Das bisschen Haushalt …: Das sollte dein Mann dir zahlen, wenn du Hausfrau bist

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Das Haus blitzblank, die Wäsche gewaschen und gebügelt, die Kinder versorgt und pünktlich zum Feierabend steht ein dampfendes Abendessen auf dem Tisch. Tradwives erledigen das tagein und tagaus. Entlohnt werden sie meist nicht dafür. Dabei wäre es durchaus lukrativ, dem eigenen Ehemann eine Rechnung zu schreiben.

Tradwives – so nennen sich Frauen, die bewusst auf eine berufliche Karriere verzichten und das Leben als Mutter und Hausfrau propagieren. Sie leben ihren Hausfrauen-Traum und halten dem Mann den Rücken frei. Im Gegenzug bringt er das Geld nach Hause. Traditionelle Rollenverteilung. Ein Modell, für das sich wieder mehr junge Frauen entscheiden.

Was das Geld angeht, sieht es ähnlich klassisch aus: Männersache. Doch nicht nur bei den Tradwives: Die Mehrheit der Frauen weltweit – fast zwei Drittel – überlässt langfristige Finanzentscheidungen ihren Ehemännern. Das ergab eine Studie der UBS Wealth Management aus dem Jahr 2019. Problematisch wird das dann, wenn der Mann seine Frau verlässt, oder sie selbst die Ehe oder Beziehung beenden möchte, sich das aber nicht leisten kann. Wer nicht vorsorgt, könnte ein böses Erwachen erleben – und im Alter sogar Armut. 

Sollten sich Hausfrauen jetzt von ihren Männern bezahlen lassen?

Ja! Zumindest dann, wenn sie bislang unentgeltlich die Arbeit erledigen und dafür sorgen, dass im Alltag alles läuft. Ohne eigenes Einkommen oder Geld, über das nur sie verfügen und vor allem: ohne eigene Altersvorsorge oder Notgroschen. Was Hausfrauen alles leisten – nicht zu vergessen die Frauen, die dazu noch berufstätig sind – zeigt die Berechnung von Finanzexpertin Margarethe Honisch. 

Auf Instagram hat sie sich die Mühe gemacht und kalkuliert, welche Tätigkeiten Hausfrauen übernehmen und was andere für derlei Dienstleistungen in Rechnung stellen würden. Da kommt ganz schön was zusammen. 

  • Kinderbetreuung – 2.580 €
  • Privatkoch – 1.720 € 
  • Haushaltshilfe – 645 € 
  • Familienmanagerin – 1.720 € 
  • Psychologische Unterstützung – 688 € 
  • Nachhilfelehrerin – 430 €
  • Einkaufsmanagerin / Logistik – 860 € 
  • Eventplanerin – 300 € 
  • Gesundheitsmanagerin – 860 € 
  • Persönliche Assistentin – 1.500 € 

Würde man all die unzähligen Aufgaben auslagern, käme eine stolze Summe von 11.303 Euro zusammen. Wow! 

Das zahlt doch niemand!

Nein, sehr wahrscheinlich zahlt das kein Mann seiner Frau, geschweige denn verdient genug für diese Summe. Die Berechnung hilft allerdings, deutlich zu machen, wie viele To-Do’s anfallen, die meist die Frauen erledigen – oft zusätzlich zu ihrem Job. Ja, auch Männer haben noch andere Aufgaben. Ja, auch Männer erledigen Dinge. Dennoch: Laut dem Statistischen Bundesamt bringen Frauen täglich 44,3 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Umgerechnet sind das knapp 30 Stunden unentgeltliche Care-Arbeit pro Woche. Männer hingegen kommen auf 21 Stunden.

Viele Frauen reduzieren dafür ihre Arbeitszeit im Job, verdienen aber auch insgesamt weniger und zahlen somit auch weniger in die Rente ein. So kann dieser Post vor allem als Anlass verstanden werden, einmal zu hinterfragen, wie gut die eigene Vermögenslage aufgestellt ist. Bist du abgesichert? Bekommst du einen finanziellen Ausgleich zu den Stunden, die du womöglich abgegeben hast, um dich um Kind und Haushalt zu kümmern? Hast du einen Überblick über eure Finanzen? Wie sieht es auf deinem Konto und mit deiner Altersvorsorge aus? Und was wäre, wenn ihr euch trennen würdet?

Im besten Fall geht alles gut und ihr bleibt ewig zusammen. Realistisch betrachtet stehen die Chancen 50:50. Und dann ist Vorsorge doch besser als die harte Landung auf dem Boden der Tatsachen. 

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