Marlene Engelhorn: Das Millionenerbe der BRIGITTE-Award-Nominierten wurde verteilt

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Marlene Engelhorn ist Sozialaktivistin und: Millionenerbin. Das Geld wollte sie jedoch nicht nur für sich behalten – sondern 90 Prozent ihres Erbes an die Allgemeinheit “rückverteilen”.

Mit einem Millionenerbe lässt sich viel anstellen – privat, aber auch in der Gesellschaft. Das weiß auch Marlene Engelhorn, 32, die ein solches bekommen hat. Sie ist eine Erbin von Friedrich Engelhorn, der einen der größten Chemiekonzerne der Welt gründete, die Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG (BASF).

Ganz im Sinne ihrer Werte gab sie jedoch schon vor Monaten bekannt, dass sie das Geld nicht nur für sich behalten wolle. Denn: Sie finde es nicht demokratisch, wenn Vermögende ihr Erbe nach persönlichen Präferenzen und Interessen verteilen würden. Insbesondere, weil dieses oft weniger durch eigene Leistungen und mehr durch Privilegien verdient wurde.

“Guter Rat” verteilte das Erbe von Marlene Engelhorn

Generell ist die deutsch-österreichische Aktivistin eine, die es geschafft hat, das Tabuthema Geld zu brechen; auch mit der Initiative “Tax me now” (“Besteuert mich jetzt”), die sie mitbegründet hat und die sich für höhere Besteuerungen wohlhabender Menschen einsetzt. Mit ihrer sozialen Ader wurde Marlene Engelhorn auch in der Kategorie “Klartexterin” für den BRIGITTE Award nominiert, der in diesem Jahr erstmals vergeben wird.

Um ihr eigenes Erbe zu verteilen, hat sie den “Guten Rat für Rückverteilung” ins Leben gerufen. 50 österreichische Bürger:innen zwischen 16 und 85 Jahren berieten an sechs Wochenenden, wo das Geld sinnvollerweise hinfließen könnte. Nun wurde das Ergebnis veröffentlicht: 

Es ging um 25 Millionen Euro, von denen nun 77 Organisationen profitieren. Mit 1.632.400 Euro geht der größte Teil des Erbes an den Naturschutzbund Österreich, gefolgt vom Neunerhaus, das Hilfe für obdachlose Menschen bietet, mit 1.590.000 Euro. Die dritthöchste Summe, 1.226.000 Euro, gehen an das Momentum Institut, eine gewerkschaftsnahe Denkfabrik in Österreich, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Gesellschaft einsetzt. 

Marlene Engelhorn behält nur einen Bruchteil selbst

Gegenüber der Nachrichtenagentur APA erklärt Marlene Engelhorn ihre Entscheidung: “Ein Großteil meines geerbten Vermögens, das mich durch meine Geburt in eine Machtposition gehoben hat, die jedem demokratischen Grundsatz widerspricht, wurde nun im Einklang mit demokratischen Werten rückverteilt.” Nach den 90 Prozent, die sie verteilen ließ, behält sie selbst das übrige Geld. Dieses solle ihr den Übergang in das Berufsleben erleichtern.

Verwendete Quellen: tagesschau.de, zdf.de, instagram.com

Source: Aktue