Zillennials: Bin ich ein Millennial oder Gen Z?

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Zu jung, um Millennial zu sein, aber zu alt für die Gen Z. Wenn das auch auf dich zutrifft, identifizierst du dich vielleicht mit dem Begriff Zillennial.

Die Generation Z sieht sie als junge Millennials. Millennials sehen sie als ältere Gen Z. Sie selbst fühlen sich zu jung für Millennials und zu alt für die Gen Z. An der unscharfen Grenze zwischen diesen beiden Generationen leben die Zillennials.

Was sind Zillennials?

Zillennials bezeichnen eine kleine Gruppe, die zwischen den frühen 1990er und den frühen 2000er Jahren geboren wurde. Das ist die Interpretation der Soziologin Deborah Carr. Sie ist Professorin für Soziologie an der Universität Boston. Ihrer Darlegung zufolge befinden sich Zillennials an der Schwelle zwischen der Generation Z und den Millennials, daher die Bezeichnung Zillennials. Sie wurden ungefähr zwischen 1992 und 2002 geboren. Eine einheitliche Grenze, auf die sich Expert:innen einigen können, gibt es jedoch nicht. 

Welche Generationen gibt es?

Je nach Quelle variieren die genauen Jahreszahlen der einzelnen Generationen. Das Pew Research Center hat vor wenigen Jahren allerdings eine Untersuchung veröffentlicht, die den unterschiedlichen Generationen die folgenden Zeiträume zuschreibt.

  • Babyboomer: 1946 bis1964
  • Generation X: 1965 bis 1980
  • Millennials (Generation Y): 1981 bis 1996
  • Generation Z: 1997 bis 2012

Wie sind Zillennials aufgewachsen?

Zillennials hatten bereits in ihrer Kindheit Zugang zum Internet, erlebten jedoch einen Teil ihres Lebens ohne soziale Medien, Mobiltelefone und Hochgeschwindigkeits-WiFi. Sie erinnern sich daran, dass Marken wie Woolworth Teil ihrer Kindheit waren, dass eine Nintendo Wii beliebter war als die neueste Xbox und kennen eine Zeit, in der Google noch nicht die meistgenutzte Suchmaschine war. 

Zillennials sind für den Gameboy Color noch etwas zu jung, aber mit den Nintendogs sind sie aufgewachsen. Musik wurde auf MP3-Playern oder kunterbunten iPods abgespielt, bevor vereinzelte Songs via Bluetooth vom orangefarbenen Sony Ericsson auf das Motorola Razr der besten Freundin verschickt wurden. Walkmans hatten sie nie in der Hand und für lustige Tänze auf Musical.ly (heute TikTok) sind sie längst zu alt. Stattdessen hingen sie auf SchülerVZ und ICQ ab, ehe sie erst zu Facebook und danach zu Instagram wechselten – letzteres nutzen sie noch heute. Um die 2000er aber in ihrer ganzen Pracht miterlebt zu haben, sind Zillennials zu jung. 

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Warum ist der Begriff wichtig?

Zillennials sind eine Art seltsame Zwischengeneration, über die niemand spricht, die aber auch jung ist und Dinge herausfindet. Eine Generation, die am Anfang ihrer Karriere steht und die Welt als Erwachsene entdeckt. Vermutlich fühlt sich niemand in allen Punkten richtig in der Generation, der er oder sie aufgrund seines oder ihres Geburtsdatums zugeordnet ist. Insbesondere auf die Randgruppen trifft dies womöglich zu. Sei es nun die Person, die sich irgendwo zwischen Generation X und Y einordnet oder eben die Zillennials. 

Neben einer gemeinsamen Beziehung zur Technologie teilen die Mitglieder einer Generation oft entscheidende Lebenserfahrungen. Das schafft Nähe und Zusammenhalt. Vielleicht ist es deshalb so wichtig, diese Mikro-Generation namens Zillennials zu schaffen, damit Betroffene nicht das Gefühl haben, die Aliens ihrer Kohorte zu sein. 

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Was bringen diese Generationsbezeichnungen?

Dieses Generationsmodell hat wenig mit den Familienstrukturen à la Großeltern, Eltern, Kinder und Enkelkinder zu tun. Vielmehr geht es hier um die Wirtschaft – genauer gesagt um Kauf- und Arbeitskraft – und nicht um soziologische oder psychologische Konzepte. Wie erreicht man bestimmte Zielgruppen am besten? Das lässt sich beantworten, indem man den Konsum, die politische Orientierung, die Arbeitsmoral und die technischen Fähigkeiten bestimmter Kohorten analysiert. Dabei heraus kommen die Generations-Begriffe, die heute von popkultureller Bedeutung und für viele eben identitätsstiftend sind. Fest steht: Sie spenden Nostalgie, aber sind nichts weiter als Stereotype. Wir können in Erinnerungen schwelgen und über die gute alte Zeit nachdenken. Aber wenn wir uns darüber ärgern, dass wir mal wieder von anderen Generationen als faul bezeichnet werden, lohnt es sich, diese Einteilungen mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Denn am Ende handelt es sich nur um ein Werbemittel und keinen wissenschaftlichen Fakt.

Verwendete Quellen:

  • Michael Dimock: “Defining generations: Where Millennials end and Generation Z begins”, pewresearch.org, 2019
  • Terry Ward: “Zillennials: The newest micro-generation has a name”, edition.cnn.com, zuletzt aufgerufen: April 2024
     

Source: Aktue