Energiekonto: So lernst du, mit deiner Kraft richtig zu haushalten

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Budgetplanung, Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und Co. sollten wir nicht nur bei unseren Finanzen im Blick haben, sondern auch für unseren Krafthaushalt. Das ist wichtig, damit dein Energiekonto immer im Plus bleibt.

In herausfordernden Phasen haben wir bestimmt alle schon mal gespürt, dass unser Energielevel sinkt und sinkt – bis es irgendwann fast auf null ist. Wir sind müde, erschöpft, können uns schlecht konzentrieren, fahren schnell aus der Haut und sind leicht reizbar. Und in Zeiten, in denen es uns gut geht, erleben wir das Gegenteil: Wir fühlen uns fit, haben Lust und Energie, Dinge zu unternehmen, sind entspannt und ruhig. So geht es uns häufig nach einem Urlaub oder wenn wir uns etwas anderes Gutes tun konnten, das unsere Akkus wiederaufgeladen hat.

Und genau diese Akkus wollen wir uns etwas genauer anschauen. Die Ärztin und Achtsamkeitsexpertin Dr. Amy Saltzman nennt das Ganze auf “Psychology Today” nämlich unser Energiekonto. So eins haben wir alle, und genau wie ein Girokonto kann es mal gut gefüllt sein und mal ganz schön ausgeräubert.

Dauerhaft erschöpft? Wahrscheinlich ist dein Energiekonto im Minus

Frage dich doch mal in genau diesem Moment: Wie voll ist dein Energiekonto gerade, auf einer Skala von minus zehn bis plus zehn? Hast du das Gefühl, deine Kraft befindet sich gerade im Minusbereich, drohen auch hier Konsequenzen. Allerdings nicht in Form von horrenden Dispozinsen, sondern als gesundheitliche Folgen. Schlafen wir etwa dauerhaft zu wenig und übernehmen uns für einen längeren Zeitraum, leidet unter anderem unser Immunsystem und wir könnten ein Burnout erleiden.

Ist unser Energiekonto komfortabel im Plus, können wir uns entspannen: Wir haben genug Kraft, um nicht nur unseren Alltag zu bewältigen, sondern auch Dinge zu unternehmen, die uns Spaß machen, oder anderen zu helfen. Und wir haben sogar noch einen Puffer, um ein paar stressige Tage ohne größere Konsequenzen wegzustecken. Denn die suchen uns alle heim, egal, wie optimal wir unser Leben gestalten.

Damit dein Konto also in einem bequemen, sicheren Plus bleibt, empfiehlt Dr. Amy Saltzman diese Strategien.

Mit deiner Kraft haushalten: So bleibt dein Energiekonto im Plus

1. Zahle regelmäßig auf dein Konto ein

Damit unser Konto gut gefüllt ist, bleibt es nicht aus, dass wir regelmäßig darauf einzahlen – genau wie bei unseren Finanzen. Und das tun wir mit Dingen und Routinen, die uns guttun. Das kann alles Mögliche sein und ist sehr individuell: Vielleicht kannst du dein Energiekonto am besten aufladen, indem du regelmäßig mit Menschen sprichst, die dir nahestehen und die dir guttun. Vielleicht brauchst du mehr Zeit für dich, die du mit Lesen oder dem Schauen deiner Lieblingsserie verbringst. Vielleicht schenkt dir tägliches Meditieren Energie oder regelmäßige Workouts.

Bei den meisten Menschen ist es eine Mischung aus all diesen Dingen. Höre in dich hinein, sei achtsam mit dir, und du wirst ganz schnell merken, was dir Energie schenkt. Und wenn du zumindest einige dieser Gewohnheiten regelmäßig in dein Leben einbaust, kannst du dein Energiekonto einfacher auf einem gesunden Level halten.

2. Sei sparsam mit Abhebungen

Zum Leben brauchen wir Geld, wir müssen also hin und wieder etwas von unserem Konto abheben. So verhält es sich auch mit unserem Energiekonto, auch hier müssen wir in der Regel jeden Tag etwas abbuchen. Arbeiten kostet Energie, ebenso wie Einkaufen, Aufräumen oder andere Pflichten, die zu unserem Leben gehören. Dann gibt es aber auch Aufwendungen, die gar nicht unbedingt sein müssen. Zu denen wir uns vielleicht verpflichtet fühlen, die uns aber Kraft rauben, die wir gar nicht aufwenden müssten. Das kann etwa das Treffen mit einer Freundin sein, die immer nur von sich erzählt und uns nie fragt, wie es uns eigentlich geht. Solche Energievampire sind Gift für unseren Krafthaushalt und sorgen dafür, dass unser Konto aus der Balance gerät.

Hier könntest du eine Art energetisches Haushaltsbuch führen: Was kostet zwar Kraft, ist aber nötig? Was verbraucht viel Energie, gibt dir im Gegenzug aber nur wenig zurück? Finde ein gesundes Gleichgewicht zwischen deinen Einnahmen und Ausgaben. Genau wie du nur das Geld ausgeben kannst, das du hast, kannst du auch nur die Energie für dich und andere geben, die sich aktuell auf deinem Konto befindet.

3. Investiere in ein Energiepolster

In guten Zeiten lässt es sich am besten sparen. Das trifft auf Geld genauso zu wie auf Energie. Wenn du dich gerade ausgeruht fühlst und genug Kraft hast, die alltäglichen Herausforderungen zu meistern, und trotzdem noch Energie übrig hast, dann nutze sie am besten, um dein Polster aufzufüllen. Tue Dinge, die dir guttun, investiere in dich. Vielleicht ist nun die Zeit gekommen, um endlich den Töpferkurs zu machen, für den dir sonst Zeit und Energie gefehlt haben. Oder du kannst dich wieder öfter mit Freund:innen treffen oder eine neue Sportart anfangen.

Und was mache ich, wenn mein Energiekonto leer ist?

Dann gibt es aber auch Phasen im Leben, in denen wir merken: Nichts geht mehr. Die Reserven sind aufgebraucht, das Konto ist leergefegt, wir haben nicht mal mehr genug Energie für die alltäglich notwendigen Dinge wie Arbeiten, Putzen oder auch nur eine Dusche. In dem Fall könnte, wie auch in finanziell schwierigen Zeiten, ein Kredit helfen. Genauer gesagt: Du leihst dir Zeit.

Die kannst du in Form von Hilfe bekommen, etwa, indem jemand dir eine Aufgabe abnimmt, sodass du eine Pause machen kannst. Oder vielleicht kannst du dir eine Auszeit nehmen, in den Urlaub fahren, eine Kur machen oder etwas anderes, das dir hilft, dein Konto kurzfristig wieder aufzufüllen. Das ist natürlich nicht für jede Person in jeder Lebenssituation so einfach möglich. Aber vielleicht ist es auch nur ein Tag, an dem du dich nur um dich kümmern kannst. Wichtig ist, deinen Energiehaushalt kurzfristig so auszubalancieren, dass du anfangen kannst, das Konto wieder zu füllen. Um dann langfristig darauf zu achten, gar nicht erst in den Dispo zu rutschen.

Source: Aktue