Rissige Hände: Ursachen und Tipps bei trockenen Händen

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Unsere Hände werden im Alltag stark beansprucht. Hier erfährst du, wie genau trockene und rissige Hände entstehen und was dagegen hilft.

Die Hände sind rot und schmerzen, rissige Stellen breiten sich aus und Juckreiz und Spannungsgefühle machen sich bemerkbar. Im schlimmsten Fall bilden sich durch solche Handekzeme sogar offene Wunden und Entzündungen – rissige Hände können also schmerzhafte Folgen haben.

Ursachen für rissige Hände

Rissige Hände können verschiedene Ursachen haben. Grundsätzlich entstehen sie, weil die Hände nur wenige Talgdrüsen auf dem Handrücken besitzen – in der Handinnenfläche fehlen sie gänzlich. Diese Talgdrüsen sind normalerweise dafür verantwortlich, die Haut mit einem dünnen Schutzfilm aus Fett zu überziehen, die vor dem Austrocknen schützt.

Aber das ist noch nicht alles: Zusätzlich fahren die Talgdrüsen ihre Produktion bei niedrigen Temperaturen auch weiter herunter, weshalb die Hände im Winter noch weniger geschützt werden. Und obendrein ist die Haut auf dem Handrücken sehr dünn und besitzt kaum Fettgewebe, was die natürliche Hornschicht sehr empfindlich macht.

Die Kombination all dieser Umstände ist dafür verantwortlich, dass die Haut an den Händen wenig Schutz besitzt, bei extremen Temperaturen noch schneller belastet wird und Feuchtigkeit verliert. Gerade Kälte, trockene Heizungsluft und zusätzliche Reize, wie etwa Händewaschen mit zu heißem Wasser, beanspruchen unsere Hände stark und die Haut verliert Feuchtigkeit. Dadurch leiden wir nicht nur an trockenen, sondern häufig auch rissigen Händen. Kein Wunder also, dass Handekzeme ziemlich häufig auftreten!

Weitere Gründe für rissige Hände

Abgesehen von der generellen Hautbeschaffenheit als Ursache können auch folgende Auslöser rissige Hände begünstigen:

  • Die Haut leidet schnell unter einer einseitigen oder schlechten Ernährung.
  • Auch ein Nährstoffmangel, beispielsweise ein Vitamin- und Eisenmangel, kann Konsequenzen für die Haut haben. 
  • Stress oder Hormonschwankungen beanspruchen gerade die dünne Haut an den Händen ebenfalls stark.
  • Extrem rissige Hände und trockene Haut können aber auch ein Symptom für eine Hautkrankheit sein: Beispielsweise könnten Kontaktekzeme, Neurodermitis oder Schuppenflechte vorliegen. 
  • Auch hormonell bedingte Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion, sind als Auslöser möglich.
  • Mit dem Alter lässt die Fähigkeit der Haut nach, Feuchtigkeit speichern zu können und Fett zu produzieren. Daher sind trockene und rissige Hände im Alter keine Seltenheit.
  • Bei einer Kontaktallergie reagiert die Haut bei wiederholtem Kontakt mit Allergenen wie Nickel oder Latex mit Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen. Auch ein Hautekzem kann entstehen.

Rissige Hände behandeln: Die besten Pflegetipps 

Zum Glück müssen wir rissige Hände nicht einfach hinnehmen. Mit diesen Tipps zur Handpflege wird unsere Haut schnell wieder streichelzart!

1. Viel Cremen hilft viel

Fettreiche Cremes schützen unsere Hände im Winter und können Risse verhindern. Am besten cremst du deine Hände mehrmals pro Tag, beispielsweise nach dem Händewaschen (milde Seife nicht vergessen!), ein. Bei sehr kalten Temperaturen kannst du deine Hände auch mit Melkfett schützen. Abends solltest du ihnen eine extra Portion Pflege und Feuchtigkeit geben und sie mit Handpflegecreme eincremen. Wenn du die Hände nach dem Eincremen in ein warmes Tuch einschlägst, hilft das der Haut zusätzlich. Wie du Handcreme selber machen kannst, erfährst du hier.

2. Zarte Haut dank Ölen

Zu den gern genutzten Hausmitteln für geschmeidige Hände gehören bestimmte Öle mit pflegenden Eigenschaften. Du kannst beispielsweise etwas Mandelöl mit Zitronensaft verrühren. Massiere die Mischung dann in sanften kreisenden Bewegungen in die Hände ein.

Aber Achtung: Hast du bereits ein Ekzem, ist das Herumexperimentieren mit Hausmitteln nicht mehr sinnvoll. Die Abklärung und Behandlung eines Handekzems sollte der Hautarzt oder die Hautärztin übernehmen.

3. Handschuhe nutzen

Reizstoffe, die die Hautbarriere angreifen können, finden sich auch im Haushalt – zum Beispiel in Putzmitteln. Nutze daher immer Putzhandschuhe, wenn du damit hantierst. Der Säureschutzmantel deiner Haut wird es dir danken!

4. Für Feuchtigkeit sorgen

Auch die Haut benötigt viel Feuchtigkeit – ein guter Grund mehr, ausreichend zu trinken! Mindestens 1,5 Liter täglich sollten es sein. Am besten eignet sich Wasser, aber auch ungesüßter Kräutertee ist eine gute Alternative.

5. Handmasken nutzen

Reichhaltige Handmasken können auch schwer rissige Hände nachhaltig pflegen und wieder streichelzart machen. In der Regel handelt es sich um Feuchtigkeitshandschuhe, die abends angezogen werden und ihre Wirkung dann über Nacht entfalten.

Du kannst aber auch eine Handmaske selber machen: Verrühre dazu zum Beispiel etwa drei Esslöffel Quark mit einem Esslöffel Kokosöl und einem Eigelb, trage die Mischung auf deine Hände auf und ziehe dann weiche Baumwollhandschuhe darüber. Nach etwa 20 Minuten kannst du die Handschuhe wieder ausziehen und die Mischung mit klarem Wasser abspülen.

6. Nährstoffe checken

Ob die Haut gut versorgt ist, hängt auch davon ab, wie viele Nährstoffe aufgenommen werden. Vor allem die Vitamine A, D und E verleihen der Haut Geschmeidigkeit, aber auch Eisenmangel macht sich bemerkbar: Er lässt die Haut trocken und fahl erscheinen. Lasse daher regelmäßig beim Arzt oder der Ärztin deine Blutwerte kontrollieren. Bei einem Nährstoffmangel hilft es vor allem, einen Blick auf die Ernährung zu werfen und sie entsprechend anzupassen.

Rissige Hände: Handekzeme als Berufskrankheit?

Es gibt viele Berufe, in denen die Hände besonders stark beansprucht werden. Bei Personal im Pflegebereich beispielsweise gehört ständiges Händewaschen und desinfizieren dazu. Aber auch diejenigen, die mit reizenden Substanzen arbeiten, setzen ihre Hände tagtäglich schweren Belastungen aus. Die Betroffenen entwickeln daher besonders häufig ein Handekzem.

Immerhin: Seit 2021 werden Handekzeme in einigen Berufsgruppen schneller als Berufskrankheit anerkannt. Um Ansprüche geltend machen zu können, sollte so schnell wie möglich das dafür nötige Hautarztverfahren durchlaufen werden: Ein Dermatologe oder eine Dermatologin kann die Diagnose “Berufsbedingtes Handekzem” stellen. Diese kann dann beim jeweiligen Träger der Gesetzlichen Unfallversicherung (zum Beispiel der Unfallkasse) gemeldet werden. Die Behandlung bei einem Handekzem kann beispielsweise eine Medikamentenzuzahlung für medizinische Hautpflegeprodukte beinhalten.

Du interessierst dich für weitere Themen rund um Hautpflege und den richtigen Hautschutz? Hier erklären wir, wie trockene Füße entstehen, wie du trockene Haut behandeln kannst und was du bei Schuppenflechte beachten musst.

Quellen

  • Bork, K., Bräuninger, W.: Hautkrankheiten in der Praxis: Diagnostik und Therapie, Schattauer, 2003
  • Chronisches Handekzem, Deutsche Haut- und Allergiehilfe unter haut-und-allergiehilfe.de, zuletzt abgerufen am 1. März 2024
  • Zittlau, J.; Kriegisch, N.; Heinke, D.: Die besten Hausmittel von A bis Z.. Randomhouse, 2020

Source: Aktue