Manuela Egener: Asanas für die Augen: Vorteile von Augenyoga

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Unser Sehorgan hat ganz schön viel zu tun. Die Entspannungspädagogin Manuela Egeler erklärt, warum wir ihm auch mal Yoga gönnen sollten.

Augenyoga – was bitte ist denn das?

Manuela Egener: Ein Programm, das die Sehkraft stärken, Fehlsichtigkeit vorbeugen und Kopf- und Nackenschmerzen lindern kann.

Wer sollte es machen?

Es ist für jeden geeignet, der seine Augen täglich sehr lange nutzt. Wir sitzen oft acht Stunden am Computer und schauen abends noch auf den Fernseher oder das Handy. Unsere Augen werden dadurch sehr angestrengt.

Was für Übungen macht man, um ihnen zu helfen?

Die Sehhaltung folgt der Körperhaltung: Deswegen richten wir erst mal den Körper auf, recken und strecken uns. Wir machen uns wach mit allen Sinnen – dem Sehen, dem Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken. Augenyoga bringt den Kreislauf wieder in Schwung und lockert die Muskeln.

Welche ist die einfachste Übung, mit der ich ohne größeres Vorwissen loslegen kann?

Reiben Sie die Hände aneinander, sodass sie warm werden, legen Sie diese dann wie Schalen auf die Augen und kreuzen die Fingerspitzen an der Stirn. Schließen Sie Ihre Augen, stützen Sie die Ellenbogen auf die Knie und nehmen Sie die Dunkelheit wahr. Atmen Sie ganz bewusst mit einem tiefen Zug durch die Nase – und lassen die Anspannung in beiden Augen gehen.

Das klingt ja so, als könnte ich das ganz leicht überall mal eben zwischendurch machen.

Richtig. Wichtig ist nur, dass Sie es tun! Das Wo ist egal. Sie brauchen allerdings eine Anleitung. Aber das Bewusstsein zu schaffen, dass es sich lohnt, etwas für die Augen zu tun, ist der erste Schritt.

Hilft mir Augenyoga auch, wenn ich bereits eine starke Fehlsichtigkeit habe?

Ja. Auch diejenigen, die schon seit Jahren eine Brille tragen, möchten sicher nicht, dass sich alle zwei oder drei Jahre die Dioptrien verschlechtern. Dabei kann Augenyoga helfen.

Was kann es noch?

Alles im Körper hängt zusammen. Wenn ich die Augen trainiere, trainiere ich gleichzeitig die Entspannung des Kiefers – hier sitzt die stärkste Muskulatur, der Kaumuskel. Wenn ich das weiß, weiß ich auch, wie viel Verspannung daran hängt. Auch auf den Nacken hat es einen Einfluss. Wenn ein Bereich wehtut, gehe ich in eine Schonhaltung hinein, die den ganzen Schädel verkrampft. Das ist der Grund, warum Augenyoga auch bei Kopf- und Nackenschmerzen helfen kann.

Für den ultimativen Durchblick

Augenrollen hilft

Mit den Augen achtmal rechtsherum kreisen, dasselbe einmal linksherum.

Blinzeln nicht vergessen

Es erhält die Beweglichkeit und befeuchtet das Auge. Einfache Übung: So heftig und schnell blinzeln, wie es geht. Danach die Augen für einige Sekunden bewusst schließen.

In die Ferne schweifen

Bei der Bildschirmarbeit mindestens einmal pro Stunde den Blick aus dem Fenster in die Ferne schweifen lassen – für mindestens 20 Sekunden.

Heftbox Brigitte Standard

Source: Aktue