Generationen-Talk: Liebe Boomer, warum scheut ihr euch so vor Arztbesuchen?

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In der BRIGITTE-Kolumne Generationenfrage dürfen “Jung” und “Alt” ungeniert Fragen stellen, um die Eigenheiten der jeweils anderen Generation besser zu verstehen. 

Was hat es mit den ständigen WhatsApp-Storys der Ü40er auf sich? Woher kommt die Angst vorm Telefonieren bei den Jüngeren? Und warum bedankt sich die ganze Welt eigentlich bei Beyoncé #thankyoubeyonce? Die Redakteur:innen der BRIGITTE möchten nicht länger übereinander reden, sondern miteinander. Deshalb fragen sie von nun an einfach mal gegenseitig nach …

Alicia, 22: “Hier, nimm die Eukalyptusbonbons, mit denen wirst du erst gar nicht krank!”. Genau das sagte meine Oma neulich zu mir – und es war nicht das erste Mal. Sie schwört auf ihre Lutschbonbons, die angeblich nicht nur bei Halsschmerzen helfen, sondern auch Erkältungen vorbeugen sollen. Das Gleiche gilt übrigens für Suppe, viel Tee und natürlich Wasser. Doch das beste Heilmittel aller Zeiten ist für sie noch der Spaziergang. Raus in die Natur, frische Luft schnappen. 

Wenn ich merke, dass sich eine Erkältung anbahnt oder ich Kopfschmerzen bekomme, nehme ich eine Ibuprofen, während meine Großeltern dies nur im äußersten Notfall tun. Ein weiterer interessanter Punkt ist die Scheu vor Arztbesuchen – wenn ich krank bin, gehe ich zum Arzt. Im Gegensatz zu meinem Opa, der die Arztbesuche immer hinauszögert, und stattdessen lieber eine heiße Tasse frischen Brennnessel- oder Pfefferminztee trinkt oder eben eine Runde Rad fährt. Wieso ist das so? Warum setzt die ältere Generation so sehr auf natürliche Heilmethoden?

Rosi, 75: Für mich ist das ganz einfach: In der Natur kann ich positiv denken. Vor allem bei Gartenarbeit kann ich persönlich total gut abschalten und runterfahren. Nachdem ich längere Zeit draußen in meinem Garten verbracht habe, bin ich so abgelenkt und tiefenentspannt, dass ich die sich anbahnende Erkältung einfach vergesse – da brauche ich gar keine Medikamente mehr! 

Ich denke es liegt auch unter anderem daran, dass es für uns damals, als wir aufwuchsen, eine sehr harte Zeit war – wir hatten wenig Geld, natürlich kein Handy, kein Telefon und auch kein Auto. Wir mussten damals mit dem Fahrrad in die Stadt fahren, wenn wir zum Arzt wollten – da überlegt man es sich zweimal, ob das gerade wirklich notwendig ist. Wenn man krank war, gab es Tee oder selbstgemachte Suppe mit dem Gemüse, das wir selbst angebaut hatten. Diese Mentalität bleibt wahrscheinlich einfach in einem erhalten, sie ist noch fest verwurzelt. Natürlich gehe ich dennoch bei richtiger Krankheit zum Arzt, das ist keine Frage. Ich finde nur, man sollte nicht bei jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen, sondern erst einmal in sich hören, frische Luft schnappen und zu den natürlichen Heilmethoden greifen. Und falls das nicht hilft, kann man natürlich immer noch eine Schmerztablette schlucken, da spricht ja gar nichts gegen.

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