So viele Schmerztabletten schlucken wie möglich? Das ist die neue Mutprobe unter Jugendlichen auf Social Media. Eine idiotische Idee – deshalb warnen Mediziner:innen vor dem gefährlichen Trend.
Der Trend stammt ursprünglich aus den USA, nun schwappt die Mutprobe auch nach Deutschland über: Jugendliche filmen sich, während sie möglichst viele Pillen des Schmerzmittels Paracetamol schlucken. Denn das ist das Ziel der sogenannten Paracetamol-Challenge – schlichtweg mehr zu schaffen als andere jugendliche Mitstreiter:innen auf der Social-Media-Plattform TikTok.
Doch damit riskieren sie eine Überdosierung und begeben sich in Lebensgefahr. Besonders gefährlich dabei ist, dass die Nebenwirkungen des überdosierten Schmerzmittels verzögert, das heißt erst ein oder zwei Tage nach der Einnahme auftreten können. Dr. Dilek Önaldi-Gildein, die Pressesprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte BVKJ, warnt auf der Website des Verbandes: “Viele Jugendliche unterschätzen die Folgen. Eine Überdosis Paracetamol kann innerhalb weniger Tage zu schwerem Leberschaden, Leberversagen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Selbst wenn man sich nach der Einnahme gut fühlt, kann das Medikament im Körper bereits massive Schäden anrichten.”
Wie Eltern ihre Kinder schützen können
Der BVKJ will über gefährlichen Folgen der Paracetamol-Challenge aufklären und Eltern motivieren, proaktiv mit ihren Kindern über TikTok-Trends dieser Art zu sprechen – auch weil sie nicht zwangsläufig mitbekommen, was diese auf Social Media so konsumieren. Der Verband plädiert dafür, das Gespräch zu suchen und die Jugendlichen dringend für die Gefahren solcher Challenges zu sensibilisieren. Auch Schulen sollten als präventive Maßnahme gemäß dem Verband verstärkt Aufklärungsarbeit leisten, um Jugendliche zu schützen.
Deutsche Gesundheitsexpert:innen und Pharmaunternehmen reagieren zunehmend auf die steigende Zahl von Vorfällen hier bei uns und warnen vor den Gefahren und Folgen der TikTok-Challenge. Auch Apotheker:innen wollen in Zukunft verstärkt auf die damit verbundenen Risiken hinweisen und vor allem wachsam bei dem Verkauf von schmerzstillenden Medikamenten wie Paracetamol sein.
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