Ölziehen: Weiße Zähne durch Mundspülung mit Öl?

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Mithilfe von Ölziehen sollen nicht nur die Zähne weißer werden, auch die Mundhygiene wird verbessert. Was hinter der ayurvedischen Anwendung steckt, verrät dir BRIGITTE. 

Wer träumt nicht von weißen Zähnen, die dein Gegenüber fast erblinden lassen, wenn du lächelst? Richtig, eigentlich jeder Mensch, deshalb gibt es auch bereits diverse Tipps und Tricks, wie man die Zähne wieder weißer bekommt. Neben den typischen Stripes, die man sich für ein paar Minuten auf die Zähne klebt, damit die enthaltene Chemie wirken kann, gibt es auch andere Möglichkeiten, ein strahlend weißes Lächeln zu bekommen – inklusive praktischer und vor allem positiver Nebeneffekte für unseren gesamten Organismus. Das Zauberwort dafür heißt Ölziehen.

Was bringt das Ölziehen?

Klingt erstmal absurd, nicht wahr? Ölziehen. Da denkt man zunächst an Motoröl oder Körperöl. Tatsächlich geht es aber beim Ölziehen um Öle aus dem Nahrungsmittelbereich. Heißt, Kokos- oder Sonnenblumenöl wird im Mund hin- und her-gespült und soll somit Zahnbeläge und Bakterien eliminieren. Mithilfe des Ziehens des Öls durch die gesamte Mundhöhle werden Gifte am Gaumen, unter der Zunge oder auch in den Zahnzwischenräumen erreicht – Räume, die eine Zahncreme nicht unbedingt bedienen kann.  

Die aus der ayurvedischen Lehre stammende Methode zur Zahnhygiene trifft allerdings immer noch auf Skeptiker. Während einige Wissenschaftler:innen weiterhin von einem Placebo-Effekt sprechen und keine Belege dafür finden, dass Schadstoffe beim Ölziehen tatsächlich aus der Mundschleimhaut und dem Zahnfleisch gezogen werden können, sind viele Zahnärzt:innen wiederum von der Ölkur überzeugt.

Doch nicht nur die Mundhygiene soll durch das Ölziehen verbessert werden. Auch auf unseren Organismus hat die Kur wohl positive Auswirkungen. So soll es gegen Mundgeruch, bei Organproblemen, Kopfschmerzen und weiteren gesundheitlichen Beschwerden helfen. Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür bisher auch nicht, doch Erfahrungsberichte zeigen, dass Ölziehen tatsächlich einen positiven Effekt auf unseren Organismus haben kann.

Welche Ölsorten eignen sich für die Mundhygiene? 

Nicht jedes Öl ist für das Ölziehen geeignet. Am beliebtesten ist natives Kokosöl. Die feste Konsistenz erweicht, sobald es mit Wärme in Kontakt kommt, du das Öl also auf einem Esslöffel in deinen Mund gibst. Wenn dir das Erweichen nicht schnell genug geht, kannst du letzte feste Stücke mit der Zunge einfach am Gaumen zerdrücken und dann losspülen.

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Eine weitere beliebte Ölsorte, die benutzt wird – besonders von denen, die geschmacklich kein Kokosöl mögen –  ist natives Sesamöl. Davon brauchst du lediglich einen Esslöffel voll Öl, welches du dann für 20 Minuten im Mund hin und her spülst.

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Ein drittes Öl, das sich für eine Ölkur eignet, ist natives Sonnenblumenöl. Auch hier nimmst du die Menge eines Esslöffels, um das Ölziehen zu starten.

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Achte jedoch immer bei allen drei Ölsorten darauf, dass du sie nicht herunterschluckst. Die in dem Öl gebundenen Bakterien sollten schließlich nicht in den Magen gelangen, sondern ausgespuckt werden.

Wohin spucke ich die Reste des Ölziehens?

Da Öl, egal welcher Art, nicht in den Abfluss gehört, solltest du die Reste des Ölziehens in ein Küchentuch oder Taschentuch spucken und über den Haushaltsmüll entsorgen.

Wann macht man Ölziehen? 

Ölziehen sollte immer auf nüchternem Magen stattfinden, gegessen hast du vorher also am besten nichts und auch deine Zähne putzt du erst anschließend. Daher ist Ölziehen auch nur am Morgen nach dem Aufstehen sinnvoll.

Wann kann ich mir die Zähne putzen nach dem Ölziehen?

Das Zähneputzen kann direkt nach dem Ölziehen durchgeführt werden, eine Pause ist nicht nötig.

Wann kann ich nach der Ölkur essen?

Sobald du mit dem Ölziehen fertig bist und deine Zähne anschließend geputzt hast, kannst du theoretisch auch bereits frühstücken.

Wie lange muss ich das Ölziehen durchführen?

Für die optimale Wirkung solltest du für mindestens 20 Minuten deinen Mund langsam und sorgfältig mit dem Öl spülen, damit auch wirklich jede Zahnfleischtasche erreicht werden kann und Bakterien ebenfalls keine Chance mehr haben.

Wie oft in der Woche sollte ich eine Ölkur machen?

Wichtig beim Ölziehen ist die Regelmäßigkeit, heißt, tägliches Spülen mit einer Ölsorte deiner Wahl ist Voraussetzung für ein positives Ergebnis – beispielsweise, wenn du dir weißere Zähne wünschst oder gegen Bakterien vorgehen möchtest.

Wann zeigt Ölziehen eine Wirkung?

Bei einigen Beschwerden, wie beispielsweise das allgemeine Minimieren von Bakterien im Mundraum, zeigen sich bereits ab einer Woche täglichen Ölziehens erste Verbesserungen. Weißere Zähne und positive Effekte auf den Organismus nimmst du ab ca. vier bis sechs Wochen wahr.

Macht Ölziehen die Zähne weißer?

Auch hier fehlen die wissenschaftlichen Beweise. Zahnbelag und Bakterien sollen zwar mithilfe der Ölkur entfernt werden, doch macht das gleich weißere Zähne? Gut möglich ist es, denn Zahnbeläge und Zahnstein sind Ursachen für gelbe Zähne. Werden diese durch die richtige Pflege, beispielsweise durch das Ölziehen in Kombination mit dem Zähneputzen, gereinigt, können Zähne auch wieder weißer werden. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht, denn weitere Gründe für gelbe Zähne sind folgende:

  • Veranlagung
  • Rauchen
  • Kaffee
  • Tee
  • Rotwein
  • Medikamente
  • Alter

Was spricht gegen Ölziehen?

Generell dagegen spricht nichts, jedoch muss mit einigen Nebenwirkungen am Anfang gerechnet werden. Das ist aber nicht untypisch und kann auch bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln vorkommen. Mögliche Nebenwirkungen sind beispielsweise Übelkeit, Magenkrämpfe, vermehrter Stuhlgang, erhöhte Schleimbildung im Mund- und Rachenraum sowie Kopfschmerzen. Nach ca. zwei Wochen sollten sich dein Körper aber an das Ölziehen gewöhnt haben.

Was sind die Alternativen? 

Wenn das Ölziehen dich nicht überzeugt, kannst du für weiße Zähne und allgemeine Mundhygiene auch Alternativen verwenden. Die bereits erwähnten Zahnstreifen helfen beispielsweise, deine Zähne aufzuhellen, sodass sie wieder strahlen können. Whitening Stripes API Amazon

Für die Mundhygiene hilft zudem neben dem Zähneputzen Zahnseide – die übrigens immer verwendet werden sollte – und Mundspülung.

Ein kleiner Haushaltstrick für eine gute Mundhygiene ist ein lauwarmes Glas Wasser mit einer Prise Salz. Dreimal die Woche angewendet für jeweils zwei Minuten, soll das Salzwasser effektiv Bakterien aus dem Mundraum entfernen. Und das Praktische: Das Salzwasser kannst du sogar ganz normal ins Waschbecken spucken. Mundspülung API Amazon

Vor- und Nachteile auf einen Blick

Vorteile:

Hilft bei

  • Zahnfleischbluten
  • Zahnschmerzen
  • Mundgeruch
  • Kopfschmerzen
  • Trockenen Lippen
  • Allgemeiner Mundtrockenheit
  • Grippalen Infekten
  • Magengeschwüren
  • Magenschleimhautentzündungen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Herzproblemen
  • Nierenproblemen
  • Leberproblemen
  • Thrombose
  • Hautkrankheiten wie Akne, Neurodermitis, Psoriasis

Zudem festigt Ölziehen die Zähne, verringert allgemein den Zahnbelag, verhindert Karies und die Zähne werden allgemein weißer.

Nachteile:

Kurzzeitige Nebenwirkungen wie

  • Übelkeit
  • Magenkrämpfe
  • Vermehrter Stuhlgang
  • Erhöhte Schleimbildung im Mund- und Rachenraum
  • Kopfschmerzen

Außerdem ist die Wirksamkeit von Ölziehen nicht wissenschaftlich bewiesen. Der vermeintliche Erfolg des Ölziehens beruht auf Erfahrungsberichten und der jahrhundertelangen Anwendung der ayurvedischen Prozedur im indischen Raum.

Verwendete Quellen:zentrum-der-gesund-heit.de, apotheken-umschau.de, medizin-transparent.at, netdoktor.de, utopia.de

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Source: Aktue