Rum, Reggae, Rastafaris: Karibischer Farbenrausch auf Jamaika

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Jamaika eilt ein Ruf voraus: Es sei die Insel von Rum, Reggae und Rastafaris, heißt es. Nicole Schmidt war zum Realitäts-Check für uns in der Karibik – und entdeckte noch viel mehr.

 

Es ist noch recht früh am Morgen und wenig los auf den Straßen um Ocho Rios. Ich bin auf dem Rückweg in mein schickes Strandhotel, weil man mir geraten hatte, vor dem Ansturm an den berühmten Dunn’s River Falls im Norden der Insel zu sein. Zum Glück! Ein Wasserfall, der sich auf fast 200 Meter Länge in Kaskaden zwischen Bambus, Palmen und Ingwerlilien ins karibische Meer stürzt – und ich allein mittendrin in der Gischt!

Immer noch geflasht und mit nassen Haaren schaue ich aus dem Autofenster. Da steht er vor einer Bretterbude. Sieht aus wie ein Zauberer. Mit langem, buntem Umhang, Muschelkette, froschgrünen Strümpfen und Spitzhut, unter dem Dreadlocks hervorquellen. Er hält mir ein Schild entgegen: Reggae Brownies. Nee, Haschkekse will ich nicht. Aber ob ich ihn einfach fragen kann? Mein Herz klopft, und so locker wie möglich bringe ich raus: “Hey, bist du ein echter Rastafari?” Er schaut mich durchdringend an. Ich bleibe stumm. Womöglich hält er meine Frage für zu doof. Dann lacht er aus vollem Hals und sagt: “Ya man. I’m real. Welcome to my country. My name is Joshua.”

Jamaika: Rastafari Joshua
Nicole Schmidt mit Rastafari Joshua.
© Christian Kerber

Sich mal aus der Hängematte zu bewegen, lohnt sich wirklich

Wie so viele bin auch ich mit all den Bildern im Kopf nach Jamaika gekommen, drittgrößte Insel der Großen Antillen, 150 Kilometer südlich von Kuba. Habe Kataloge mit Fotos weißer Sandstrände und unverschämt blau schimmerndem Wasser gewälzt, von den offenen Menschen gehört, und von Bob Marleys “One love, one heart” kann ich zumindest den Refrain schmettern: “… lets get together and feel alright”. Ich wollte wissen, ob die Bilder echt sind– und ob da noch mehr ist.

Jamaika: Modeboutique am Straßenrand.
Modeboutique am Straßenrand.
© Christian Kerber

Joshua plaudert gern mit mir, das ist ihm deutlich anzumerken. Natürlich rechnet er auch damit, wenigstens für ein paar Dollar “Sea Moos” zu verkaufen, einen Saft mit Meeresalgen. “Der ersetzt mir den Doktor, und ich habe eine ganz weiche Haut davon. Teste mal”, sagt er, kichert, zieht ein Fläschchen aus den Regalen in seiner Bude. Jeder Winkel ist vollgestopft. Brillen, Familienporträts, Masken, Glasdosen voller Kräuter. Eine angepinnte Jamaika-Flagge. Schwarz, Grün, Gelb, die Farben für Armut und harte Vergangenheit, Hoffnung, Sonnenlicht. Ein Foto von Bob Marley. Daneben Haile Selassie, letzter Kaiser von Äthiopien, den die Rastafaris als Messias verehren. Ich frage Joshua, was er davon halte, wenn so viele Leute – auch aus Europa – Dreadlocks tragen. Obwohl sie sich damit seiner Kultur bedienen.

Da wird er ernst: “Wir sind nicht auf der Erde, um zu richten. Sondern um zu leben, wie jeder und jede will, und zu lieben. Alle können Dreadlocks tragen. Es spielt keine Rolle, woher du kommst. Hauptsache Gleichheit und Gerechtigkeit.“ Das Motto aller Rastafaris. Es kommt so tief und überzeugend aus seinem Innern, dass ich Gänsehaut bekomme.

Jamaika: weiße Sandstrände
Weiße Sandstrände, schimmerndes Wasser und gute Vibes.
© Christian Kerber

Und die Strände? Die sind wirklich wunderbar! Selbst im hochtouristischen Norden um Ocho Rios und Montego Bay oder am hinreißenden Seven Miles Beach um Negril im Westen sind die Resorts erfreulich behaglich und weitläufig. Trotz der Annehmlichkeiten lohnt es aber unbedingt, sich aus der Hängematten-Komfortzone aufzuraffen und vor der Tür einen Minibus herbeizuwinken. Denn nur ein paar Ecken weiter, abseits der Hauptstraßen, da ist es: Jamaika! Auf dem Parkplatz eines Supermarkts in Ocho Rios, wo DJs Dancehall-Musik auflegen und die Kundinnen ihre Einkaufswagen zum Auto tanzen. Auf dem wuseligen Markt, wo sich der Duft von Gewürzen und Marihuana mischt, unter Plastikplanen auf einfachsten Ständen exotische Früchte und unbekanntes Gemüse überquellen, und kernige Männer Domino spielen.

“Tu es, weil du es kannst. Du kannst es, weil du es willst. Du willst es, weil sie sagen, du könntest es nicht”

In “Miss T’s Kitchen”, einem offenen und farbenfrohen Restaurant, tischt Anna-Key Tomlinson gesunde jamaikanische Gerichte auf. Die Rezepte sammelt sie bei Ausflügen aufs Land. Jackfrucht mit Palmherzen und Senf-Mayo, Ziegencurry, Ochsenschwanz in Kokosbrötchen mit Sauerampfersoße, Stockfisch mit Akee, einer pflaumenförmigen orangegelben Frucht, die ein wenig wie Rührei schmeckt. “Tu es, weil du es kannst. Du kannst es, weil du es willst! Du willst es, weil sie sagen, du könntest es nicht”: Miss T’s Motto, das sie mit Kreide auf eine Tafel geschrieben hat.

In Falmouth herrscht noch echte Sonntagsatmosphäre

Es geht mir noch im Kopf herum, als ich meinen Radius erweitere und nach Falmouth fahre, ein hübsches Kolonialstädtchen im Norden, mit Veranden vor den Holzhäusern, Geschäften in schattigen Kolonnaden und leicht morbidem Charme. Sonntagsatmosphäre: Frauen in Blümchenkleidern und mit Schleierhut, die weiße Henkeltasche in der Armbeuge, schlendern plaudernd aus der Kirche und spendieren ihren Kindern Zuckerrohrlutscher. Ich verstehe nichts. Es ist Patois, ein verwirrendes Gemisch aus Englisch und afrikanischen Sprachen.

Vor einem rosa Haus mit Kabelsalat an der abblätternden Fassade lümmelt ein hagerer Mann – schwarzes Shirt, Schlapphut, gemusterte Badehose, selbst gedrehte Kippe im Mundwinkel. Ein einziger Blickkontakt. Viele Zähne hat er nicht mehr. Zu teuer, der Zahnarzt, sagt er, zuckt mit den Schultern. Und schickt ein herzerfrischendes Lächeln hinterher. Er heiße Taicoon, sei Komponist und Sänger und zeige mir gern sein Foto- und Tonstudio. Nur müsse er erst seinen Rasta-Freund Dwayne anrufen, der sei der Mischer.

Klar komme ich mit. Es ist ein Zwei-Raum-Verschlag, doch mit dem Nötigsten ausgerüstet. Das Geld dafür hat der sanftäugige Dwayne viele Jahre in Hotels verdient. Und als Taicoon einen romantischen Reggae-Song anstimmt, streckt er sich, ganz aufrecht, bis die Beine automatisch im Rhythmus mitgehen. Und ist eine ganz andere Person.

Der wahre Schatz von Jamaika

Diese Mischung aus Stolz, Stärke und heiterer Lässigkeit habe ich noch in keinem anderen Land erlebt. Die Menschen sind für mich der wahre Schatz von Jamaika. Es sind gerade mal drei Millionen. Und viel, viel weniger Rastas darunter, als ich dachte. Aber fast alle stammen von afrikanischen Sklavinnen und Sklaven ab, die für die spanischen und später die britischen Kolonialherren schuften mussten. Erst 1962 wurde Jamaika unabhängig. Und so verschieden ihre Wurzeln sind, das Inselgefühl eint sie.

Jamaika: Jamaikanerin
Eine Jamaikanerin aus Kingston im Colour-Blocking-Look.
© Christian Kerber

“Jamaika ist Weltklasse. Durch uns. Wir haben Großartiges geleistet. Wir sind keine Schwächlinge und haben keine Angst. Nicht umsonst heißt es, dass sie nur die wilden, unbequemen Leute auf den Sklavenschiffen herbrachten”, scherzt Maxine Walters, die ich in “Miss T’s Kitchen” traf, und die mich zu sich eingeladen hat. Eine energiegeladene Frau Anfang 70, wallendes Gewand, lila Lockenmähne, immer noch erfolgreiche Film- und Musikproduzentin und im Herzen Rasta, aber auf ihre ganz eigene Art.

Sie lebte lange in New York. Glücklich ist sie hier, in ihrem weiß-blauen Holzhaus mit hinreißender Aussicht aufs Meer und die grünen Hügel des Nordens. Ja, sagt sie, es herrsche Armut, aber ihrer Insel gehe es besser als anderen Ländern der Karibik. “Und verhungern muss keiner. Schau, ich kann mir mein Essen pflücken”, sagt sie und zeigt in ihren teils wilden, teils angepflanzten Garten. Litschi, Akee, Starapfel, kleine scharfe Paprika, Guaven, Tamarinden, Mangos, Mispeln. Alles da. Aber noch üppiger sei der Osten, weil es mehr regnet. “Dort gehen dir die Augen über!”

Die windschiefen Hütten sind in Bonbonfarben gestrichen. Selbst Trauergebinde tragen Barbie-Rosa

Also nichts wie hin. Nur ein paar Kilometer hinter Ocho Rios: Kein “McDonald’s” mehr. Dafür zimmergroße, teils windschiefe Hütten-Bars und Shops, aber immer in Bonbonfarben gestrichen. Selbst Trauergebinde tragen Barbie-Rosa. Meinen Essensstopp finde ich in Charles Town. Ein Dorf der Maroons, Nachfahren entflohener Sklaven, wo am Straßenrand afrikanisch gekleidete Frauen Jerk Pork, eingelegten Schweinenacken, auf Grills aus aufgeschnittenen Ölfässern brutzeln. Sehr zart, sehr scharf. Je weiter ich in Richtung des Hafenörtchens Port Antonio komme, desto enger sind die Straßen, desto weniger touristisch ist es, desto verschwenderischer die Natur. Und immer mehr schieben sich die zerklüfteten Flanken der Blue Mountains mit Gipfeln bis über 2000 Meter Höhe ins Bild.

Jamaika: roter Ingwer
Blüte vom Roten Ingwer.
© Christian Kerber

Angekommen in Portland, wo sich prächtige Villen und Boutique-Hotels in den Hängen hoch über dem Meer verstecken und in zauberhaften Buchten klare Bäche in den Ozean fließen. Wie am Strand von Frenchman’s Cove. Mondsichelförmig, der Sand weiß und weich, das Wasser in allen Tönen blau, drum herum wilder Dschungel. Aber – ganz ehrlich – dieses Paradies ist mir fast schon zu viel. Man muss Eintritt zahlen, kein Blättchen liegt herum. Wohler fühle ich mich am öffentlichen, lang gezogenen Winnifred Beach. Nirgendwo sind Liegen, nur ein paar Einheimische, ein junges deutsches Paar und eine Handvoll Hütten. Vor der letzten sitze ich mit den Füßen im Sand unter Mandelbäumen, auf dem Holztisch eisgekühltes Bier und frischer gegrillter Fisch. Was will ich mehr. Vielleicht meine vielen Eindrücke verdauen.

Auch den Süden der Insel hat mir Maxine ans Herz gelegt, weil es dort relaxter und weniger touristisch ist. Ich miete mich ein in ein pinkfarbenes Steincottage von “Jakes”, einem Hotel mit legerem Hippie-Flair, wandere am späten Nachmittag den einsamen langen Treasure Beach entlang, sehe einem Fischer zu, wie er seine Hummerreusen richtet. Und bin am nächsten Morgen ganz entspannt nach der Yoga-Session von Empress Thandi Wise. Sie ist studierte Naturheilkundlerin und Körpertherapeutin. Aber wieso Empress, Kaiserin? Ein Begriff, der von Rasta-Männern für ihre Geliebten verwendet wird. “Die Zeiten ändern sich, da gibt es viel Raum für Diskussionen – und so viele Richtungen in diesem Lebensstil. Ich fühle mich sehr respektiert und glaube an die Kraft in mir selbst”, sagt sie diplomatisch.

Jamaika: typische Rum-Bar
Typisch jamaikanische Rum-Bar am Straßenrand von Falmouth.
© Christian Kerber

Ob Rastafari, Maroon, Christin oder was auch immer: “Das Wesentliche ist, das Wissen unserer Vorfahren in die Zukunft zu bringen und die wunderbaren Ressourcen von unserer Mutter Erde nicht zu zerstören. Wir schaffen das, gerade hier auf Jamaika”, erklärt mir Thandi. Mit so viel Überzeugung, dass ich es in meinem Innern wirklich fühlen kann. Zumindest in diesem Augenblick bin ich auch ein bisschen Rasta.

Nicoles Reisetipps für Jamaika

Hinkommen und Rumkommen

Flughäfen sind in der Hauptstadt Kingston und in Montego Bay, wo die meisten Reisenden ankommen; direkt fliegen mit Condor ab Frankfurt und Edelweiß ab Zürich, andere Airlines mit Zwischenstopp.

Viele deutsche Reiseveranstalter und fast alle Hotels vor Ort vermitteln Ausflüge, auch online, im Voraus kann man Touren und Rundreisen buchen (z. B. über jamaikatour.de). Das Busunternehmen knutsfordexpress.com bietet Liniendienste; Minibusse und Route-Taxis verkehren innerörtlich. Einen Mietwagen (z. B. von islandcarrentals.com) würde ich nur mit Fahrer oder toughen Selbstfahrenden empfehlen – Linksverkehr, auf den Hauptstraßen ist meist viel los, die Nebenstraßen sind oft eng, kurvig und holprig.

Beste Reisezeit

Jamaika: Berglandschaft
Grün so weit das Auge reicht – die Landschaft in den Bergen von St. Elizabeth im Südwesten.
© Christian Kerber

Das ganze Jahr über ist es mit 25 bis 30 Grad angenehm warm. Die Hochsaison geht von Dezember bis April, die Regenzeit von Mai bis Juni und von September bis November. Im August und September ist das Hurrikanrisiko am höchsten.

Hoteltipps in Jamaika

Jamaika: Hotel
Im “Half Moon” residierten schon Beyoncé und die Kennedys – seit 1954 verwöhnt das legendäre Luxushotel seine Gäste mit perfektem Service (Montego Bay, Rose Hall, Tel. 953 22 11, halfmoon.com)
© Christian Kerber

Mocking Bird Hill. In den Hügeln über Port Antonio im Nordosten liegt das von zwei Deutsch-Amerikanerinnen gegründete Zehn-Zimmer-Ökohotel mit Restaurant, Massage- und Yoga-Angeboten, lauschigem Garten und Blick vom Meer bis zu den Blue Mountains. DZ/F ab 156 Euro (Port Antonio, Tel. 619 12 15, villamockingbirdhill.com).

Jamaika: Sonnenuntergang
Der Steg gehört zum “Half Moon”-Hotel an der Nordküste.
© Christian Kerber

Couples San Souci. Ich bin nicht unbedingt All-inclusive-Fan, aber in diesem Fünf-Sterne-Resort, zurückgezogen vom Trubel Ocho Rios’ an der Nordküste, habe ich mich wirklich wohlgefühlt. Ein schöner Privatstrand, ein am Hang angelegter, üppiger tropischer Garten, darin großzügig verteilt zweistöckige Hotelgebäude mit frisch renovierten, geräumigen Zimmern, ein riesiges kostenloses Sportangebot, sechs Restaurants, Spa-Hütten auf Klippen und eine Gin-Bar mit Aussicht zum Niederknien: Es fehlt an nichts! DZ/F ab 477 Euro, pauschal ist es preiswerter (Ocho Rios, White River Bay, Tel. 994 12 06, couplesresorts.com).

Jamaika: Hotel
Gepflegt mit Hippie-Flair: Das “Jakes Hotel” mit seinen Cottages auf den Klippen am naturbelassenen Treasure Beach ist meine Empfehlung für den Süden. DZ ab 180 Euro (Calabash Bay, Tel. 965 06 35, jakeshotel.com)
© Christian Kerber

Restaurants

Jamaika: Winnifred Beach
Am Ende des Winnifred Beach bei Port Antonio bereitet Cynthia Miller in ihrer Hütte frisch gefangenen Snapper zu. Ein Festessen am Holztisch unter Mandelbäumen für knapp 18 Euro (“Cynthia’s on Winnifred”, Tel. 56 24 86 09).
© Christian Kerber

Zimbali Retreat. Rasta Fiyah führte mich durchs Gelände, bevor es ins Restaurant der biologisch-organisch bewirtschafteten Farm in den Bergen östlich von Negril ging. Hier kommt alles frisch auf den Tisch! Fünf-Gang-Dinner mit Show-Cooking, Wein und Tour p. P. 96 Euro. Übernachten kann man im Farm-Hotel, DZ/F ab 78 Euro (Negril, Canaan Mountain, Tel. 252 32 32, zimbaliretreats.com).

"Floyd’s Pelican Bar" steht vor der Südküste auf Stelzen mitten im Meer, Barbesitzer und Rastafari Floyd ist mindestens so gut gelaunt wie seine Gäste, dazu die coole Musik: wunderbar! (Parottee Bay, Tel. 354 42 18)
“Floyd’s Pelican Bar” steht vor der Südküste auf Stelzen mitten im Meer, Barbesitzer und Rastafari Floyd ist mindestens so gut gelaunt wie seine Gäste, dazu die coole Musik: wunderbar! (Parottee Bay, Tel. 354 42 18)
© Christian Kerber

Miss T’s Kitchen. Das Gute-Laune-Garten-Lokal ist eine Oase im trubeligen Ocho Rios. Und das Essen: gesund und extrem lecker, z. B. das Shrimps-Kokosnuss-Curry mit Reis und roten Bohnen für 25 Euro (Ocho Rios, 65 Main Street, Tel. 795 00 99, misstskitchen.com).

Erleben

Island Gully und Dunn’s River Falls. Ich stehe von Gischt umspritzt in einem Wasserfallbecken. Zig Meter tief unter mir ein tosendes blaues Wasserloch. Meine Hände umklammern einen Haltegriff, der mit einem langen Seil verbunden ist. “Loslassen! Springen!”, ruft Lifeguard Andke hinter mir, schubst mich kräftig an. Bloß nicht überlegen. Und Platsch! Der Wahnsinn! Ich bin stolz auf mich und mein Island-Gully-Abenteuer für ca. 18 Euro (Ocho Rios, Thatch Hill Rd., Lodge, Tel. 917 32 22, islandgullyfall.com). Auch die Dunn’s River Falls, wo ich mich fühle wie in einer “Tarzan”-Filmkulisse, sind toll. Am besten früh am Morgen kommen; 21 Euro (sechs Kilometer außerhalb Ocho Rios, Main Street, Tel. 974 47 67, dunnsriverfallsja.com).

Jamaika: Island Gully Falls
In den Hügeln oberhalb von Ocho Rios liegen auch die Island Gully Falls.
© Christian Kerber

Rafting auf dem Martha Brae River. Nur mein Captain schwitzt beim Staken, während ich mich auf dem Bambusfloß schaukeln lasse und die überbordende Natur an den Ufern des Martha Brae betrachte, auf dem früher Zuckerrohr transportiert wurde. 83 Euro für zwei Erwachsene und ein Kind (Rafters Village, nahe Falmouth, Tel. 952 08 89, jamaicarafting.tourchimps.com).

Einkaufen

Island Village. Open-Air-Shopping-Mall in Ocho Rios nahe dem “Turtle Bay K”-Kreuzfahrtterminal mit hübschen Läden, z. B. dem “Pure Chocolate” (Shop 24), wo ich im Workshop mit einer jamaikanischen Frauenrunde das Schokolademachen ausprobiert habe (46 Euro, purechocolatecompany.com); die “Polka Dots Boutique” (Shop 24) bietet Bademode, Flatterkleidchen und Accessoires – alles preisgünstig und made in Jamaica.

Jamaika: Vasenwerkstatt
Auf der Küstenstraße östlich von Ocho Rios liegt die Werkstatt von Dalbert Lindo, der seine schönen Vasen hier auch verkauft.
© Christian Kerber

Appleton Estate Rum. Je älter, desto besser: Das lerne ich bei der Führung durch die herrschaftliche, alteingesessene Rumfabrik. Und kaufe einen herrlich weichen, warmen zwölfjährigen Blend für knapp 37 Euro. Tour mit Degustation 36 Euro (Siloah, St. Elisabeth, Tel. 448 22 37, appletonestate.com).

Blue Mountain Coffee. In 800 bis 1000 Meter Höhe gedeiht im Regenwald einer der exklusivsten und teuersten Kaffees der Welt. Ich leiste mir im Supermarkt einen 100-Gramm-Beutel für 20 Dollar.

Gut zu wissen

Jamaika ist ein beliebtes Ziel von Pauschalreisenden und Kreuzfahrtschiffen, Insel-Hotspots wie die Wasserfälle lieber frühmorgens oder spätnachmittags besuchen.

Telefon

Die Vorwahl von Jamaika ist 00 18 76

Mehr Infos auf: de.visitjamica.com

In eigener Sache: Zuweilen unterstützen uns Agenturen, Hotels oder Veranstalter bei den Recherchen. Unsere Reportagen und Informationen sind dadurch in keiner Weise beeinflusst.

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Source: Aktue