Monica Lewinsky: Sie holt sich ihre Macht zurück – was Pamela Anderson damit zu tun hat

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Monica Lewinsky: Ein Name. Ein Skandal. Im Jahr 1998 sorgte sie durch ihre Affäre mit Bill Clinton für eine Staatskrise. Nun kehrt sie als Model zurück und zeigt sich stärker denn je. Warum es sich bei den Fotos um mehr als eine Modekampagne handelt.

Monica Lewinsky: Ein Name. Ein Skandal. Im Jahr 1998 gerät die damals 24-Jährige unfreiwillig in die Schlagzeilen. Während Bill Clintons erster Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten absolviert sie ein Praktikum im Weißen Haus. Nach Abschluss dieses Praktikums kommt ans Licht: Die junge Frau hatte eine Affäre mit dem Staatsoberhaupt.

Monica Lewinsky:  Von der verurteilten Affäre zur starken Aktivistin

Während es Bill Clinton mit viel Glück gelingt, einer Amtsenthebung zu entgehen und eine weitere Amtszeit zu absolvieren, hat die Affäre für Monica Lewinsky deutlich härtere Konsequenzen. Sie wird zur Zielscheibe der Boulevardpresse und zum Opfer von hartem Cyber-Mobbing und sogenanntem “Slutshaming” — sie wird bloßgestellt und verspottet. Für viele ist sie bis heute lediglich als die Frau bekannt, die eine Affäre mit Clinton hatte.

Im Laufe der Jahre wandelt sich jedoch das Bild von Monica Lewinsky. Die von der Gesellschaft verurteilte frühere Praktikantin wird eines der ersten und bis heute bekanntesten Gesichter, das deutlich macht, wie sexistische Machtstrukturen in der Politik wirken. Das Machtvefälle zwischen der damals 24-Jährigen und dem mächtigsten Mann der Welt wirde immer deutlicher – und spätestens zur #MeToo-Bewegung endlich kritisch hinterfragt. Aus einer verurteilten Affäre wird eine Aktivistin, die sich seit Jahren für Opfer von Mobbing einsetzt und mit ihrem TED-Talk “The Price Of Shame” bis heute über 21 Millionen Menschen ermutigt hat.

Sie wird zum Kampagnengesicht

Nun tritt Monica Lewinsky erneut ins Rampenlicht, und der Grund könnte nicht besser gewählt sein. Nur wenige Monate vor den diesjährigen US-Präsidentschaftswahlen im November 2024 wird sie zum Gesicht der Kampagne “You’ve Got The Power” des amerikanischen Modelabels “Reformation”. Die Kampagne wird gemeinsam mit der Webseite Vote.org gestartet, um die Einwohner:innen der Vereinigten Staaten an die Wichtigkeit ihrer Stimme zu erinnern. Kraftvolle Bilder, die Mode und Politik verbinden und am Ende eben doch für weitaus mehr stehen, als man zunächst vermuten mag.

Pamela, Monica und Co.: Sie holen sich ihre Macht zurück

Aus der Verurteilung Kraft schöpfend, erleben wir immer öfter, wie Frauen, die Opfer von Slutshaming und Misogynie wurden, von der Gesellschaft nun endlich zelebriert werden und sich ihre Macht zurückholen. Aktuellstes Beispiel: Pamela Anderson, die durch das unfreiwillig veröffentlichte Sextape mit ihrem damaligen Ehemann Tommy Lee einen Skandal auslöste, der lange Zeit seinesgleichen suchte. Intime Momente zwischen zwei Menschen gerieten an die Öffentlichkeit, und natürlich war es die Frau, die jahrelang gegen das aufgedrückte Image ankämpfen musste. Doch das scheint sich nun endlich zu ändern. Mit der Netflix-Dokumentation “Pamela: A Love Story” und ihrem Buch “Love, Pamela” erhielt die Baywatch-Schauspielerin die Möglichkeit, ihre Seite der Geschichte darzustellen, und viele stellten fest: Hinter der hübschen Blondine steckt eine bodenständige, fast schüchterne Mutter von zwei Jungs. Pamela erobert nun die Front Rows der Modewochen, darf sich über Engagements am Broadway freuen und wird in den sozialen Netzwerken als selbstbestimmte starke Frau umjubelt. Es scheint, als würde die Gesellschaft endlich die damals fehlende Solidarität mit den oft zu zunrecht verurteilten Frauen nachholen wollen.

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