Feminismus-News: Löffel in der Unterhose schützt vor Zwangshochzeit.
Der feministische News-Ticker für Oktober 2024
Hier könnt ihr Nachrichten lesen, die insbesondere für Frauen relevant sind.
1. Oktober 2024
Dieser Trick soll vor Zwangsheirat schützen
In den sozialen Medien werden Nutzer:innen aufgerufen, Videos mit dem Hashtag #Löffeltrick zu teilen, um insbesondere Mädchen und junge Frauen vor Zwangsverheiratungen zu schützen. Für Betroffene, die gegen ihren Willen ins Ausland geschickt werden, um von ihren Familien verheiratet zu werden, und die manchmal sogar vorher eingesperrt werden, kann die Sicherheitskontrolle am Flughafen die letzte Chance sein, dem Horror zu entkommen.
Die Frauen sollen sich einen Löffel in die Unterhose stecken und so auf sich aufmerksam machen. Der Löffel löst nämlich bei der Sicherheitskontrolle einen Alarm aus, durch den die Person bei der anschließenden Durchsuchung dann um Hilfe bitten kann. Sowohl das Flughafenpersonal als auch die Bundespolizei kennt das Signal und ermutigt Betroffene, sich an sie zu wenden.
Der Löffel in der Unterhose
Dennoch gilt: “Den Tipp, dass man sich einen Löffel in die Unterwäsche steckt, ist nur für den absoluten Notfall gedacht, wenn man vorher tatsächlich überhaupt keine Möglichkeit hat, sich Hilfe zu suchen, weil man beispielsweise vor dem Abflug eingesperrt wurde”, schildert Myria Böhmecke vom Verein “Terre Des Femmes” gegenüber RTL. Besser sei es, bei Verdacht schon früher einer Vertrauensperson davon zu erzählen oder sich an eine professionelle Beratungsstelle zu wenden, so Böhmecke.
In Deutschland – wie auch in vielen anderen Ländern – ist die Zwangsverheiratung verboten. Deswegen kommt es häufig vor, dass Minderjährige unter einem scheinheiligen Vorwand gelockt oder sogar ins Ausland verschleppt werden. Sich einer solchen Zwangsehe zu widersetzen, ist in vielen Fällen nahezu unmöglich, weswegen Frauenrechler:innen immer wieder über Möglichkeiten nachdenken, Betroffenen zu helfen.
Source: Aktue
