Kommunikation: 5 Alternativen zu "Entschuldigung", für die dich andere Menschen respektieren

Aktuel

Manchmal ist eine aufrichtige Entschuldigung Grund genug, eine Person zu respektieren, doch zu häufige Entschuldigungen machen einen unsicheren Eindruck. Diese Varianten wirken selbstbewusst und geben deinem Gegenüber trotzdem ein gutes Gefühl.

Ernst gemeinte Entschuldigungen sind ein Zeichen von Stärke und Kompetenz. Sie setzen voraus, dass wir erkennen, dass wir etwas falsch gemacht beziehungsweise anderen Personen Unannehmlichkeiten bereitet haben. Sie setzen voraus, dass wir über ein Gewissen verfügen, zu unseren Fehlern stehen und sie wieder gut machen möchten. Insofern verdienen wir Respekt, wenn wir uns entschuldigen.

Auf der anderen Seite können Entschuldigungen Unsicherheit vermitteln und in einigen Fällen tatsächlich darauf zurückzuführen sein: Unsicherheit kann uns dazu veranlassen, uns häufiger zu entschuldigen als notwendig und für Dinge um Verzeihung zu bitten, die gar keine Entschuldigung erfordern. Unsicherheit schürt in uns die Angst, etwas falsch zu machen, und deshalb verspüren wir den Impuls uns zu entschuldigen. Geben wir diesem Impuls aber jedes Mal nach, werden andere Menschen uns als unsicher wahrnehmen – womöglich als noch unsicherer, als wir eigentlich sind – und sowohl das Vertrauen als auch den Respekt uns gegenüber verlieren. Außerdem wird ständiges Entschuldigen den Wert unserer Entschuldigungen in wirklich wichtigen Momenten schmälern.

Von daher sparen wir uns die Entschuldigung lieber gelegentlich, wenn sie nicht unbedingt sein muss. Doch was sagen wir stattdessen? Gar nichts? Gar nicht so leicht, wenn wir den Drang verspüren, etwas zu sagen. Laut Verhaltenswissenschaftlerin Shadé Zahrai ist ein Ausdruck von Wertschätzung oftmals eine gute Alternative für eine unangebrachte Entschuldigung. Indem wir unserem Gegenüber Wertschätzung und Dankbarkeit aussprechen, können wir auf unseren Entschuldigungs-Impuls reagieren, ohne Unsicherheit zu vermitteln – und damit im Gegenteil sogar kompetent und selbstbewusst erscheinen. Außerdem geben wir unserem Gegenüber meist trotzdem ein gutes Gefühl, da es sich wahrgenommen fühlt. Fünf Beispiele, wie wir statt einer Entschuldigung auf Wertschätzung setzen können.

5 Alternativen zu “Entschuldigung”, für die dich andere Menschen respektieren

1. “Ich schätze es sehr, dass du dir Zeit für mich nimmst.”

Ob wir gerade einen neuen Job angefangen haben, uns an Veränderungen gewöhnen oder aus sonstigen Gründen in einer Situation stecken, in der wir auf die Zeit und Hilfe anderer Menschen angewiesen sind – das passiert den Besten und ist kein Grund, sich zu entschuldigen. Statt einem Satz wie “Entschuldigung, dass ich deine Zeit und Unterstützung brauche” können wir getrost so etwas wie “Danke für deine Mühe” sagen oder “Ich weiß sehr zu schätzen, dass du dir Zeit für mich nimmst”.

2. “Danke fürs Zuhören.”

Du bist völlig ins Gespräch vertieft, emotional engagiert, ganz bei der Sache, höchst interessiert – und plötzlich merkst du, dass du es bist, die die ganze Zeit redet. Schwamm drüber, kommt schon mal vor. Eine Entschuldigung erfordert es gewiss nicht, schließlich könnte dich dein Gegenüber jederzeit bremsen, wenn du wirklich Schaden anrichten würdest. Anstatt dich also dafür zu entschuldigen, dass du so viel redest, kannst du der anderen Person mit einem guten Gefühl fürs Zuhören danken oder ihr mitteilen, dass du ihre Bereitschaft, dich ausreden zu lassen, sehr schätzt. 

3. “Dein Mitgefühl bedeutet mir viel.”

“Entschuldigung, dass ich so emotional bin” – wie bitte? So bitte nicht. Auch wenn wir sie manchmal selbst übertrieben oder unangebracht finden, haben unsere Emotionen ihre Berechtigung und sind nichts, wofür wir uns jemals zu entschuldigen brauchen. Führen sie dazu, dass wir jemanden aus Wut mit Aperol Spritz überschütten, gut. Dann ist eine Entschuldigung schon angebracht. Doch wenn wir lediglich weinen oder aufgewühlt oder aufgebracht sind und unsere Gefühle ohne fliegende Cocktails und Handgreiflichkeiten mit unserem Gegenüber teilen, ist das die Gelegenheit, ihm für sein Verständnis und Mitgefühl zu danken oder zu sagen, wie viel es uns bedeutet, dass es für uns da ist.

4. “Danke für deine Geduld.”

Zu spät? Okay. Dann ist eine Entschuldigung angebracht – wenn die Verspätung bei anderen Menschen Schaden verursacht hat. Wenn wir uns zu einer entspannten Verabredung wenige Minuten verspäten oder mit vorheriger Ansage später kommen oder unsere Verspätung die sonstigen Abläufe nicht im geringsten stört, ist es übertrieben, sich zu entschuldigen. Es hilft niemandem und lässt uns lediglich inkompetent und schlecht organisiert erscheinen. Bedanken wir uns hingegen bei unseren Mitmenschen dafür, dass sie gewartet haben, und erkennen ihre Geduld und ihr Verständnis an, werden sie uns als höflich und aufmerksam wahrnehmen – und uns trotz der längst verziehenen Verspätung respektieren.

5. “Deine Kritik ist sehr hilfreich.”

Fehler gemacht? Etwas durchgerutscht? Nicht aufgepasst? Menschlich. Kleinere Fehltritte beispielsweise im Job sind es nicht wert, dass wir uns deswegen für unsere Mangelhaftigkeit und Schwächen entschuldigen. “Danke für deine Anmerkung”, “Dein Feedback hilft mir wirklich sehr” oder “Ich weiß deine Anregungen zu schätzen” sind mindestens genauso gute Wege, für unsere Fehler Verantwortung zu übernehmen, wie eine Entschuldigung.

Verwendete Quelle: cnbc.com

Source: Aktue