Erschreckende Rückschritte: Frauenrechte werden weltweit immer mehr eingeschränkt

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Aus dem Weltbevölkerungsbericht 2024 gehen besorgniserregende Verschlechterungen für die Situation von Frauen und ihren Rechten weltweit hervor. Die Rechte von Frauen, Mädchen und geschlechtsdiversen Personen werden demnach immer weiter zurückgedrängt, Frauenkörper für politische Debatten ausgenutzt und in afrikanischen Ländern sei die Situation von Frauen immer noch äußerst prekär.

Die Situation der Frauenrechte verschlechtert sich weltweit zunehmend, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Weltbevölkerungsbericht 2024 des UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) hervorgeht. UNFPA-Chefin Natalia Kanem warnte, dass die Rechte von Frauen, Mädchen und geschlechtsdiversen Menschen stark zurückgedrängt werden. Trotz jahrzehntelanger Bemühungen, die nach der Weltbevölkerungskonferenz 1994 in Kairo eingeleitet wurden, sind die Fortschritte jetzt von signifikanten Rückschritten bedroht.

Täglich sterben etwa 800 Frauen durch Geburten

Laut dem Bericht wird fast die Hälfte aller Frauen und Mädchen weltweit daran gehindert, selbst über ihre Sexualität und Fortpflanzung zu entscheiden. Dies ist besonders alarmierend in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sowie in Konfliktzonen, wo täglich etwa 800 Frauen während oder nach der Geburt sterben. Ein großer Anteil dieser Todesfälle wird durch unsichere Abtreibungen verursacht oder tritt in Regionen auf, in denen die medizinische Versorgung unzureichend ist.

In afrikanischen Ländern 130-mal höheres Sterblichkeitsrisiko

Die Sicherheit von Geburten variiert stark nach Region. In afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist das Risiko, an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt zu sterben, 130-mal höher als in Europa oder Nordamerika. Diese Diskrepanz unterstreicht die gravierenden Ungleichheiten im Zugang zur Gesundheitsversorgung, die durch Rassismus, Sexismus und andere Diskriminierungsformen weiter verstärkt werden.

Kanem betonte auch, wie Frauenkörper oft als politisch ausgenutzt werden, insbesondere in Debatten über Fruchtbarkeitsbehandlungen und Schwangerschaftsabbrüche. Die politischen Entscheidungsgremien sind nach wie vor überwiegend männlich dominiert, was Frauen ein angemessenes Mitspracherecht verwehrt und zu einer eingeschränkten Selbstbestimmung führt.

Aufruf zu zielgerichteten Maßnahmen

Der UNFPA fordert spezifische Programme zur Verbesserung der Situation benachteiligter Frauen. Durch Investitionen von 79 Milliarden Dollar könnten bis 2030 etwa 400 Millionen ungeplante Schwangerschaften verhindert und eine Million Leben gerettet werden. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den Teufelskreis von Armut und mangelnder Gesundheitsversorgung, der vor allem Frauen und Mädchen betrifft, zu durchbrechen. 

Verwendete Quelle: tagesschau.de

Source: Aktue