Expertin verrät:: 4 Tipps gegen "Exhaustion Gap" im Job

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Wir neigen häufig dazu, mehr Zeit und Energie einzusetzen, als wir zur Verfügung haben. Schnell kann das dann zur “Exhaustion Gap” führen. Wir zeigen dir hilfreiche Tipps, mit denen du mentaler Erschöpfung vorbeugen kannst.

Sowohl im Job als auch privat haben wir oftmals einen hohen Anspruch an uns selbst und möchten in beiden Bereichen glänzen. So wird vor der Arbeit noch die ein oder andere Aufgabe im Haushalt erledigt und nach Feierabend weiter gearbeitet. Pausen gibt es auch nach einem stressigen Arbeitstag nicht, denn dann rufen Haushalt, Termine oder die Familie. In vielen Fällen führt die Überhäufung von Pflichten zu einem sogenannten “Exhaustion Gap”. Der Begriff beschreibt die enorme Erschöpfung im Beruf sowie in den eigenen vier Wänden. Wortwörtlich bedeutet er “Erschöpfungslücke”.

Frauen sind eher vom “Exhaustion Gap” betroffen

Im Vergleich zu Männern leiden eher Frauen an der “Exhaustion Gap”, wie eine Studie von LinkedIn verrät. Dort wird aufgezeigt, dass es vier von zehn Frauen schwerfällt, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu finden. Eine internationale Umfrage der Agentur “Berlin Cameron” gemeinsam mit “Kantar Profiles” und Eve Rodsky’s “Fair Play” haben den Unterschied zwischen Männern und Frauen beim “Exhaustion Gap” deutlich bestätigt. Von über 1.000 Arbeitnehmer:innen aus Großbritannien und den USA haben 68 Prozent der US-Frauen angegeben, dass sie sich in den letzten sieben Tagen erschöpft gefühlt haben. Bei den US-Männern waren es hingegen nur 50 Prozent. 

Deswegen leiden mehr Frauen an mentaler Erschöpfung 

Eine gesunde Balance zwischen dem Berufs- und Privatleben zu finden, stellt viele Menschen vor eine große Herausforderung. Da in der Regel mehr Frauen als Männer Care-Arbeit zu Hause leisten und darüber hinaus noch ihre Karriere nicht vernachlässigen wollen, sind sie eher von dem “Exhaustion Gap” betroffen. Insbesondere berufstätige Mütter sind gefährdet, emotional sowie körperlich überlastet zu sein. 

Dazu erklärt die LinkedIn Karriere-Expertin Gaby Wasensteiner: “Wir alle spüren die zusätzliche Belastung der letzten Jahre – obwohl flexible Arbeitszeiten und Modelle helfen, um eine positive Work-Life-Balance aufrecht zu erhalten, zeigen unsere Studien, dass es für Frauen schwieriger ist ein Gleichgewicht zwischen Privat- und Arbeitsleben zu finden als noch vor 20 Jahren.”

Karriere-Expertin verrät: Diese 4 Tipps beugen die “Exhaustion Gap” vor

Eine “Exhaustion Gap” hat enorme Auswirkungen auf die Arbeit und das Privatleben. Daher ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen sofort zu reagieren. Karriere-Expertin Gaby Wasensteiner teilt dafür vier Tipps, die auch dir dabei helfen können, eine überwältigende Erschöpfung vorzubeugen und selbst in schweren Arbeitsphasen einen klaren Kopf zu bewahren.

1. Offene und ehrliche Kommunikation auf der Arbeit 

Statt stillschweigend unter dem Stress zu leiden, solltest du das Gespräch mit Arbeitskolleg:innen sowie Vorgesetzten suchen und die eigene Gefühlslage offen schildern. Transparente und ehrliche Kommunikation auf der Arbeit und die gemeinsame Erstellung eines Plans können dir dabei helfen, die Belastung im Arbeitsalltag leichter zu meistern.

 2. Rechtzeitig “Nein” sagen

Durch die sogenannte “Hustle Culture” verspüren wir häufig den Druck, übermäßig viel in den Job zu investieren. Langfristig kann dieser Lebensstil zu einer mentalen Erschöpfung führen. Deshalb ist es notwendig, auf den Körper zu hören und rechtzeitig eine Pause einzulegen, wenn das Arbeitspensum zu hoch wird. Zudem sollten sowohl im Privatleben als auch im Beruf deutliche Grenzen gesetzt werden. Lerne klar “Nein” zu sagen, wenn dir anderenfalls keine Zeit mehr zum Erholen bleibt.

3. Gelassen die Kontrolle zurückgewinnen

Damit du auch in stressigen Arbeitsphasen einen klaren Kopf bewahren kannst, ist es entscheidend, Momente der Ruhe zu finden. Aktiv Zeit für dich und deine Selbstfürsorge einzuräumen ist keine Luxusvorstellung, sondern essenziell für deine Gesundheit. Diese Zeiten der Auszeit kannst du als Erinnerung beispielsweise im Kalender notieren. 

4. Den richtigen Arbeitsplatz finden

Wenn du trotz regelmäßiger Pausen, einem ehrlichen Austausch mit dem:der Arbeitgeber:in und einem gesunden Arbeitspensum dennoch keine Work-Life-Balance aufrechterhalten kannst, ist es möglicherweise an der Zeit, den aktuellen Arbeitsplatz zu hinterfragen. In so einem Fall kannst du ruhig Ausschau nach einem neuen Job halten, der besser zu dir sowie deinem Leben passt.

Um unsere Aufgaben und Pflichten bestmöglich zu erledigen, müssen wir zunächst auf unsere mentale Gesundheit achten. So kannst auch du dein Stressniveau senken und ein stabiles Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben aufbauen.

Verwendete Quellen: LinkedIn, forbes.com, graziadaily.co.uk, thedrum.com, stylist.co.uk, berlincameron.com

Source: Aktue