Psychologie: Dieser Denkfehler hindert dich daran, zu wachsen

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Um langfristig mit unserem Leben zufrieden zu sein, hilft es, wenn wir uns mental und emotional weiterentwickeln. Dabei macht ein simpler Denkfehler uns häufig einen Strich durch die Rechnung.

Eins vorweg: In diesem Text soll es nicht um toxische Selbstoptimierung gehen, darum, dass wir immer weiterkommen und ständig besser werden müssen. Vielmehr soll im Vordergrund stehen, wie wir uns fühlen. Uns weiterzuentwickeln, geistig, intellektuell, spirituell und auch emotional zu wachsen, soll nicht irgendwelche äußeren Ziele erfüllen, die wir auf TikTok oder Instagram gesehen haben, sondern dafür sorgen, dass wir uns in unserem Leben wohlfühlen und damit zufrieden sind.

Was bedeutet inneres Wachstum?

Was aber brauchen wir, um zu wachsen und uns zu der Person zu entwickeln, die wir sein wollen? Es hilft, wenn wir uns unserer persönlichen Werte bewusst sind, wenn wir wissen, was uns wichtig ist, was uns guttut – und was nicht. Wenn wir uns jeden Tag aufs Neue an diese Dinge erinnern und Schritte unternehmen, die uns ihnen näherbringen, dann sind wir auf einem guten Weg. Das können gesunde Gewohnheiten wie ausreichend Bewegung, Tagebuchschreiben oder Lesen sein, aber auch Pläne für größere Themen wie unsere grundsätzliche Lebensgestaltung, unser Job oder unser Wohnort.

Und genau hier machen viele Menschen einen Denkfehler, der sie häufig an innerem Wachstum hindert: Sie gestehen sich nicht zu, ihre Meinung zu ändern. Sie glauben, dass sie ihre Werte, Ziele und Glaubenssätze einmal für sich definieren – und dann nie wieder davon abweichen dürfen. Das ist fatal, denn das Leben ändert sich, die Welt entwickelt sich weiter, jeden Tag sind die Dinge anders als am Tag davor. Es wäre doch verrückt, wenn wir uns dem verschließen und uns so die Chance nehmen, uns an die veränderten Umstände anzupassen.

Dinge verändern sich – und du dich auch

Vielleicht war es immer dein Wunsch, eine zentrale Stadtwohnung zu besitzen und das urbane Leben in vollen Zügen zu genießen. Aber du merkst irgendwann, dass der Lärm in der Großstadt und die vielen Menschen dir nicht guttun und du dich nach mehr Ruhe sehnst. Das Gute ist: Dein Traum darf sich ändern. Wenn ein Leben in der Kleinstadt oder auf dem Land dir mehr zusagt, wäre es doch irrsinnig, an der veralteten Wunschvorstellung des Stadtmenschen festzuhalten. Sich einzugestehen, dass etwas nicht (mehr) funktioniert oder dass Prioritäten sich verschoben haben, ist ein wichtiges Zeichen von innerem Wachstum.

Möglicherweise warst du immer fest davon überzeugt, dir eine große Familie aufbauen zu wollen, aber spürst im Laufe deines Erwachsenenlebens, dass dir andere Dinge wichtiger werden, vielleicht Unabhängigkeit und Flexibilität, oder dass du schlicht und einfach gern allein bist. Oder natürlich umgekehrt: Du konntest dir nie vorstellen, Kinder zu bekommen, aber irgendwann spürst du doch den Wunsch, ein Elternteil zu werden. Warum solltest du dir verwehren, dein Leben so zu gestalten, wie es sich für dich richtig anfühlt, nur weil du irgendwann eine Entscheidung getroffen hast, die jetzt nicht mehr zu dir passt?

Offen bleiben und sich selbst immer wieder hinterfragen

Wir können unsere Wünsche und Ziele immer nur basierend auf den Informationen formulieren, die wir in dem Moment haben. Aber diese Ausgangslage kann sich verändern. Wir lernen etwas Neues, probieren möglicherweise etwas aus und stellen fest, dass es doch ganz anders ist, als wir es uns vorgestellt haben. Oder die Bedingungen im Außen verändern sich: Dinge werden teurer, Möglichkeiten tun sich auf, andere verschwinden.

Es passiert jeden Tag so viel, dass wir niemals alle Entwicklungen vorhersehen können. Und genau deshalb können, dürfen und sollten wir sogar unsere Meinung ändern. Wir sollten offen bleiben und unsere Ideen und Ziele immer wieder hinterfragen. Sich einzugestehen, dass man etwas falsch eingeschätzt hat oder die eigenen Wünsche sich schlicht und einfach geändert haben, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass wir uns weiterentwickeln und wachsen können.

Source: Aktue