Psychologie: 5 subtile Zeichen, dass dein Partner bald Schluss macht

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Es gibt viele Anzeichen dafür, dass deine Beziehung dem Ende geweiht ist – oftmals kann es helfen, sie rechtzeitig zu erkennen, um der Partner:innenschaft noch eine Chance zu geben.

Manchmal trifft uns eine Trennung wie ein Donnerschlag, durchfährt unseren ganzen Körper und hinterlässt schlimmste innere Narben. Und manchmal ist die Beziehung davor schon tot, wurde von den Partner:innen so lange vor sich hergetragen, bis es einfach nicht mehr machbar war. Vielleicht geschah das aus Angst vor dem nächsten Schritt, vielleicht aus einer schwachen Hoffnung heraus, dass sich doch noch etwas ändern könnte, dass man doch noch wieder zueinanderfinden würde. 

In beiden Fällen – ob plötzlich oder nach einer langen Zeit der gegenseitigen Anstrengung – ist die Trennung nur der letzte Schritt von vielen, die davor kamen. Nie kommt die Entscheidung, mit dem:der Partner:in Schluss zu machen, wirklich aus dem Nichts, sie ist die Konsequenz von vielen Faktoren.

Und zumeist gibt es Anzeichen, dass sich der:die Partner:in (emotional) distanziert – wer die Zeichen kennt, kann darauf reagieren, Probleme und Konflikte ansprechen, die der:die Partner:in nicht anspricht bzw. nicht mehr ansprechen kann oder will. Manches Mal kann das dabei helfen, die Beziehung für beide zu retten.

Diese Zeichen deuten auf ein baldiges Ende der Beziehung hin

Trennung: Herzlolly
Diese Zeichen deuten auf das baldige Ende eurer Beziehung hin
© stasknop

Partner:innenschaften sind natürlich so individuell wie die Menschen, die sie führen. Deswegen sind die folgenden Anzeichen keine klaren Warnsignale, die unweigerlich auf ein Ende der Beziehung hindeuten. Was sie allerdings sein können, sind Hinweise darauf, dass die Partner:innenschaft gerade in einer herausfordernden Phase ist, in der es hilfreich sein kann, verstärkt in den Austausch zu gehen, offen zu kommunizieren – und sicherlich auch das ein oder andere unangenehme Gespräch zu führen.

1. Kritik wird nicht (mehr) konstruktiv formuliert

“Immer machst du …”, “Nie tust du …” sind Beispiele für Verallgemeinerungen, die selten fair – und noch seltener konstruktiv – sind. Natürlich ist es in einer Partner:innenschaft auch wichtig, die andere Person in ihrem Verhalten zu spiegeln und nicht immer ist dieses Spiegelbild angenehm. Wir sind schließlich alle Menschen mit unseren eigenen Fehlern, Macken, Vorurteilen und anderen Eigenschaften, auf die wir meist weniger stolz sind. 

Eine:n Partner:in zu haben, der:die uns darauf hinweist, wenn wir uns schlecht verhalten, kann dabei helfen, das Beste aus uns herauszuholen. Wenn die Kritik der anderen Person allerdings als primäres Mittel eingesetzt wird, um das eigene Verhalten – und schlussendlich die eigene Persönlichkeit – zurechtzuweisen und/oder zu “korrigieren”, ist das ein Alarmsignal, dass etwas in der Beziehung nicht stimmt. Gerade die oben genannten pauschalen Aussagen können dazu beitragen, dass sich eine Person in der Beziehung als “nie” gut genug fühlt.

2. Es gibt Schwierigkeiten in der sexuellen Beziehung, über die nicht gesprochen wird

Sex ist für viele Menschen ein sensibles Thema, mitunter, weil die (mediale) Gesellschaft ihm eine Menge Bedeutung zuweist. Das kann Druck aufbauen, aber nicht nur aus diesem Grund kann Sex zu einer Herausforderung in der Beziehung werden. Wenn neben dem Alltag mit Beruf, Familie und Hobbies schlicht keine Zeit mehr bleibt – bzw. freigemacht wird – oder der Sex über die Dauer der Beziehung stetig an Leidenschaft einbüßt und keine:r der beiden darüber sprechen möchte bzw. kann, ist das ein möglicher Hinweis auf ein tiefergehendes Problem.

Interessiert sich die andere Person für deine Sichtweise, teilt sie deine Gefühle und möchte auf deine Bedenken eingehen?

“Bei der sexuellen Beziehung wird es immer Höhen und Tiefen geben”, erklärt Psychologin Rebekah Montgomery im Gespräch mit dem Online-Magazin “Women’s Health”. Aber: “Wenn man darüber nicht reden kann und es chronisch wird, kann es der Beziehung wirklich schaden.” Jede Beziehung habe ihre schwierigen Phasen, auch im sexuellen Bereich, doch der entscheidende Punkt sei, ob man darüber sprechen könne oder nicht. Hier müsse man sich laut der Psychologin fragen: “Interessiert sich die andere Person für deine Sichtweise, teilt sie deine Gefühle und möchte auf deine Bedenken eingehen?”

3. Ihr kommuniziert kaum noch miteinander

Beziehungsexpertin Rachel DeAlto sagt gegenüber “Cosmopolitan”: “Kommunikation ist so wichtig für eine Beziehung, dass ihr Fehlen ein Zeichen dafür sein kann, dass die Beziehung am Ende ist.” Sobald eine Person in der Partner:innenschaft aufhöre, über die Dinge zu sprechen, die sie stört, sei das ein deutliches Zeichen dafür, dass sich “eine:r von ihnen abgemeldet hat”. 

Ohne gesunde, konstruktive Kommunikation entwickeln sich schon die kleinsten Lappalien zu großen, destruktiven Streitereien – wo wir wieder bei pauschalisierten Aussagen wären: Benutzte Wäsche, die trotz mehrfacher Aufforderung regelmäßig im Badezimmer liegengelassen wird, kann der Auslöser für einen Schreianfall werden. Natürlich geht es hierbei nicht um die Wäsche selbst – doch die tieferliegenden Probleme sind vielleicht schon kaum noch zu verbalisieren, weil man mit der Zeit verlernt hat, miteinander zu sprechen.

4. Der:die Partner:in nimmt die ständige Opferrolle ein

“Es ist nicht meine Schuld!”, “Das hast du aber auch so gemacht”, “Das ist nicht wahr, du bist doch derjenige, der …”, sind nur einige Beispiele von Formulierungen, in denen auf den vermeintlichen Vorwurf des Gegenübers nicht eingegangen wird. Stattdessen gerät die beschuldigte Person in die Verteidigungsposition, sieht sich in der Opferrolle, in der sie vermeintlich ständig von dem:der Partner:in verletzt und verbal attackiert wird. 

Wer stetig nur darauf wartet, attackiert zu werden, wird nervös und reagiert tendenziell stärker (und überempfindlich) auf vermeintliche Kritik. Die Frage, die man sich laut der Psycholog:innen Dr. John und Julie Gottman beim Gegenüber stellen muss, lautet: Ist es für meine:n Partner:in einfacher, mich zu verletzen, anstatt in den Schmerz der vermeintlichen Kränkung zu gehen? Dies sei laut der Wissenschaftler:innen ein Indiz dafür, dass sich die Beziehung dem Ende zuneige.

5. Zukunftspläne werden vermieden

In der Vorstellung vieler möchte man in einer romantischen Beziehung am liebsten jede freie Minute miteinander verbringen. Man möchte gemeinsam Abenteuer erleben, die Welt bereisen, sich den Höhen und Tiefen unserer begrenzten Zeit auf Erden gemeinsam stellen. Sicherlich, mit den Jahren mag dieses Gefühl ein wenig nachlassen – aber was, wenn es gänzlich verschwunden scheint?

Man kann sich schwerlich dazu zwingen, gemeinsam Zeit zu verbringen. Aber wenn der:die Partner:in rigoros Zukunftspläne ablehnt – sei es eine gemeinsame Reise oder auch große Pläne wie ein etwaiges Kind in ferner Zukunft – kann das ein Zeichen dafür sein, dass er:sie sich in der Gegenwart der Beziehung nicht wohlfühlt.

Verwendete Quellen: readersdigest.ca, cosmopolitan.com, womenshealthmag.com

Source: Aktue