Bücher im Sommer 2024: Die besten Liebesromane

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Unsere Kulturexpert:innen haben die besten Bücher für diesen Sommer gesucht. Diese Liebesromane sind ihre Lieblinge.

Anne Freytag – Lügen, die wir uns erzählen

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Lene ist keine Frau, die mir auf Anhieb sympathisch ist: zu unnahbar, zu kühl. Doch nach und nach häutet sie sich. Und ich bin mittendrin, fühle mit ihr, ihren Schmerz, ihre Wandlung. Denn Lene wollte ihren Mann Georg schon vor langer Zeit verlassen, für Alex, ihre erste Liebe. Dann wird sie schwanger. Und 17 Jahre und zwei Kinder später verlässt ihr Mann sie. Hier steigt man in die Geschichte ein und seziert mit Lene ihre Ehe, ihre Gefühle, die Beziehung zu ihrer Mutter. Anne Freytag springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit und lässt auch andere Figuren zu Wort kommen: den Mann, die Kinder, den Geliebten. All diese Perspektiven verschieben auch meinen Blick und rücken die Ereignisse in ein neues Licht. Und machen aus einem Ende eine Befreiung. Am Schluss bin ich verliebt: in Lene, ihre Kraft und ihre Offenheit, sich selbst zu begegnen und zu hinterfragen, auch wenn es wehtut. (384 S., 24 Euro, Kampa)

Cecilia Rabess – Alles gut

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Reicher, weißer Typ verliebt sich in schwarze, arme Frau. Klingt platt? Ist es bei Cecilia Rabess aber nicht – eher ein Plädoyer, ganz viel zu reden. Und das tun Jess und Josh, als sie sich bei Goldman Sachs wiederbegegnen. Sie streiten und verlieben sich – und das, obwohl sie ihn schon an der Uni arrogant und privilegiert fand. Ihnen dabei zuzuschauen, wie sie ihre Standpunkte verteidigen und Strukturen bekämpfen, ist manchmal anstrengend, aber immer interessant. (429 S., 24 Euro, Eichborn)

Daisy Alpert Florin – Mein letztes Jahr der Unschuld

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War der One-Night-Stand mit Zev eine Vergewaltigung, obwohl sie nicht Nein gesagt hat? Kann sie es sich leisten, nach dem College Autorin zu werden und ihren Vater zu enttäuschen? Isabel hat keine Antworten und stürzt sich in eine Affäre mit ihrem Literaturprofessor. Der nutzt ihr Talent und ihre Zweifel für seine Zwecke. Ein Roman über Machtverhältnisse und MeToo in einer Zeit, als es den Begriff noch nicht gab. (336 S., 24 Euro, Eisele)

Mary Beth Keane – Sieben Tage einer Ehe

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Eine Woche lang begleiten wir Malcolm und Jess – und erfahren in Rückblenden, wie sie an diesen Tiefpunkt ihrer Ehe gelangt sind, nach vielen vergeblichen Versuchen, ein Kind zu bekommen. Jetzt stehen sie vor der Frage: Gehen oder bleiben? Die Frage ist nie profan, nicht im Einzelfall. Behutsam beschreibt die Autorin das Innenleben ihrer Figuren, ihre Familiendynamiken, die sie zu den Menschen werden ließen, die sie jetzt sind. Ein großer Lesespaß! (336 S., 24 Euro, Eisele)

Maggie Millner – Paare

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Eine Liebesgeschichte in Paarreimform – das allein ist schon abgefahren. Und abgefahren muss man mögen, um sich einlassen zu können auf die fragmentartigen Texte, den Wechsel aus Lyrik und Prosa. Maggie Millners Erzählerin hat ihren Freund verlassen für eine Frau und eine rauschhafte Liebe. Doch die Eifersucht zerreißt sie, bis sie sich selbst kaum wiedererkennt. (128 S., 20 Euro, Klett-Cotta)

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Source: Aktue