Psychologie: 3 Verhaltensweisen sind Zeichen, dass deine seelischen Wunden heilen

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Wer etwas Schmerzliches erlebt, hat daran oft eine Weile zu knabbern. Diese drei Anzeichen sprechen dafür, dass du dich mitten im Heilungsprozess befindest – auch wenn es sich womöglich nicht so anfühlt.

Egal, ob eine Trennung oder das Ende einer Freundschaft, der Tod einer für uns wichtigen Person, der Verlust des Jobs oder aber auch Kindheitsthemen, die uns als Erwachsene wieder einholen. Es gibt viele traumatische Erlebnisse im Leben eines Menschen, die ihn nachhaltig prägen – und leiden lassen können. Schmerz gehört zum Leben, er lässt sich nie ganz vermeiden. Und das wäre ohnehin nicht gesund.

Je nachdem wie tief unsere seelischen Wunden sind und wie wir damit umgehen, kann es kürzer oder länger dauern, bis wir sie verarbeitet haben und heilen können – und linear ist dieser Prozess nie. Manchmal sind wir aber schon weiter, als wir glauben. Denn oft verkennen wir typische Verhaltensweisen und Signale, die uns zeigen, dass wir gerade heilen. Dazu gehören diese hier.

3 Anzeichen, dass du psychisch stärker heilst, als du denkst

1. Du fühlst Schmerz

Häufig denken wir: Wenn mir das Geschehene noch so wehtut, kann ich ja erst am Anfang des Prozesses sein. Wieso bin ich noch nicht weiter? Wieso kann ich nicht loslassen und empfinde den Schmerz noch so stark? Dabei machen wir einen großen Denkfehler: Dass uns etwas wehtut, heißt nicht, dass wir etwas nicht loslassen können und dass wir in der Vergangenheit leben. Es heißt schlicht und einfach, dass es uns gelingt, unsere Emotionen zuzulassen und sie wirklich fühlen zu können. Und das ist einer der wichtigsten Schritte im Heilungsprozess.

Denn wenn wir Emotionen, vor allem negative, wirklich verarbeiten und irgendwann loslassen möchten, müssen wir sie zuerst zulassen können. Sie nicht rationalisieren, nicht drumherum fühlen und nicht verdrängen, indem wir uns ablenken – sondern sie einfach fühlen, genauso unangenehm und schmerzhaft, wie sie in diesem Moment sind. Und das klingt leichter, als es tatsächlich ist. Wenn dir das, was passiert ist, also wehtut und du trauerst, dann bist du auf dem absolut richtigen Weg.

2. Du brauchst mehr Zeit für dich

Gefühle zu verarbeiten und zu heilen, braucht Kraft und Zeit. Und die Zeit dafür müssen wir uns bewusst nehmen. Viele haben den Drang, sich abzulenken und ständig etwas zu unternehmen, wenn es ihnen nicht gut geht. Und natürlich dürfen wir das auch mal. Aber wenn du das Gefühl hast, dass du aktuell viel Zeit alleine verbringen musst, ist das ein gutes Zeichen. Denn es zeigt, dass du nicht vor deinen Gefühlen und Wunden wegläufst, sondern bewusst den Raum dafür schaffst, dass sie hochkommen dürfen. Einen Gang runterzuschalten und dich wirklich mit dir selbst auseinanderzusetzen, ist ein gutes Zeichen für deinen Heilungsprozess.

3. Du bemerkst ungesunde Muster, die du vorher normal gefunden hast

Deine Freundin spricht nur negativ über andere? Deine Mutter macht sich selbst ständig klein? Solche Dinge fallen dir vermutlich erst auf, wenn du dir selbst schon einige deiner Muster bewusst gemacht hast. Denn wenn wir selbst nicht mehr im Autopilot leben, fangen wir an, Dinge zu hinterfragen und ungesundes Verhalten als solches zu bemerken. Und das gilt sowohl für uns selbst als auch für andere.

Wir erkennen schneller, wenn wir getriggert werden oder wenn wir in bekannte Muster verfallen, etwa in bestimmten Beziehungen. Aber ganz typisch ist auch, dass uns auffällt, wie andere Menschen sich verhalten, wie sie mit sich selbst umgehen, mit uns und mit anderen. Jahrelang fanden wir Dinge normal, und plötzlich fällt es uns wie Schuppen von den Augen, wie toxisch das Verhalten einiger Personen eigentlich ist. Und das kann auch dazu führen, dass wir uns von Menschen trennen – oder zumindest den Kontakt deutlich verringern. Denn wir merken dann womöglich, dass diese Personen uns nicht (mehr) guttun und unseren weiteren Heilungsprozess gefährden könnten.

Verwendete Quellen: yourtango.com, psychologytoday.com, instagram.com/the.holistic.psychologist

Source: Aktue