Lebensweisheiten: Die Must-Dos eines 95-jährigen Kardiologen für ein langes und glückliches Leben

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Was hält uns auch im Alter fit und gesund? Der Lebensstil eines 95-Jährigen aus Japan könnte da ein gutes Beispiel für uns sein. Wir verraten, was wir von ihm lernen können.

Im Grunde kennen wir bereits viele Routinen, die zu mehr Fitness und Gesundheit im Alter führen sollen. Beispielsweise eine ausgewogene Ernährung oder Bewegung – und sei es “nur” ein täglicher Spaziergang, der die Muskeln in Gang bringt. Laut einer Studie mit 7.047 Personen über 85 Jahren führten bereits 10 Minuten Gehen pro Tag zu einer verbesserten Lebenserwartung. Und eine ausgewogene Ernährung hält ebenfalls nicht nur fit, manche Lebensmittel können auch bestimmten Krankheiten vorbeugen. Beispielsweise sind Olivenöl oder grünes Blattgemüse eine gute Wahl bei Bluthochdruck. Natürlich gilt: Je eher wir uns mit einem gesunden Lebensstil arrangieren, desto besser.

Auf “CNBC Make it” erklärt die Grafikdesignerin Mika Cribbs, was ihren inzwischen 95-jährigen Großvater neben Bewegung und gutem Essen fit gehalten habe. Möglicherweise zwei Angewohnheiten, die er auch durch seinen ehemaligen Job als Kardiologe zu schätzen gelernt hat. Er und seine Ehefrau gehen jeden Morgen gemeinsam spazieren – und lieben neben gelegentlichem guten Wein zum Beispiel hausgemachtes japanisches Essen. Hier kommen seine weiteren Tricks.

Was einen 95-jährigen Kardiologen fit hält

Das japanische Wort “Ikigai”, übersetzt: “Lebensinhalt”, beschreibt laut Mika Cribbs in etwa ein “Gefühl von Sinn” im eigenen Leben. Es komme dabei aber nicht auf eine einzelne Sache an, sondern auf das Zusammenspiel vieler kleiner Komponenten. Und das zeige sich auch in der Lebensweise ihres Großvaters Reizo, der inzwischen 95 Jahre alt sei. Zu seinen täglichen Routinen gehört:

1. Er meldet sich jeden Tag bei seinen Liebsten

Allein sei ihr Großvater zwar nicht, denn er habe seine Ehefrau an seiner Seite. Doch neben dem gemeinsamen Leben, schreibe Reizo auch mit seinen Kindern und Enkelkindern – und zwar über die sozialen Medien. Starke soziale Bindungen wurden schon in mehreren Studien mit einem längeren Leben zusammengebracht. Denn Menschen mit einem guten sozialen Netzwerk fühlen sich weniger einsam, sie gehen oft häufiger raus und unternehmen etwas und bleiben allein dadurch fitter als andere.

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2. Er reflektiert täglich über das, was geschehen ist

Täglich schreibe Reizo in einem Blog einige Zeilen über das auf, was er erlebt habe oder ihm durch den Kopf gehe. Eine Routine, die zur Selbstreflexion animiert – und beim späteren Lesen auch offenbart, was schon alles passiert ist. Denn das können wir in der Gegenwart oft gar nicht richtig greifen. Ein Tagebuch könnte laut Forschung sogar eine hilfreiche Stütze für Menschen mit Depression oder Angststörung sein.

Eine Option ist ein Dankbarkeits-Tagebuch, damit sich Menschen stärker auf die positiven Dinge in ihrem Leben fokussieren und lernen, diese leichter wahrzunehmen sowie wertzuschätzen – allerdings sollte bei einer stärker ausgeprägten psychischen Erkrankung auch professionelle Hilfe wahrgenommen werden. Auch das klassische Tagebuch hat bereits Vorteile für die mentale Gesundheit: Denn wir lassen uns gegenüber Emotionen raus anstatt sie unbeachtet zu lassen.

3. Er nimmt sich Zeit, um neue Dinge zu lernen

Das Gehirn ist auch in hohem Alter noch dazu fähig, neue Dinge zu lernen und neue Verbindungen herzustellen. Das hält mental fit und kann auch das Erinnerungsvermögen verbessern. Im Fall von Reizo sei es ein neues Holzblasinstrument gewesen, dass er sich im Alter beigebracht habe. Warum auch nicht? Das kann wie beim 95-Jährigen ein neues Musikinstrument sein oder auch ein anderes Hobby – oder vielleicht der Wille, etwas über eine bestimmte Kultur lernen und lesen zu wollen.

4. Er gönnt sich kreative Auszeiten

Reizo fertigt jeden Tag ein Selbstporträt an, schreibt seine Enkelin Mika. Dabei nehme er sich die Zeit, um sich selbst wahrzunehmen und besser zu verstehen. Eine schöne Art, um herunterzufahren und sich auf den Moment zu konzentrieren. Mika selbst habe diese Routine inzwischen ebenfalls aufgenommen. Sich kreativ auszuleben, kann laut der Wissenschaft Stress reduzieren und die mentale Gesundheit steigern. Damit ist auch Kreativität ein passender Baustein für den Aufbau eines gesunden Lebens.

Verwendete Quellen: cnbc.com, webmd.com, healthnews.com, greatergood.berkeley.edu, upskilled.edu.au, bupa.co.uk

Source: Aktue