Psychologie: Das Zutaten-Prinzip hilft dir, diffuse Ängste zu entwirren

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Manchmal spielt uns unser Kopf einen Streich, Sorgen plustern sich auf und werden zu einem großen, schweren Angst-Knäuel. Wie entwirren wir die Ängste? Das Zutaten-Prinzip kann helfen, wieder Ruhe zu finden.

Wenn man Jahre Gefühlen zuordnen müsste, wären die letzten wohl die der Unsicherheit. Selbst Menschen, die normalerweise recht sorglos durch die Welt gehen, wurden plötzlich mit Ängsten um das Elementarste konfrontiert, ihre Gesundheit und die ihrer Angehörigen. Das Sicherheitsgerüst gelangte gewaltig ins Wanken. Und so ganz stabil ist es immer noch nicht.

Manche Menschen machen sich aber mehr Sorgen als andere. Das mag zum einen an ihrer Persönlichkeit, zum anderen an den Umständen liegen. Wie Böen fegen sie über ihr Fundament, bringen das Gerüst deutlich zum Wackeln. Wenn viele von ihnen zusammen kommen, entwickelt sich ein Sturm, den wir als unangenehmes Bauchgefühl wahrnehmen. Eine graue Suppe aus Angst macht sich breit. Unser Körper reagiert auf diese diffuse Emotion ganz unterschiedlich, denn er kann sie nicht ganz fassen. Was hat sich da zusammengebraut? Mag man sich als stille:r Beobachter:in seines:ihres Körpers da fragen, hilflos, die Angst zu bekämpfen. 

Wer diese Momente kennt, in denen die Angst überhand nimmt, man sich in Grübeleien und Sorgen verliert, dem könnte ein Rezept aus der Psychologie helfen. Und wie im Original dreht sich auch hierbei alles um Zutaten.

Psychologie-Trick: Wie funktioniert das Zutaten-Prinzip?

Eigentlich ist es ganz einfach. Wir arbeiten hier mit unserer Vorstellungskraft. Wenn wir uns unwohl fühlen, weil wir uns Sorgen machen und die Angst es sich langsam aber sicher in unserem Bauch gemütlich macht, fühlt es sich manchmal an, als würde eine Suppe der Unsicherheit ihn füllen. Sie breitet sich aus, schlägt Wellen und kann nur schwer identifiziert werden. Ist das schon ein Meer oder nur ein kleiner Teich? Liegt der Angst eine wahre Bedrohung zu Grunde – oder fühlt sie sich größer an, als sie ist? Um das herauszufinden, spulen wir einfach mal im Rezept zurück. 

Als Suppe ist die Angst schwer identifizierbar. Wenn wir aber versuchen, die einzelnen Zutaten herauszufischen, wird sie klarer. Und wir erkennen, was uns wirklich belastet. Im Klartext bedeutet das: Überleg dir, aus welchen einzelnen Elementen dein Bauchgefühl gerade besteht. Das kann die Nervösität vor einem morgigen Termin sein. Die Sorge um die Gesundheit der Tante. Die Unstimmigkeit mit der Kollegin. 

Gleichzeitig hilft es, die Gefühle konkret zu benennen. Wenn wir dieses ungute Gefühl, die Suppe der Unsicherheit, nämlich erst einmal im Bauch haben, können wir oft schwer konkretisieren, wonach sie sich gerade anfühlt. Ist es wirklich Angst? Oder ist es Unsicherheit? Wut? Trauer? Und wodurch sind sie entstanden? Versuche, die einzelnen Aspekte zu identifizieren – und schreib sie ruhig auf, wenn dir danach ist.

Diese simple Methode kann eine beeindruckende Wirkung auf uns haben: Wir verstehen, woraus sich die Angst zusammensetzt. Und das nimmt ihr die Macht. 

Source: Aktue