Redaktion packt aus: Stylische Dinge von Oma, die immer noch up to date sind

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Der Vintagestil wird niemals alt: Dinge müssen nicht immer neu sein, um uns Freude zu bereiten. Manchmal hat man die besten Schätze bereits in der Familie – unsere Redaktion stellt stylische Erbstücke von Oma vor, die wir nun selbst heiß und innig lieben.

Vor Kurzem saß ich mit meiner Familie bei Kaffee und Kuchen zusammen. Dabei bemerkte ich, wie der Blick meiner Tante immer wieder an mir hingen blieb. Irgendwann sprach meine Mutter aufgrund näherer Verwandtschaft und damit verbundener fehlender Taktlosigkeit es aus: “Was trägst du eigentlich für eine furchtbare Bluse, Kind?”, fragte sie mich direkt und beantwortete sich die Frage daraufhin selbst: “Ist die etwa von Oma?” 
Das war sie, blumig gemustert, mit Schulterpolstern und goldenen Knöpfen. Lediglich ein wenig zu groß war sie mir, was sich aber durch ein einfaches Einstecken im Hosenbund verschleiern ließ. “Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso mir das Muster so bekannt vorkommt!”, entfuhr es da auch meiner Tante. Am Tisch herrschte von da an verblüfftes Amüsement über mein Interesse an der Mode meiner verstorbenen Großmutter.

Tatsächlich besitze ich so einiges, das nach ihrem Tod eigentlich aussortiert werden sollte, von mir dann aber heimlich doch gerettet wurde. Die Stücke reichen von einer Kommode bis zu besagter Bluse. Mal stoße ich auf Unverständnis, mal auch Lacher, in meiner Generation aber vor allem auf Verständnis. Die Schätze haben heutzutage schließlich nicht nur Erinnerungswert, sie sind auch noch genauso wieder zu teuren Preisen zu kaufen, denn der Vintage-Stil ist noch immer höchst angesagt. Da shoppe ich doch lieber im alten Kleiderschrank meiner Oma.

Mit dieser Eigenart bin ich übrigens ganz und gar nicht allein. In unserer Redaktion haben sich gleich mehrere meiner Kolleginnen als wahre Erbstück-Liebhaberinnen geoutet. Die Begeisterung reicht von Eieruhren über Spiegel bis zu Kochschürzen und allesamt kommen auch objektiv heute noch (oder wieder) richtig stilvoll daher.

Was lehrt uns das? Es muss nicht immer alles neu gekauft werden. Tatsächlich verstecken sich zahlreiche Schätze auf den Dachböden unserer Familien. Verstaut und verstaubt. Dabei könnten sie unser Zuhause heute wieder stilsicher aufwerten. Deswegen plädieren wir – auch im Sinne der Nachhaltigkeit – jetzt ausnahmsweise mal zum Behalten statt Wegwerfen. Sei es für den emotionalen oder optischen Wert, manche Dinge kann man nicht nachkaufen – und braucht es auch gar nicht. 

Source: Aktue