Psychologie: Bist du ein heimliches introvertiertes Genie?

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Stille Wasser sind tief. Wir haben ein paar Anzeichen gesammelt, die ein schüchternes Genie ausmachen.

Schweigsam, zurückhaltend – unfassbar intelligent. Weißt du, auf welche Menschen diese drei Eigenschaften zutreffen? Unter anderem Bill Gates, Charles Darwin und Albert Einstein. Sie alle eint, dass sie introvertierte Genies waren.

Sicherlich, nicht jedes Genie ist introvertiert, und nicht jeder introvertierte Mensch ist ein Genie. Doch es ist sehr gut möglich, dass eine Person beides in sich vereint – wir haben ein paar Hinweise gesammelt, die darauf hindeuten.

Du passt in keine Schublade

Psychotherapeutin Imi Lo schreibt in ihrem Blog, dass hochintelligente Menschen nicht selten das Gefühl haben, nicht dazuzugehören und von anderen missverstanden und ausgestoßen zu werden. Sie haben es schwer, sich der Masse anzupassen – weil sie nicht wie der Durchschnitt sind. Wer also sowohl introvertiert als auch hochintelligent ist, kennt vielleicht ebenjenes Gefühl: Die Umgebung schaut mit einem skeptischen Blick auf dich – aus Erfahrung gibst du dir aber nicht besonders viel Mühe, dich zu erklären, weil du glaubst, dass man dich ohnehin nicht verstehen würde.

Du überlegst dir dreimal, wen du in dein Leben lässt

Hochintelligente Introvertierte sind sehr vorsichtig, wenn es darum geht, wen sie Neues in ihr Leben lassen. Ein Grund hierfür mag unter anderem an dem Typ des introvertierten Menschen liegen: In einer Studie haben Forscher:innen vier Bereiche von Introvertiertheit herausgearbeitet, die Menschen häufig mit dem Persönlichkeitsmerkmal verbinden:

  • Sozial: Der Bereich meint die Tendenz, lieber in kleinen Gruppen von Menschen oder allein die Zeit zu verbringen.
  • Nachdenklich: Die Tendenz, viel Zeit mit der eigenen Fantasie und inneren Landschaft der Gedanken zu verbringen.
  • Ängstlich: Das Bedürfnis, Zeil allein zu verbringen, weil die Gesellschaft anderer Schüchternheit, Unbeholfenheit oder mangelndes Selbstvertrauen hervorruft.
  • Gehemmt: Dieser Bereich meint, dass man eher dazu neigt, zurückhaltend (und nicht impulsiv) zu handeln. Diese Menschen behalten ihre Gefühle und Gedanken eher für sich und werden keinen Nervenkitzel oder neue Empfindungen suchen, solange sie sich nicht ausreichen Zeit genommen haben, ihre Entscheidungen zu durchdenken.

In Bezug auf neue freundschaftliche Beziehungen kann das bedeuten, dass die introvertierte Person tendenziell ohnehin lieber für sich ist (sozialer Bereich) und mit ihrer inneren Landschaft absolut zufrieden ist (nachdenklicher Bereich). Genauso ist es auch möglich, dass der Gedanke an Gesellschaft eher ein Stressfaktor für die Person darstellt (ängstlicher Bereich) und sie aus einem Grund oder aufgrund mehrerer Gründe eher zögert, einen neuen Menschen im sozialen Umfeld aufzunehmen.

Ein weiterer möglicher Grund findet sich in einer anderen Studie, laut der hochintelligente Menschen häufiger allein glücklicher sind als in einer Gruppe von Freund:innen.

In manchen Bereichen bist du fast schon lebensunfähig

Dr. Matt Taylor half bei der Landung einer Sonde auf einem Kometen, der 300 Millionen Meilen von der Erde entfernt ist. Seine Arbeit könnte dabei helfen, Antworten auf die großen Fragen des Ursprungs von Leben zu finden. Dr. Matt Taylor findet manchmal auch sein Auto auf dem Parkplatz nicht wieder. Man hat ihn bereits als “brillant” und “nutzlos” und “ohne gesunden Menschenverstand” bezeichnet.

Der Wissenschaftler Dr. Woodley hat die Hypothese, dass es einen möglichen Zusammenhang zwischen Zerstreutheit und Genialität gibt. Menschen, die als Genies gelten, haben seiner Ansicht nach Gehirne, die derart verdrahtet sind, dass sie nicht in der Lage sind, mit kleinen Details umzugehen. Sie seien “buchstäblich nicht darauf programmiert, diese Art von Aufgaben zu lernen”, sagt er in einem Interview mit “The Telegraph”. “Jedes Mal, wenn sie versuchen, sich mit den alltäglichen Dingen des Lebens zu befassen, stoßen sie auf konstitutionellen Widerstand. Ihre Gehirne sind nicht in der Lage, Dinge auf diesem niedrigen Niveau zu verarbeiten.” 

Introvertierte Menschen werden gerne unterschätzt – schließlich behalten sie ihre Gedanken meist für sich. Doch wie heißt es so schön: “Stille Wasser sind tief.” Und hinter manchen Augen verbirgt sich ein wahrer Ozean. 

Verwendete Quellen: eggshelltherapy.com, researchgate.net, healthline.com, telegraph.co.uk, introvertdear.com, psych2go.net

Source: Aktue