Well Aging dank starker Hautbarriere: 3 Schritte sind genug! Pflegeroutine für morgens und abends

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Eine gesunde Haut ist eine schöne Haut: Der natürliche Alterungsprozess kann mit einer barrierestärkenden Routine verlangsamt werden. Wie diese morgens und abends in drei Schritten aussehen kann, erfahrt ihr hier. 

Älter werden ist etwas Natürliches, ebenso wie Hautalterung. Dennoch wird der Alterungsprozess unserer Epidermis durch externe Faktoren beschleunigt: UV-Strahlung, Umweltverschmutzung, Tabakrauch, Chemikalien z.B. in Reinigungsmittel oder eine unausgewogene Ernährung können dazu führen, dass vermehrt freie Radikale in unserem Körper freigesetzt werden, die unsere Zellen angreifen. Um diese abzuwehren, brauchen wir eine starke Hautbarriere. Mit einer intakten Barrierefunktion der Haut steht und fällt die Gesundheit unserer Epidermis, im Zuge dessen auch ihre Alterserscheinungen. Well Aging ist somit direkt verzahnt mit unserer Hautgesundheit, die wir mit einer effektivem Morgen- und Abendroutine fördern können. Wie eine solche aussehen kann, verraten wir euch jetzt. 

Well Aging dank starker Hautbarriere: Morgenroutine in 3 Schritten

Bei der Hautpflege gibt es niemals einen Weg, der nach Rom führt. Verschiedene Wirkstoffe können unsere Haut stärken – diese Morgenroutine erhebt keinerlei Anspruch darauf, all diese Möglichkeiten zu vereinen. Wer morgens wenig Zeit hat oder haben will, kann auf diese drei Schritte vertrauen, die eine sehr gute Basis-Routine für nicht-erkrankte Haut bildet. Von fettiger bis trockener Haut ist für alle Typen geeignet, was aber nicht bedeutet, dass weitere Schritte nicht sinnvoll wären – auch hierzu findet ihr Empfehlungen. 

1.Milde Reinigung

Während des Schlafs können sich Schweiß, Bakterien (z.B. vom Kissen) und überschüssiger Talg auf unserer Haut ansammeln, die mit einer mildenReinigung morgens schonend entfernt werden. Doch was heißt eigentlich schonend? Es bedeutet, dass die waschaktiven Stoffe (Tenside) in eurem Reinigungsprodukt eure Haut(barriere) nicht reizen. Ob ihr ein Gel, einen Schaum oder ein festes Produkt verwendet, ist letztendlich egal. Was zählt, sind die inneren Werte. 

Die Toleranz verschiedener Menschen ist dabei unterschiedlich – das erklärt auch, warum manche Personen sich mit Duschgel das Gesicht waschen “können”. Eine aggressive Reinigung entölt die Haut zu sehr, was das natürliche Gleichgewicht stört und Feuchtigkeit entzieht. Lipide (Fette) und Feuchtigkeit sind jedoch essenziell für die Barrierefunktion der Haut. Doch woher weiß man, welche Reinigung reizend ist? Auf diese INCIS solltet ihr für eine milde Reinigung verzichten:

  • Sodium Lauryl Sulfate (SLS)
  • Sodium Laureth Sulfate (SLeS)
  • Ammonium Lauryl Sulfat (ALS)
  • Potassium Lauryl Sulfate
  • Magnesium Lauryl Sulfate
  • MEA-Lauryl Sulfate
  • Sodium Cocoate
  • Sodium Alkyl Sulfate

Neben der Tensid-Art kommt es natürlich auch auf die Konzentration im Produkt an. Eine zu aggressive Reinigung zählt zu den häufigsten Faktoren, die die Hautbarriere schwächen. Dazu zählt z.B. auch, wenn ihr euer Haarshampoo nach vorne über das Gesicht abspült – auch das kann zur Hautreizung führen. Bevor ihr ein aggressives Produkt nutzt, lasst ihr die Reinigung lieber morgens lieber ganz aus. Das kann sich für trockene Hauttypen, die kein Problem mit Unreinheiten haben, auch so positiv auswirken. 

2. Vitamin C Serum

Vitamin C zählt aufgrund seiner Anti-Aging-Eigenschaften zu den bekannteren Wirkstoffen in der Kosmetik. Doch was macht er eigentlich? 

  1. Einerseits unterstützt Vitamin C die Haut dabei, gesundes Kollagen nachzubilden. Kollagen ist ein Protein, welches einen wichtigen Bestandteil unseres Bindegewebes darstellt. Das Kollagengerüst ist für die Elastizität und Festigkeit in unserer Haut verantwortlich. Im Zuge des Alterungsprozesses nimmt die natürliche Kollagenproduktion unseres Körpers ab, was mit schlafferer Haut und Falten erkenntlich zeigt. 
  2. Wie bereits erwähnt greifen freie Radikale unsere (Haut-)Zellen an, unter anderem das körpereigene Kollagen und Elastin – auch die Lipide in unserer Hautbarriere sind anfällig für die Zerstörung durch Freie Radikale. Diese sind instabile Moleküle, die bei der Suche nach Reaktionspartnern Schaden anrichten. Um die destruktive Wirkung von UV-Strahlung & Co. zu verringern, kommt Vitamin C zum Einsatz, denn das Antioxidant “fängt” freie Radikale ein. 
  3. VItamin C kann Pigmentflecken aufhellen. Der Wirkstoff kann die Melaninproduktion in der Haut hemmen und so verhindern, dass sich Pigmentansammlungen ablagern. Dadurch können vorhandenen Pigmentflecken vermindert werden und deren Entstehung vorgebeugt. 

Tragt das Vitamin C Serum nach der Reinigung auf die trockene Haut auf und wartet ein paar Minuten, bis ihr zum nächsten Schritt übergeht. 

3. Sonnenschutz

Wie oben beschrieben richtet UV-Strahlung irreversiblen Schaden in unserer Haut an. Auch wenn der Gedanke jeden Morgen Sonnenschutz aufzutragen ungewohnt erscheint, es es dennoch die wirksamste Well-/Anti-/Slow-Aging Waffe, die wir besitzen. Sonne fördert den Abbau von Kollagen und Elastin und lässt Pigmentflecken entstehen. UV-Strahlung schädigt auch das Erbgut der Hautzellen und kann dazu führen, dass die Zellen unkontrolliert wachsen (Hautkrebs). 
Unser Tipp: Besorgt euch einen Sonnenschutz, den ihr richtig gerne tragt. Kein Weißeln, kein Sonnencreme-Geruch und kein schweres Gefühl auf der Haut. Nur dann werdet ihr ihn auch regelmäßig tragen. Dabei spielt auch der Preis eine rolle: Ein sehr teures Produkt werdet ihr ebenso nicht regelmäßig verwenden. 

Wer “braucht” morgens mehr als 3 Schritte?

Bei trockener Haut empfiehlt es sich, zusätzlich vor dem Vitamin C ein feuchtigkeitsspendendes Serum aufzutragen. Auch wenn die meisten Vitamin-C-Seren bereits freuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe enthalten, kann das bei feuchtigkeitsarmer Haut nicht genug sein. Das kann Glycerin oder Hyaluron enthalten – zwei Stoffe, die Wasser auf der Haut binden. Ausreichend Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die oberste Schicht der Epidermis intakt bleibt. Eine gut hydrierte Haut sieht auch optisch praller (“jünger”) aus, keine Trockenheitsfalten entstehen.

Effektive Abendroutine in 3 Schritten für eine starke Hautbarriere

Neben Vitaminen und Antioxidantien gibt es weitere Inhaltsstoffe, die für eine starke Hautbarriere wichtig sind. Doch warum muss sich die Abendroutine von der Morgenroutine unterscheiden? Ein Sonnenschutz wird natürlich nicht gebraucht, Vitamin C ist ebenso sinnvoller, wenn wir UV-Strahlung ausgesetzt sind. Der Hauptgrund ist jedoch, dass sich bei den meisten Menschen die Talgpoduktion nachts verlangsamt, wodurch die Haut durchlässiger wird. Weniger Talg bedeutet also weniger “Dichtung” auf der Haut, wodurch mehr Feuchtigkeit entweichen kann (=trockenere Haut). Ebenso bedeutet das, dass die Haut aufnahmefähiger für Wirkstoffe wird (wie z.B. Retinol). Während wir schlafen finden außerdem Regenerationsprozesse statt, die wir mit Hautpflege unterstützen können. 

1.Öl-Reinigung

Morgens haben wir Sonnenschutz aufgetragen. Das bedeutet: abends muss der unbedingt wieder runter! Natürlich zusammen mit dem ganzen Schmutz, der sich während des Tages auf unserer Haut gesammelt hat. Am effektivsten und mildesten ist ein Öl-Reiniger (entweder flüssig oder in Form eines Balsams), mit dem ihr die Sonnencreme rückstandslos entfernen könnt. Diesen tragt ihr auf die trockene Haut auf und arbeitet ihn mindestens 30 Sekunden mit kreisenden Bewegungen ein. 

2. Retinol-Serum

Auch hier gibt es wieder sehr viele Wirkstoffe, die man verwenden kann. Wir haben uns jetzt jedoch für Retinol entschieden, denn der passt am besten zum Thema “Well Aging”. Retinol ist eine Vitamin-A-Form, dessen positive Effekte bei Hautalterung wissenschaftlich bewiesen ist. Die Kollagen- und Elastinproduktion wird angekurbelt, ebenso wie der Stoffwechsel der Hautzellen. Ganz besonders wichtig für die Hautbarriere macht Vitamin A jedoch seine Fähigkeit, den Zellumsatz und so Hauterneuerungsprozesse zu beschleunigen. Mehr junge Zellen bedeuten eine stärkere Haut

Es gibt verschiedene Formen von Vitamin A, die unterschiedlich effektiv und verträglich sind. Grundsätzlich gilt: Je milder und verträglicher das Vitamin A, desto geringer und weniger effektiv die Wirkung. Das schwierigste bei Vitamin A ist also ein Produkt zu finden, das wirksam ist und die Haut nicht reizt. Deshalb empfehlen wir, mit einer geringen Dosis und einer schwächeren Form von Vitamin A, zum Beispiel Retinol-Ester, zu beginnen. Wenn sich die Haut daran gewöhnt hat, kann man die Dosis erhöhen und vielleicht auf Retinol oder sogar Retinal umsteigen.

Tragt euer Vitamin-A-Produkt nach der Reinigung auf trockene Haut auf und wartet einige Minuten, bis zum nächsten Schritt. Seid ihr Vitamin-A-Anfänger könnt ihr auch die “Sandwich”-Methode versuchen und als erstes eine Schicht Creme und erst dann das Retinoid-Produkt auftragen. Retinol & Co. ist übrigens immer besser in der Abendroutine aufgehoben, da der Inhaltsstoff Lichtempfindlich ist. Das heißt, er wird durch UV-Strahlen und Sonnenlicht abgebaut und verliert dadurch seine Wirksamkeit.

3. Creme mit Ceramiden

Wie bereits erwähnt, wird die Talgproduktion in der Nacht bei vielen Menschen heruntergefahren, wodurch mehr Wasser aus der Haut entweichen kann (Transepidermaler Wasserverlust). Weil das unserer Hautbarriere nicht gut tut, wollen wir das verhindern. Das können wir mit einer lipidhaltigen Creme, die im besten Fall auch noch Ceramide enthält. 

Ceramide sind Grundbausteine der Haut. Mit 60 Prozent machen sie den Hauptanteil der Fette in unserer Hornschicht aus. Ceramide sind also extrem wichtig für unsere Hautbarriere, sie kommen natürlicherweise in unserer Haut vor. Mit einer ceramidhaltigen Pflege können wir die Barrierefunktion unserer Haut zusätzlich unterstützen. 

Es ist allerdings nicht nur wichtig, dass eure Creme Ceramide enthält. Ebenso sollten auch Stoffe, die die Ceramidproduktion ankurbeln, integriert werden. Dafür eignen sich Ceramid-Vorstufen, wie z.B. Hytosphingosin und Sphingolipiden, die den obersten Hautschichten helfen, mehr Ceramide zu produzieren. Achtet bei der INCI-Liste also auch auf diese beiden Begriffe.

Verwendete Quellen: Guilherme Póvoa,  Lucia Martins Diniz: Growth hormone system: skin interactions, Handbook of Cosmetic Science and Technology, Journal of Biological Chemistry

 

Source: Aktue