vorweihnachtszeit sind die Discounter mehr als nur gut besucht. Da kann es zum Wochenende schon mal vorkommen, dass sich Warteschlangen an der Fleischtheke bilden, die gefühlt einmal durch den gesamten Laden gehen. Und auch die Schlangen an den Kassen fordern von Kund:innen eine enorme Engelsgeduld.

Für die meisten Menschen ist dies einfach nur lästig, nervig und zeitraubend. Für andere Menschen können diese Momente jedoch mehr als nur eine Geduldsprobe sein. Da wären beispielsweise ältere Menschen, die schneller erschöpft sind, denen eine kleine Verschnaufpause zwischendurch guttun würde. Ähnlich könnte es Menschen mit einer Behinderung gehen. Auch ihnen könnte ein Moment der Ruhe in all dem Getümmel guttun, um entspannt einen Blick auf den Einkaufszettel zu werfen und zu überlegen, was vielleicht noch in ihrem Wagen fehlt. Leider gibt es bisher keine Sitzmöglichkeiten in regulären Supermärkten und Discountern. Oft befinden sich im Ein- und Ausgangsbereich Bänke, aber in den Geschäften selbst bisher nicht. Das brachte einen Schüler aus Süddeutschland auf eine raffinierte Idee.

Eine gute Idee: Einkaufswagensitz für Ältere + Menschen mit Behinderung

Mit seinen elf Jahren stellt Simon Rackl ein Projekt auf die Beine, das wirklich etwas ganz Besonderes ist. Er entwickelte einen speziellen Einkaufswagensitz für Personen mit Behinderung und ältere Menschen. Mit diesem Modell trat er 2023 bei einem Regionalwettbewerb in Regensburg bei “Jugend forscht” an, dem Schul- und Jugendwettbewerb im Bereich Naturwissenschaften und Technik, der als der bekannteste in Deutschland gilt. Jungforscher Simon entwickelte einen Prototyp, der in einen gängigen Einkaufswagen eingehängt und abgeklappt werden kann. Dies ermöglicht Senior:innen oder Menschen mit einer Behinderung auch im Einkaufstrubel ein kleines Päuschen und bietet die Möglichkeit, sich im Geschäft im Sitzen auszuruhen.

Schüler erfindet Einkaufswagensitz für Ältere und Menschen mit Behinderung
© Robert Wagenbrenner

“Jugend forscht”: Ideen fördern und anderen den Alltag erleichtern

Tatsächlich gewann Simon, der das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium Cham in Bayern besucht, den zweiten Preis im Fachgebiet “Technik” bei “Jugend forscht”. Die Jury soll begeistert gewesen sein von der praktischen Umsetzung des Projekts und der Kreativität des Schülers. Er erhielt für seine großartige Idee und die Entwicklung einen Sonderpreis der Versicherungskammer Bayern.

Neben Simon gab es auch andere beeindruckende Teilnehmer:innen. Mit elf Projekten (von insgesamt 48) war das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium der Universität Regensburg stark vertreten und konnte beeindruckende Ergebnisse erzielen. Entwickelt wurden andere eindrucksvolle und innovative Projekte wie ein Sonnenschutz für ein Hochbeet, ein Drehuntersatz für Mülltonnen oder ein größenverstellbarer Eierbecher.

Schüler erfindet Einkaufswagensitz für Ältere und Menschen mit Behinderung
© Robert Wagenbrenner

Der Leiter des sogenannten Nussknacker-Erfinderclubs und MINT-Beauftragter der Schule, Robert Wagenbrenner, erhielt den “Sonderpreis für engagierte Talentförderer”, und das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium wurde zum zweiten Mal für sein besonderes Engagement bei der Förderung mathematisch, naturwissenschaftlich und technisch interessierter Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Wettbewerbs “Jugend forscht” zur Bayerischen Forscherschule des Jahres 2023 nominiert. Zudem stellt der Erfinderclub seit mehr als 15 Jahren seine Erfindungen auf der internationalen Erfindermesse iENA in Nürnberg aus. Dort hat Simon eine Goldmedaille gewonnen.

Verwendete Quellen: jvfg-cham.de, jugend-forscht.de

 

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei Eltern.

Source: Aktue