Wort des Tages: Myokine

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In dieser Reihe stellen wir täglich ein Wort vor, das wir (gerade) besonders wichtig finden. Heute: Myokine.

Was bedeutet es?

Myokine sind körpereigene, hormonähnliche Stoffe, die von aktiven Muskeln während der Anspannung gebildet werden. Der Begriff setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern mys (Muskel) und kinesis (Bewegung) zusammen. Und diese Stoffe können so einiges bewirken, sobald die Muskeln in die Bewegung kommen.

Etwa 400 dieser Myokine sind bis heute bekannt, vermutlich gibt es sogar etwa 600 verschiedene dieser Eiweißverbindungen. Das prominenteste Beispiel ist Interleukin 6. Es hat eine stark entzündungshemmende Wirkung und beeinflusst den Zucker- und Fettstoffwechsel positiv. Bei starker muskulärer Beanspruchung steigt sein Wert bis um das 100-fache an.

Erst vor kurzem wurde das sogenannte Irisin entdeckt. Seine Superkraft: Es kann weiße Fettzellen in solche umwandeln, die den braunen Fettzellen ähneln. Dieses braune Fett ist das “gute” Fettgewebe, weil es aus Fettsäuren Wärme gewinnt und somit vor Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen schützt. Als Baby haben wir noch reichlich braune Fettzellen, damit der Körper warmgehalten wird, solange die Fähigkeit zur Temperaturregelung noch nicht ausgebildet ist. Im Erwachsenenalter ist der Anteil dann stark zurückgegangen.

Warum ist es wichtig?

Myokine helfen nicht nur bei der Bekämpfung von entzündlichen Prozessen. Die Botenstoffe aus den Muskelzellen kommunizieren mit dem gesamten Körper und wirken daher auch ganzheitlich, zum Beispiel vorbeugend gegen Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Rheuma, Diabetes, Demenz und Depression. Deshalb feiern wir Bewegung und vor allem eine gut trainierte Muskulatur als echte Gesundheitsfaktoren. 

Wer benutzt es?

Medizinerinnen und Mediziner sowie Fachleute aus Sport und Wissenschaft  – sie können damit noch besser verstehen (und erklären), warum Bewegung für unsere Gesundheit so wichtig ist. Und weshalb vor allem Krafttraining, indem es dem altersbedingten Muskelabbau entgegenwirkt, seinen Beitrag zum gesunden Leben und gesunden Altern leistet.

Wo taucht es zum ersten Mal auf?

Eine Frau ist die Entdeckerin: Prof. Bente Klarlund Pedersen von der Universität in Kopenhagen. 2007 fanden die dänische Forscherin und ihr Team im Rahmen einer Studie heraus, dass Muskelzellen beim Training stark entzündungshemmende Substanzen produzieren und im ganzen Körper verteilen. Bislang dachte man, nur Immunzellen könnten das. Pedersen gab dieser Stoffgruppe den Namen Myokine.
 

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