Tag der Endometriose : Neues Forschungsprojekt der Charité soll Menstruierenden helfen

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Feminismus-News: Charité bringt Endometriose-Forschung voran +++ Swift for Harris +++ 100 Banken für Frauen +++ Endometriose-Forschung erhält Millionenbeträge. 

Der feministische News-Ticker für September 2024

29. September 2024

Tag der Endometriose – Charité setzt auf Früherkennung

Fast neun von zehn Frauen erleben Regelbeschwerden, wobei mehr als die Hälfte unter starken Schmerzen leidet, die ihren Alltag und ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Das zeigen die Befunde des Projektes MeMäF (Menstruationsbeschwerden bei Mädchen und jungen Frauen) der Charité in Berlin. “Am Tag der Endometriose möchten wir nicht nur auf die Dringlichkeit der frühzeitigen Endometrioseerkennung aufmerksam machen, sondern auch Mädchen und junge Frauen ermutigen, sich am Projekt MeMäF zu beteiligen”, sagt Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, Leiterin des Endometriosezentrums.

 “Zu lange wurde Menstruierenden immer wieder suggeriert, dass sie die Schmerzen ertragen sollen. Das wollen wir ändern”, erklärt Mechsner und fügt hinzu: “Mit MeMäF bieten wir jungen Frauen die Möglichkeit, ihre Regelbeschwerden aktiv zu managen und gleichzeitig mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.” Im Zuge des Projekts wurde auch die App “period.” entwickelt, die es Frauen ermöglicht, ihre Blutung und andere begleitende Symptome zu erfassen. Damit soll eine frühzeitige Identifikation eines erhöhten Endometrioserisikos erreicht werden.

Werde aktiv – und profitiere 

Interessierte können sich noch bis Ende November anmelden und sowohl von einer innovativen klinischen Betreuung profitieren als auch die Forschung aktiv unterstützen. Allerdings gilt: Die Teilnehmerinnen müssen zwischen 16 und 24 Jahre alt sein und bei einer Krankenkasse versichert sein, die das Projekt unterstützt (BARMER, DAK-Gesundheit, Techniker Krankenkasse). MeMäF ist nicht ortsgebunden, das heißt, die Behandlungen können auf Wunsch auch per Videosprechstunde stattfinden. 

11. September 2024

Taylor Swift wählt Kamala Harris

Nach dem TV-Duell Harris vs. Trump hat Taylor Swift angekündigt, am 5. November die demokratische Präsidentschaftskandidatin zu wählen. “Ich halte sie für eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit und glaube, dass wir in diesem Land viel mehr erreichen können, wenn wir von Ruhe und nicht von Chaos geleitet werden”, schrieb Swift auf Instagram über Harris. In ihrem Post forderte sie ihre Follower auf, sich gut über die Kandidat:innen zu informieren und zur Wahl zu gehen.

Donald Trump strafte sie Lügen, indem sie darauf hinwies, dass er mithilfe von KI versucht habe, Swift als seine Anhängerin zu inszenieren. Im Post zeigt die 34-Jährige sich mit Katze auf dem Arm und unterschrieb mit “Childless Cat Lady” – ein ironischer Seitenhieb auf Trumps Vize-Kandidaten J.D. Vance, der behauptete, dass “kinderlose Katzenfrauen” wie Kamala Harris die USA ruinieren würden. Swifts Wirkmacht dürfte groß sein: Allein auf Instagram hat der Megastar 283 Millionen Follower.

10. September 2024

100 Banken gegen Gewalt an Frauen

In Osnabrück ist die hundertste, orangefarbene Bank gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aufgestellt worden. Wie der “Zonta Club Westfälischer Friede” mitteilte, wurde die Bank im Garten der Initiative “Himbeerbunt” aufgestellt, die die Integration benachteiligter Menschen fördert. Bereits seit drei Jahren setzt sich “Zonta” dafür ein, dass in Osnabrück orangefarbene Bänke aufgestellt werden, die folgende Infos tragen: Neben dem Satz “Hier ist kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen” finden sich die Telefonnummern für das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen”, den Frauennotruf, die Täterberatung und die Opferhilfe der Polizei. “Zonta International (ZI)” ist ein weltweiter Zusammenschluss berufstätiger Frauen in verantwortungsvollen Positionen. Ihr gemeinsames Ziel: die Lebenssituation von Frauen im rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Bereich zu verbessern.

5. September 2024

Endometriose soll besser erforscht werden 

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO haben in Deutschland ungefähr zwei Millionen Menschen Endometriose. Bislang ist die chronische Erkrankung nicht ausreichend erforscht worden, weswegen sie bei vielen Menschen unentdeckt bleibt. Zum Glück soll sich das jetzt ändern: Der Tübinger Verbund “Endo-Relief” erhält in den kommenden drei Jahren 3,5 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium, um herauszufinden, warum und wie Endometriose entsteht und wie es zu Organschäden kommt. “Endo Relief” ist nur einer von fünf Forschungsverbünden in Deutschland. 

Das “Chamäleon der Gynäkologie”

Endometriose ist laut Robert Koch Institut die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung, bei der sich krankhaftes Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Das Gewebe kann umliegende Organe befallen, zu Entzündungen, Vernarbungen und Verwachsungen führen. Während die chronische Krankheit bei circa 50 Prozent der Betroffenen keine Beschwerden verursacht, leidet die andere Hälfte unter einschränkenden Symptomen wie starken Unterleibsschmerzen, Rückenschmerzen und Übelkeit. Zudem fand man heraus, dass bei 40 bis 50 Prozent der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, Endometriose die Ursache ist. 

4. September 2024

“Omas gegen Rechts” erhalten Friedenspreis 

Zwei Mal habe ich in den vergangenen Jahren über die “Omas gegen Rechts” berichtet, das erste Mal gleich nach Gründung der Hamburger Gruppe, und nun wieder, weil sie noch einmal sichtbarer geworden sind bei den Demokratie-Demos in diesem Jahr. Die Frauen, die ich traf, waren alle entschlossen, engagiert, klar in ihrer Haltung gegen Rassismus und Rechtsextremismus und bereit, viel Freizeit für die Demo-Vorbereitungen und auch die Finanzierung ihrer Arbeit zu investieren. Um Flugblätter und Fahrtkosten zu bezahlen, organisieren sie zum Beispiel Flohmärkte, auf denen sie ihre eigenen Kellerbestände verkaufen. Ich finde ihre Standfestigkeit imposant, denn die “Omas” bekommen keine staatliche Unterstützung, das ist hausgemachter Protest, von Herzen und mit Witz. Der Aachener Friedenspreis für sie kommt da gerade recht.

Und zwar auch, weil mit dem Preis die Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird, was die “Omas” sind: ältere, lebenskluge Frauen, die ihre Altersgruppe herausholen aus der gesellschaftlichen Unsichtbarkeit, die nach wie vor kein Klischee ist. Bei meinem ersten Treffen vor sechs Jahren sagte eine der Omas: 

“Wir brechen das Klischee, dass man ältere Frauen nicht mehr ernst zu nehmen braucht. Die Jungen sind von uns meist ganz begeistert, und den Älteren zeigen wir eine Perspektive. Wir sind ältere Frauen, ja, aber wir haben eine Entwicklung hinter uns, wir wissen, wovon wir reden. Dafür steht das Wort Oma: Für eine Haltung, die unsere Lebensgeschichte einschließt.” 

“Oma”, das ist ihre Marke. Warnen, widerständig sein, das ist ihr Anliegen. Glückwunsch!  

Source: Aktue