Psychologie: An diesen 7 Merkmalen erkennst du nicht-empathische Menschen

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Empathie hilft uns, vertrauensvolle und tiefe Verbindungen aufzubauen. Doch woher weißt du, ob deine Mitmenschen empathisch sind? Und wie sieht es mit deinem eigenen Einfühlungsvermögen aus? Wir verraten Anzeichen, die typisch für nicht-empathische Menschen sind.

Nicht-empathischen Menschen fällt es schwer, die Gefühle ihrer Mitmenschen zu sehen und zu verstehen. Die Gründe dafür können sein, dass Empathie nie gelernt wurde oder sie aufgrund eines hohen Stresslevels (vorübergehend) ausbleibt. Außerdem gibt es mehrere medizinische Ursachen: neuronale oder hormonelle Störungen sowie Alexithymie (Gefühlsblindheit). Besteht ein Mangel an Einfühlungsvermögen, fallen oft dieselben Verhaltensweisen und Sätze auf. 

7 Merkmale, an denen du nicht-empathische Menschen erkennst

1. Sie sind und bleiben voreingenommen 

Wir alle werten hin und wieder – doch besonders fällt dies bei nicht-empathischen Menschen auf, die ihr Gegenüber nicht verstehen können. Sie nehmen in der Regel wenig Rücksicht auf die Gefühle ihrer Mitmenschen, haben ihr eigenes Urteil, das sie meist an sich selbst messen und beharren dann auf diesem. Ihre Voreingenommenheit ist daher stark ausgeprägt und wird meist auch nicht verändert.

2. Sie streiten und geben dabei nicht nach 

Daraus folgt, dass nicht-empathische Menschen viel diskutieren und sich häufig streiten. Ihr Standpunkt steht für sie fest und damit haben sie – aus ihrer Sicht – auch recht und geben nie nach. Im Zweifelsfall sind immer die anderen Schuld und das eigene Verhalten richtig, die Verantwortung für mögliche Fehler liegt nicht bei ihnen. Viele verstehen schlichtweg nicht, warum es andere Meinungen als ihre gibt.

3. Sie mögen keine emotionalen Situationen – weder positive noch negative 

Weil sie die Gefühle anderer nicht verstehen können, fühlen sich nicht-empathische Menschen in emotionalen Situationen sehr unwohl. Das betrifft sowohl freudige Anlässe wie eine Hochzeit als auch traurige, beispielsweise eine Beerdigung. Statt die Freude oder Trauer zu teilen, ziehen sie sich zurück, wollen lieber allein sein oder sagen auch von vornherein ab. 

4. Gleichzeitig werden sie selbst schnell emotional 

Werden andere Menschen emotional, fühlen sich nicht-empathische Personen unwohl. Typisch für sie ist aber auch, dass sie selbst häufig Gefühlsausbrüche erleiden – sie werden vor allem schnell wütend oder aggressiv. Ihre mangelnde Selbstbeherrschung geht damit einher, dass sie ihre eigenen Gefühle als am stärksten und wichtigsten ansehen.

5. Sie nehmen alles persönlich 

Passt ihnen etwas nicht, läuft es nicht genauso wie sie es gut finden oder kommt es zu Streit, denken nicht-empathische Menschen immer, dass alles negative gegen sie persönlich gerichtet ist. Sie nehmen an, dass es passiert, weil ihnen geschadet werden soll und verstehen dabei nicht, dass die Gefühle ihres Gegenübers anders, aber genauso wertvoll sein können wie ihre. Sie nehmen häufig die Opferrolle ein, statt sich angemessen und aus mehreren Perspektiven über ein Thema auszutauschen.

6. “Du bist so empfindlich”  & Co.

Personen mit einer geringen Empathie nehmen ihre Mitmenschen typischerweise als extrem sensibel wahr, sagen ihnen dies auch mitunter, obwohl es unsensibel ist, weil sie das wiederum nicht verstehen. Generell kann es häufiger dazu kommen, dass verletzende Dinge gesagt werden, weil die Wirkung beim Gegenüber nicht mit in Betracht gezogen wird. In Momenten, in denen wir uns Anteilnahme und Unterstützung wünschen, fallen oft Sätze wie: “Ach, es könnte doch noch viel schlimmer sein”, “Versuche den positiven Grund darin zu finden” oder “Du solltest einfach nach vorne schauen”.

7. Sie sind nicht gut darin Beziehungen aufrechtzuerhalten 

Wir alle sind mal mit den Gedanken woanders und hören unseren Gesprächspartner:innen nicht genau zu. Doch in der Regel geben wir uns schon große Mühe, das zu tun – im Gegensatz zu nicht-empathischen Personen. Sie schieben das Gesagte und die Emotionen ihres Gegenübers oft mit einem Lächeln oder einem der genannten Sätze beiseite und wollen lieber über sich selbst reden, weil ihnen ihr eigenes Wohl am wichtigsten erscheint. Sie wirken oft egoistisch, weil sie sich eigentlich nur melden, wenn sie selbst etwas wollen und nicht einfach nur mal um zu fragen, wie es dir geht. 

Empathie lernen: 5 Tipps

Entdeckst du einige dieser Merkmale bei dir oder einem deiner Mitmenschen, lohnt es sich, den Grund für die fehlende Empathie herauszufinden. Ist sie medizinisch bedingt, sollte eine ärztliche Behandlung der Ursache erfolgen. Ansonsten – oder zusätzlich – gibt es aber mehrere Tipps, wie man mitfühlender werden kann: 

  1. Lerne aktives Zuhören, indem du immer kurz zusammenfasst, was dein Gegenüber gesagt hat.
  2. Statt direkt in einen “Angriff” überzugehen oder beleidigt zu sein, atme tief durch und denke daran, dass jeder Mensch anders ist und auch andere Meinungen und Gefühle zulässig sind. 
  3. Beobachte deine Mitmenschen und wie sie miteinander agieren, vor allem in emotionalen Situationen. Probiere beim nächsten Mal etwas aus, dass du gesehen hast und gut fandest. 
  4. Frage nach, was sich dein Gegenüber in verschiedenen (emotionalen) Situationen wünscht und berücksichtige es.
  5. Nimm dir fest vor, dich regelmäßig bei deinen Freund:innen zu melden – zum Beispiel einmal in der Woche oder einmal im Monat. Auch wenn es nur eine kurze Nachricht ist, wie es ihr:ihm geht und was es Neues gibt, zeigt es, dass du dich für die Person interessierst. 

Verwendete Quellen: hackspirit.com, wmn.de, praxistipps.focus.de

Source: Aktue