Nietnagel: Das kannst du gegen die kaputte Nagelhaut tun

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Ein Nietnagel sieht nicht nur unschön aus, er kann auch äußerst schmerzhaft sein. Wir erklären dir, wie er entsteht und was du dagegen tun kannst.

Wenn du schon einmal einen Nietnagel hattest, dann weißt du sicherlich, wie nervig diese kleinen Hautfetzen an der Nagelhaut sein können. Sie schmerzen und lassen die Nägel ungepflegt erscheinen. Doch woher kommen Nietnägel eigentlich?

Was ist ein Nietnagel?

Bei einem Nietnagel handelt es sich um einen kleinen Einriss der Nagelhaut am Finger. Ein Nietnagel steht in der Regel als fester Hautfetzen seitlich vom Nagel ab und ist härter und trockener als die restliche Nagelhaut. Deswegen entsteht oft der Eindruck, der Nietnagel sei ein Stück des Nagels und nicht der Nagelhaut. Für die Betroffenen ist dieser Einriss der Haut oft sehr schmerzhaft, vor allem dann, wenn man damit beispielsweise an Kleidung oder den Haaren hängen bleibt.

Wie entsteht ein Nietnagel?

Ein Nietnagel entsteht meist dann, wenn die Nagelhaut zu eng auf dem Nagelrand aufsitzt. Dann wird die Haut während des Wachstums der Nägel mitgezogen und reißt ein. Dies passiert vor allem dann, wenn die Nagelhaut besonders trocken ist. Daher hat man vor allem in den Wintermonaten gehäuft mit Nietnägeln zu tun – als Folge der trockenen Heizungsluft. 

Ursachen von Nietnägeln

Hier ist eine kleine Übersicht von Faktoren, die das Entstehen von Nietnägeln begünstigen können:

  • ausgetrocknete Hände
  • trockene Heizungsluft
  • zu häufiges Waschen der Hände
  • zu aggressive Reinigungsmittel 
  • Stress
  • Nägelkauen

Was sollte ich bei einem Nietnagel tun?

Wenn du einen Nietnagel hast, solltest du diesen am besten einfach in Ruhe lassen und abwarten, bis er herauswächst. Allerdings ist es schwer, nicht an ihn zu denken, wenn man damit ständig an Pulli und Co. hängenbleibt und der Nietnagel zwickt. Solltest du darum also den Nietnagel entfernen wollen, gehe am besten folgendermaßen vor:

  1. Weiche den betroffenen Finger gut ein, damit die Nagelhaut etwas aufgeweicht wird. Hierfür kannst du einfach warmes Wasser nehmen, aber auch Kernseife, Salz oder Kamillentee hinzufügen. 
  2. Mit einer desinfizierten Nagelhautzange (und nur damit!) kannst du dann vorsichtig den Nietnagel entfernen.  
  3. Anschließend kannst du den Finger rund um den Nagel noch mit einem pflegenden Nagelöl oder einer reichhaltigen Nagelcreme einreiben.

Es liegt bereits eine Entzündung vor – was tun?

Manchmal geht es ganz schnell und die betroffene Hautstelle entzündet sich. Dann solltest du direkt handeln, denn daraus kann sich eine Nagelbettentzündung entwickeln, die möglicherweise sehr schmerzhaft ist. Vorab: Sollte der Bereich schon sehr angeschwollen, rot und vielleicht sogar eitrig sein, solltest du besser einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und nicht zu Hause am Nagelbett herumdoktern. 

Bei einer leichten Entzündung kannst du deine Hand in einem Kamillen- oder Salzbad baden. Das wirkt leicht desinfizierend und beruhigend. Auch ein Handbad in einem Gemisch aus Wasser und ein paar Tropfen Teebaumöl kann förderlich sein, da Teebaumöl antiseptische und antibakterielle Eigenschaften hat.

Um die Stelle von Keimen zu befreien, kannst du auch ein desinfizierendes Spray oder beispielsweise eine jodhaltige Salbe oder Tinktur aus der Apotheke verwenden. Hier kann man dich gut beraten, was in deiner Situation am hilfreichsten ist.

Was sollte ich bei einem Nietnagel auf gar keinen Fall tun?

Es gibt ein paar Dinge, die solltest du besser lassen, wenn du einen Nietnagel hast, denn dadurch könnte sich dein Finger noch verschlimmern und erst recht eine Entzündung oder größere Wunde provoziert werden:

  • Pulen: Lass die Finger von dem Nietnagel. Wenn du viel daran herum pulst, finden schnell Bakterien und andere Erreger ihren Weg an die Stelle.
  • Abreißen: Auf gar keinen Fall solltest du den Nietnagel einfach abreißen. Dadurch könnte die Haut noch tiefer einreißen und eine größere Wunde entstehen.
  • Nicht die Nagelschere nehmen: Eine Nagelschere ist das falsche Instrument, um Nietnägel zu entfernen. Sie ist meist zu spitz und so gebogen, dass du schnell zu tief abschneidest. Auch hierdurch könnte eine unnötige Wunde entstehen und das Ganze schlimmer machen.

Wie kann ich Nietnägeln vorbeugen?

Du wirst zwar niemals ganz verhindern können, dass du dann und wann mal einen Nietnagel bekommst, aber du kannst einiges dafür tun, damit es seltener passiert:

  • Nicht Nägelkauen: Die Gefahr ist zu groß, dass hierbei die Nagelhaut verletzt wird.
  • Gute Handpflege: Creme deine Hände regelmäßig ein, um die Nagelhaut weich und geschmeidig zu halten. Auch ein Nagelöl solltest du einmal in der Woche verwenden.
  • Nagelhaut zurückschieben: Schiebe deine Nagelhaut regelmäßig mit einem Nagelhautschieber oder Rosenholzstäbchen vorsichtig zurück.
  • Schütze deine Hände: Gerade beim Putzen solltest du deine Hände vor aggressiven Reinigungsmitteln schützen. Hierfür kannst du Gummihandschuhe tragen.  
  • Mild säubern: Wenn du deine Hände wäschst, verwende möglichst milde Seife. 
  • Achtung beim Nagellackentferner: Verzichte vor allem auf aggressive, alkohol- und acetonhaltige Nagellackentferner. Diese reizen die Nagelhaut zu sehr und trocknen stark aus.
  • Professionelle Maniküre: Es ist kein Muss, aber ab und zu tut es dir und deinen Nägeln sicherlich gut, sie durch eine professionelle Maniküre verwöhnen zu lassen.

Gibt es Nietnägel auch an den Füßen?

Ja, das Phänomen Nietnagel kann auch an den Fußnägeln auftreten. Hier geschieht dies allerdings weitaus seltener als an den Fingern. An den Füßen sind dann meist vor allem die großen Zehen betroffen und auch hier kann ein Nietnagel sehr schmerzhaft sein – vor allem, wenn du damit ständig an deinen Socken hängen bleibst. Entfernen kannst du den Nietnagel hier genauso wie auch an den Händen. Und um ihm vorzubeugen, solltest du auch deine Füße samt Nagelhaut immer schön geschmeidig und weich halten. Auch eine professionelle Pediküre tut den Füßen hin und wieder gut.

 

Source: Aktue