Gesundheit: Diese Übung sorgt dafür, dass dein Gehirn jung bleibt

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Sport hält gesund – und auch jung, wie eine Studie festgestellt hat. Besonders eine Übung kann das Altern unseres Gehirns verlangsamen.

Gesundheit und Glück gehen Hand in Hand – das ist keine unbedingt neue Erkenntnis, die regelmäßig von Studien unterstrichen wird. Zu ungefähr 50 Prozent wird das Glücksniveau eines Menschen durch die Gene bestimmt, 10 Prozent hängen von den Umständen ab. Macht noch 40 Prozent, auf die das Individuum selbst Einfluss hat.

“Das bedeutet, dass man, selbst wenn man sich nicht für glücklich hält, mit großer Wahrscheinlichkeit die Möglichkeit hat, dies zu ändern”, erklärt Dr. Robert Waldinger, Leiter der ältesten Studie zum Thema Glück der Harvard-Universität. Eine Möglichkeit: Sport. Gerade Yoga hat viele positive Auswirkungen auf unseren Körper – und unsere Psyche. Laut einer Studie kann bereits das regelmäßige Üben über einen Zeitraum von acht bis zwölf Wochen bei der Verringerung von Angstzuständen und depressiven Symptomen helfen. 

Und nicht nur das: Weitere Forschungen, zeigen, das regelmäßiges Meditieren – was oftmals Teil von Yoga-Übungen ist – quasi wie eine Verjüngungskur für unser Gehirn fungiert. Warum das so ist, erklärt Psychologe Dr. Ulrich Ott im Interview mit “Stern”.

Was Meditieren mit unserem Gehirn macht

Als Leiter der Arbeitsgruppe für Veränderte Bewusstseinszustände und Meditationsforschung am Bender Institute of Neuroimaging der Universität Gießen, untersucht Ott mit seinem Team unter anderem, wie sich Yoga und Meditation auf das Gehirn auswirken. Inzwischen können Computer sehr gut einschätzen, wie alt ein Gehirn ist, erklärt Ott im Gespräch. “So wie Sie eine Person sehen und ihr Alter einschätzen, kann das auch ein gut trainiertes Programm.” Negativ wirke sich beispielsweise exzessiver Alkoholkonsum aus – positiv hingegen beispielsweise Meditieren.

In einer Studie stellten Forscher:innen fest, dass die Gehirne von Meditierenden bei einem Lebensalter von 50 Jahren im Durchschnitt 7,5 Jahre jünger wirkten und langsamer alterten als die Hirne der Kontrollgruppe. Wer regelmäßig Yoga übt, lernt durch die Meditationspraxis, den eigenen Stress zu regulieren. Ein weiterer Faktor: Jahrelanges Trainieren der Achtsamkeitsmeditation würde auch dafür sorgen, dass wir länger fokussiert bleiben und Ablenkungen schneller registrieren, erklärt der Psychologe.

Welche Formen der Meditation es gibt

Meditation ist nicht gleich Meditation. Es gibt verschiedene Formen, so wie es auch ganz individuelle Menschen gibt – welche zu dir passt, kannst du mit der Zeit und Übung selbst feststellen. Folgend ein paar Beispiele:

1. Die Achtsamkeitsmeditation

Diese Form der Meditation hat ihren Ursprung in der buddhistischen Lehre und ist die im Westen am umfangreichsten erforschte Meditationsart. Hierbei achtest du auf die Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, bewertest diese allerdings nicht oder lässt dich auf sie ein. Du beobachtest und nimmst zur Kenntnis. Diese Form der Meditation ist geeignet für Menschen, die niemanden haben, der:die sie anleitet, da sie leicht allein praktiziert werden kann.

2. Fokussierte Meditation

Hierbei konzentrierst du dich auf deine fünf Sinne. Du kannst sich auf etwas in deinem Inneren konzentrieren, wie beispielsweise deinen Atem, oder auf äußere Einflüsse, beispielsweise kannst du einem Gong zuhören, die Flamme einer Kerze betrachten, etwas zählen. Eine gute Übung für diejenigen, die ihre Aufmerksamkeit und Konzentration schärfen möchten.

3. Bewegungsmeditation

Dass Meditation nicht unbedingt bedeuten muss, man müsse stillhalten, zeigt diese Art. Sanfte Formen der Bewegung wie Spazierengehen, Gartenarbeit oder Tai-Chi, können die Bewegungsmeditation ausmachen. Es geht hierbei um eine tiefere Verbindung mit dem Körper und dem gegenwärtigen Moment. Diese Art der Meditation ist besonders gut für Menschen, die Ruhe in Bewegung finden und ihr Körperbewusstsein entwickeln möchten.

4. Visuelle Meditation

Eine Art der Meditation, in der Entspannung und Gelassenheit durch die Visualisierung positiver Szenen, Bilder und Figuren verstärkt werden sollen. Du stellst dir hierbei eine Szene lebhaft vor und nutzt alle fünf Sinne, um dich in so viele Details wie möglich einzufühlen. Menschen nutzen diese Meditationsform gerne, um Stress abzubauen und inneren Frieden zu finden.

Wie gesagt: Die Aufzählung soll nur einen kleinen Einblick in die facettenreiche Welt der Meditation geben. Es kann sich lohnen, sich vertieft mit diesem Thema auseinanderzusetzen, gerade wenn du oft unter Stress und externem Druck leidest. Nicht nur dein Gehirn wird es dir vermutlich danken.

Verwendete Quellen: health.harvard.edu, ajp.psychiatryonline.org, theconversation.com, onlinelibrary.wiley.com, bjsm.bmj.com, stern.de, healthline.com

Source: Aktue