Dankbarkeit soll uns im Alltag glücklicher machen, so viel ist bekannt. Doch neue Studien gehen noch weiter: Kann Dankbarkeit sogar unser Leben verlängern?
Dankbarkeit wird laut früheren wissenschaftlichen Aufsätzen als “eine allgemeine Tendenz, positive Erfahrungen im Leben wahrzunehmen und mit dankbaren Gefühlen darauf zu reagieren”, definiert. Es geht demzufolge um die Anerkennung und Wertschätzung, sowohl von materiellen wie auch immateriellen Dingen: Dankbarkeit für ein gesundes Leben, für die Familie und Freund:innen, für ein gutes Buch oder für erfahrene Liebe und Hilfe.
Schon in früheren Studien wurde festgestellt, dass sich Dankbarkeit positiv auf unser Leben auswirkt. 2019 fanden Forschende heraus, dass sie zu mehr Lebenszufriedenheit führt und negative Emotionen verringert. Neben psychischen Effekten soll auch der Körper unter anderem durch besseren Schlaf und gute Abwehrkräfte profitieren. Dankbarkeit wirkt sich also in vielen Bereichen förderlich auf unser Leben aus – auch auf die Lebenserwartung?
Laut Wissenschaft: Verlängert Dankbarkeit unser Leben?
In einer neuen Studie aus diesem Jahr stellten sich die Forschenden folgende Frage: “Leben Menschen, die positive Erfahrungen häufiger wahrnehmen und dafür dankbar sind, tendenziell länger?” Um dies zu beantworten, wurden Daten aus der Nurses’ Health Study verwendet, die 1976 gegründet wurde. Für diese aktuelle Forschung wurden nun über drei Jahre von 2016 bis 2019 49.275 US-Krankenschwestern im durchschnittlichen Alter von 79 Jahren befragt und untersucht, von 2022 bis 2024 wurden die Ergebnisse analysiert.
Das Ergebnis: Die Personen, die im höchsten Terzil der Dankbarkeit lagen, hatten ein um neun Prozent geringeres Sterberisiko als diejenigen im untersten Terzil. Soziodemografische Grundmerkmale, die soziale Teilhabe, religiöses Engagement, die körperliche Gesundheit, Lebensstilfaktoren, kognitive Funktionen und die geistige Gesundheit wurden vorher bereits berücksichtigt. “Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Erleben von Dankbarkeit mit einer längeren Lebenserwartung bei älteren Menschen verbunden ist”, fassen die Forschenden das Resultat zusammen. In weiteren Studien mit repräsentativeren Stichproben sollen die Ergebnisse jetzt reproduziert werden.
Dankbarkeit im Alltag steigern
Und wie können wir fortan dankbarer werden? Auch dazu geben die Forschenden abschließend noch Rat: Wir können ein Dankbarkeitstagebuch führen und jeden Tag drei Dinge aufschreiben, für die wir dankbar sind. Oder aber wir halten einen Dankbarkeitsbesuch ab, indem wir in einem Brief an eine Person formulieren, wofür wir ihr alles dankbar sind. Diesen schicken wir jedoch nicht ab, sondern treffen uns persönlich mit dem- oder derjenigen und lesen den Brief vor. Diese Methode soll für ein Glücksgefühl sorgen, das mehrere Wochen anhält.
Source: Aktue
