Ständig wach? : Tipps, um besser durch die Nacht zu kommen

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Das Leben ist oft ganz schön kompliziert. Zum Glück müssen wir da nicht allein durch. Diesmal: Psychologin Miriam Junge über besser schlafen.

Heftbox Brigitte Standard

Worum geht’s: Anna liegt wach im Bett und starrt auf die Uhr. Es ist 2.30 Uhr morgens, und die Minuten ziehen sich wie Stunden. Morgen früh muss sie fit und ausgeruht für ein wichtiges Gespräch im Büro sein. Doch ihr Kopf ist voller Gedanken, die einfach nicht zur Ruhe kommen wollen. Diese schlaflosen Nächte sind für Anna keine Seltenheit mehr.

Schlaflosigkeit, dieser leise, hinterhältige Dieb, der sich in unsere Nächte schleicht und uns unserer Lebensfreude, Energie und Gesundheit beraubt, ist für Anna zum täglichen Begleiter geworden. Die Erschöpfung und die Frustration über die verpasste Erholung nagen an ihr.

Schlaf ist nicht nur eine Pause für den Körper, sondern eine lebenswichtige Phase der Regeneration. Nachts verarbeiten wir die Erlebnisse des Tages, sortieren unsere Gedanken und stärken unser emotionales Gleichgewicht. Fehlt uns der Schlaf, leidet unsere Psyche. Wir werden anfälliger für Stress, unsere Stimmung schwankt, und die Welt um uns herum erscheint grauer und schwerer.

Kleine Veränderungen, die es in sich haben

Anna hat genug von durchwachten Nächten und ständiger Müdigkeit. Sie beschließt, nach Lösungen zu suchen. Zuerst bekommt ihr Schlafzimmer ein Ruhe-Oasen-Update: dunkle Vorhänge, angenehme Temperatur, keine Elektronik. Doch ihre Gedanken drehen sich nachts weiter im Kreis. Anna reduziert Koffein und schwere Mahlzeiten am Abend, greift stattdessen zu beruhigenden Tees und Snacks wie Mandeln oder Bananen. Diese Ernährung hilft ihr, den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Sie integriert regelmäßige Bewegung in ihren Alltag. Spaziergänge und leichte Sporteinheiten helfen ihr, überschüssige Energie abzubauen.

Sie merkt: Es sind nicht große, sondern viele kleine, aber kraftvolle Veränderungen – ich nenne sie Microhabits – die ihr helfen, künftig besser zu schlafen:

  • Atemtechnik “4-7-8”: Vier Sekunden einatmen, den Atem sieben Sekunden lang halten – und dann acht Sekunden lang ausatmen. Diese Technik kann helfen, den Geist zu beruhigen.
  •  Kognitive Ablenkung: Die Gedanken bewusst auf Positives oder Neutrales lenken, z. B. sich an ein schönes Erlebnis erinnern.
  • Affirmationen: Positive Bestätigungen wie “Ich verdiene Ruhe und Erholung” wiederholen. Sie beruhigen und fördern eine optimistische Einstellung.
  • Dankbarkeitstagebuch: Jeden Abend drei Dinge notieren, für die ich dankbar bin. Diese Reflexion hilft, friedlich einzuschlafen und schafft Platz für Ruhe.
  • Digitale Pause: Spätestens eine Stunde vor dem Schlafengehen auf Bildschirme verzichten.

Durch Microhabits und bewusste Veränderungen kann Anna ihre Nächte Stück für Stück zurückgewinnen. Vor allem aber darf sie sich klarmachen: Sie verdient die Ruhe und den Frieden, die erholsamer Schlaf uns schenkt. Wie wir alle. Miriam Junge ist Psychotherapeutin, Gründerin, Autorin und Podcasterin. Sie weiß: Kleine Schritte haben oft große Wirkung. Wer ihr bei Instagram folgen möchte: @miriam_junge

Source: Aktue