Kommunikation: Diese Fragen machen dich direkt zu Beginn des Gesprächs unsympathisch

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In Smalltalk-Situationen verlässt uns plötzlich jede Kreativität. Wir langweilen unser Gegenüber mit den immer gleichen Fragen – die noch dazu oft unpassend sind. Diese hier sollten wir uns besser verkneifen.

“Wie alt bist du?”, “Woher kommst du?” und Co. – warum stellen wir eigentlich immer dieselben eintönigen Fragen, wenn wir jemanden kennenlernen? Fällt uns nichts Besseres ein? Liegt es daran, dass wir das Bedürfnis haben, unser Gegenüber direkt in Kategorien und Schubladen einzuteilen? Wollen wir wissen, ob wir in unserer imaginären Hierarchie über oder unter der Person stehen?

Was auch immer dahintersteckt: Einige Fragen lassen uns einfach unsympathisch wirken – und bringen uns der Person, der wir sie stellen, auch so gar nicht näher. Denn was sagen Alter, Herkunft und Job schon wirklich über einen Menschen aus? Diese Fragen streichen wir also besser ganz schnell aus unserem Smalltalk-Repertoire.

Diese Fragen machen dich direkt zu Beginn des Gesprächs unsympathisch

1. “Wie alt bist du?”

Gegenfrage: Warum möchtest du das wissen? Geht es darum einzuschätzen, ob eine Person älter oder jünger aussieht, als sie tatsächlich ist? Ob sie schon Gen X oder noch Boomer ist? Denn genau darum geht es doch in der Regel: Mit der Info über das Alter kategorisieren wir die Person, wir schieben sie ganz schnell in eine Schublade und zementieren damit unsere Vorurteile.

2. “Was machst du beruflich?”

Ähnlich verhält es sich mit der Frage nach dem Job. Es ist doch faszinierend, dass der Beruf, also etwas, das eigentlich nur unseren Lebensunterhalt sichern soll, in unserer Gesellschaft eine so große Rolle spielt. Viele Menschen identifizieren sich über ihre Arbeit – und wollen deshalb auch von ihrem Gegenüber sofort wissen, was es “so macht”. Der Beruf sagt in der Regel durch die Blume noch so einiges mehr: wie viel Geld die Person in etwa verdient und welches Bildungsniveau sie hat beispielsweise. Aber wieso messen wir einem Menschen basierend auf solchen Oberflächlichkeiten einen Wert bei?

3. “Woher kommst du?”

Ganz schwierige Frage. Manchmal möchte die fragende Person tatsächlich einfach wissen, ob ihr Gegenüber aus Bayern oder Norddeutschland kommt. Häufig schwingt aber ein Unterton mit, “Woher kommst du WIRKLICH?”. Menschen mit Migrationshintergrund müssen sich dieser überflüssigen Frage sehr viel häufiger stellen, als ihnen lieb ist. Wieso spielt es eine Rolle, ob die familiären Wurzeln einer Person eben nicht in Ratingen, Buxtehude oder im Allgäu liegen? Warum brauchen wir diese Info zur Einordnung des Menschen?

4. “Was sind deine Hobbys?”

Nicht so potenziell diskriminierend wie die letzte Frage, aber ebenso überflüssig. Denn was ist schon ein Hobby? Eine reine Freizeitaktivität? Ein Sport? Etwas, in dem wir uns mit anderen messen? Etwas, mit dem wir produktiv sind und Dinge herstellen? Wir merken schon: Beim Wort Hobby schwingt einiges mehr mit als eine unverfängliche Smalltalk-Frage. Denn viele Menschen nutzen ein sogenanntes Hobby – ähnlich wie einen fancy klingenden Job – vor allem, um sich zu profilieren. Um sich gesellschaftlich einzuordnen. Denn wenn wir ehrlich sind, vermittelt uns Golf als Hobby ein ganz anderes Bild von einem Menschen als Paintball oder Nageldesign. Aber in Wirklichkeit muss das absolut nichts über eine Person aussagen.

3 simple Ideen für einen besseren Gesprächseinstieg

1. Erzähl mir etwas von dir

Geht in dieselbe Richtung wie alle vier obigen Fragen – mit dem großen Unterschied, dass wir es unserem Gegenüber selbst überlassen, was es von sich teilen möchte. Was die Person als wichtig erachtet, was sie erzählen möchte – und was sie schlicht und einfach für sich behalten möchte.

2. Wie war dein Tag bisher?

Auch hier geben wir unserem Gegenüber das Zepter in die Hand. Wir lassen die Person selbst entscheiden, welche Erlebnisse und Parts ihres Tages sie mit uns teilen möchte. Und dabei können wir eine ganze Menge mehr über einen Menschen erfahren, als wenn wir nach dem Beruf oder dem Alter fragen.

3. Welche ist deine liebste Jahreszeit?

Auch die Antwort auf diese Frage ist aussagekräftiger, als wir auf den ersten Blick glauben mögen. Eine Lieblingsjahreszeit mag nach belanglosem Smalltalk klingen, aber wann im Jahr, bei welchem Wetter und mit welchen Tätigkeiten wir uns am wohlsten fühlen, verrät einiges über unsere Persönlichkeit.

Source: Aktue