Psychologie: 6 Zeichen, dass du ein Jahreszeiten-Einsiedler bist

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Die Temperatur sinkt und damit auch deine Lust auf soziale Interaktion? Herzlich Willkommen im Club der saisonalen Introvertierten!

Ich hatte mir vorgenommen, mit einer Freundin zum Yoga und danach noch etwas essen zu gehen. Es war mein Lieblings-Yoga-Kurs, zu dem wir uns angemeldet hatten, es ging um Embodiment – und somit ganz darum, auf den Körper zu hören. Nur dass mein Körper an diesem Tag eine pöbelnde alte Dame war, die nur auf die Couch wollte. Als mittags meine Freundin schrieb, dass sie keine Motivation hätte, spürte ich also nur eins: Erleichterung. Ich ließ beides sausen, Yoga-Stunde und Freundin, obwohl ich beides liebe.

Aber es ist eben Herbst. Und jedes Jahr im Übergang von Sommer zu Winter verspüre ich diese starke Sehnsucht, mich in meinen Bau zurückzuziehen und winterschlaffertig zu machen. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass das (bei mir persönlich!) weder bedeutet, dass ich auf eine Winterdepression zusteuere, noch dass ich mir Sorgen machen muss, irgendwie komisch zu sein. Ich habe mich besser kennengelernt und weiß: ich bin einfach introvertierter als andere. Und dass die Ausprägung meiner Introversion durchaus von den Jahreszeiten abhängt. 

Mich erleichtert dieses Wissen. Ich werde gelassener, wenn ich mich sozial zurückziehe, ich vertraue, dass meine Freund:innen trotzdem noch da sind und gebe mich meiner Sehnsucht nach dem Schneckenhaus mehr hin. Und je offener ich darüber spreche, desto mehr fällt auf: ich bin damit ganz und gar nicht allein. Es gibt ganz schön viele saisonal Introvertierte unter uns. Also kämpfen wir nicht länger dagegen an, sondern stoßen mit unseren Teetassen und Ärmeldecken an – bitte nur sinnbildlich natürlich.

Fühlst du dich ertappt? Herzlich Willkommen im Club der Jahreszeiten-Einsiedler! Hier kommen ein paar Hinweise, dass du insgeheim zu uns gehören könntest:

Du freust dich, wenn Treffen abgesagt werden

Am Anfang der Winterzeit lebt der Kalender oft noch im Spätsommer – und ist dementsprechend gefüllt. Schön, wenn mal ein Treffen ausfällt, oder?!

Hello darkness my old friend 

Ich werde immer noch komisch angeguckt, aber ich stehe jetzt dazu: jedes Mal, wenn es das erste Mal früher dunkel wird, ich durch die Straßen nachhause gehe, die Fenster hell erleuchtet sind und eine kalte Brise um meine Nase weht, wird mir innerlich ganz warm. Ich mag selbst die Dunkelheit (…die ersten drei der unendlichen sechs Monate zumindest), denn sie lädt ein, es sich gemütlich zu machen.

Aropos:

My home is my castle

Im Herbst bekommst du Lust, dich zu Hause neu einzurichten – oder auch nur die maximale Gemütlichkeit in Form von Kerzen und Lampen aus deinem Wohnzimmer herauszuholen? Kein Wunder, denn du wirst als Jahreszeiten-Einsiedler nun eine Menge Zeit darin verbringen!

Tschüss Freund:innen

Die Zeit für ein spontanes Feierabendbier ist definitiv vorbei. Heißt ja nicht, dass man sich nicht wieder sieht – spätestens zum wärmenden Glühwein im Dezember. Ansonsten flammt im Herbst plötzlich eine neue Leidenschaft für Selfcare auf. Das kann Sport, Sauna oder was auch immer bedeuten, was du nur für dich tust.

Hallo Jogginghose

Und wenn man ohnehin weniger soziale Verpflichtungen hat, verändert sich die Garderobe auch merklich. Erster Akt, wenn die Tür in Schloss fällt: Jeans aus, Jogginghose an. Für Extra-Komfort können Kuschelsocken dazugebucht werden.

Deine neuen Freund:innen warten auf dem Sofa auf dich

Keine Sorge, du musst nicht socializen, deine neuen Freund:innen schweigen lieber: sie liegen in Form von Büchern und Serien bereit, die sich schon über den ganzen Sommer gestapelt und geduldig auf dich gewartet haben.

Source: Aktue