Tiefe Dankbarkeit: Das hat es mir bedeutet, das Schwangerschaftstagebuch meiner Mama zu lesen

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Dankbarkeit, Verständnis, Mitgefühl. All das und noch mehr empfand unsere Autorin, als sie das Schwangerschaftstagebuch ihrer Mutter las. Ihre Empfehlung: Alle Mamas sollten Tagebuch schreiben und dieses ihren Kindern schenken. 

Natürlich habe ich mich über alle meine Geschenke zum 18. Geburtstag gefreut. Doch zwei haben mir direkt Freudentränen in die Augen getrieben, weiß ich noch heute: ein Fotobuch meiner ersten 18 Jahre und das Schwangerschaftstagebuch meiner Mama – wobei es genau genommen sogar zwei Bücher waren. Schon nach den ersten Seiten war ich extrem gerührt. Und für mich stand fest, ich schreibe auch ein Schwangerschaftstagebuch. 

Stunden der Gefühlsflut

Ohne zu sehr ins Detail über die Schwangerschaft meiner Mama zu gehen: Sie war emotional und das leider nicht immer im positiven Sinne. Ausgeprägte Übelkeitsphasen, kein messbarer Herzschlag, die Nabelschnur um den Hals – ja, ich habe es ihr nicht leicht gemacht. Auf der anderen Seite standen schöne Momente wie eine Hochzeit von Freund:innen, meine erste Hochzeit, die ich im Bauch erlebte. Und die muss wohl ziemlich gut gewesen sein, denn ich wünsche mir auch heute noch, ständig auf Hochzeiten gehen zu können. Im Schwangerschaftstagebuch meiner Mama erfuhr ich alles über diese schönen, aber auch schwierigen Momente, von denen ich zum Großteil vorher nichts wusste. Und das löste eine Menge in mir aus: 

Dankbarkeit, was meine Mama alles für mich auf sich genommen hat. Dass sie nie aufgegeben hat und immer das Positive gesucht hat. Eigenschaften, die ich heute nur allzu gut von mir selbst kenne. 

Verständnis, dass das Muttersein (und natürlich auch Vatersein, aber im Tagebuch ging es eben speziell um die erlebte Schwangerschaft) stressig, nervenaufreibend, schmerzhaft, traurig, fröhlich, eigentlich alle Gefühle in einem sein kann. Dass Mamas Auszeiten nicht nur brauchen, sondern diese wirklich verdient haben. 

Mitgefühl, weil sie für mich zwischenzeitlich so gelitten hat. Schmerzen ertragen musste, auf vieles verzichtet hat. 

Freude darüber, was wir gemeinsam schon alles erlebt haben. Und weil es auch immer wieder lustige Momente gab. 

Aber auch Verzweiflung und Sorge, ob ich das alles schaffe, wenn es in meinem Leben darum geht, Kinder zu bekommen.

Durch das Schwangerschaftstagebuch wurde unsere Beziehung gestärkt

Wir hatten immer eine enge Verbindung, doch nach diesem so persönlichen Geschenk wurde sie noch einmal enger. Ich habe nicht nur erfahren, was ich alles in meiner Zeit als Ungeborenes mitgemacht und angestellt habe, sondern auch, welche Zusammenhänge es zwischen den Eigenschaften meiner Mama und mir gibt. Was ich vielleicht gar nicht groß lernen musste, weil es angeboren war – natürlich nicht genetisch bestätigt, aber schon theoretisch sinnvoll. Und ich empfand und empfinde einfach tiefe Dankbarkeit.

Mein Resümee: Noch nie war ich von einem Geschenk so gerührt – und möchte daher allen Mamas ans Herz legen: Schreibt ein Schwangerschaftstagebuch und schenkt es irgendwann euren Kindern. Ich werde es definitiv tun.  

Source: Aktue