Lebensentscheidungen: Die besten Fragen für einen Moment am Scheideweg

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Manchmal geraten wir in unserem Leben an einen Punkt, an dem uns klar ist, dass wir gerade eine wichtige Entscheidung treffen müssen. Diese Fragen helfen dabei, es zu tun.

Gerade wenn wir bedenken, wie lange wir heutzutage leben können, ist es bemerkenswert, wie selten die meisten Menschen im Verlauf ihres Lebens in Situationen geraten, in denen sie wirklich wegweisende Entscheidungen treffen müssen. Mit der Wahl für eine Karriererichtung schlagen wir wohl eine gewisse Richtung ein, und mit der Entscheidung für oder gegen Kinder legen wir uns sicherlich sehr fest. Und darüber hinaus? Sind es eher kleinere Entscheidungen, die unseren Lebensweg bestimmen. Allerdings können die für uns persönlich eine große Bedeutung haben – und schwer zu treffen sein.

So mag es beispielsweise aus der Distanz betrachtet egal sein, ob wir unseren Jahresurlaub in Dänemark oder Österreich verbringen. Aber zu einem bestimmten Zeitpunkt in unserem Leben könnte vielleicht unsere Gesundheit davon abhängen, dass wir uns in genau diesem Urlaub gut erholen. Und auf einmal wäre unsere Wahl schon wieder gar nicht egal. 

Manchmal spüren wir eben, dass eine Entscheidung für uns wichtiger ist, als sie aus einer anderen Perspektive erscheinen mag. Auch dann müssen wir sie zwar nicht fürchten, denn letztlich werden wir mit fast jeder Entscheidung leben können und klarkommen, die wir treffen. Doch ernst nehmen dürfen wir den Schritt auf jeden Fall, vor dem wir da gerade stehen – schließlich geht es um unseren Fuß, der entweder gehörig nass werden oder in irgendeinem Schlamm stecken bleiben kann oder uns trocken und wohlbehalten vorwärts tragen wird. Folgende Fragen können dabei helfen, unseren Fuß trocken zu halten – oder ihn mit voller Absicht in die Pfütze zu setzen.

4 Fragen, die dir helfen, wegweisende Entscheidungen zu treffen

1. Was würde ich tun, wenn mich niemand auf dieser Welt kennen würde?

Ohne dass es uns immer ganz bewusst ist, beeinflussen uns die Menschen in unserem Umfeld und gestalten unseren Lebensweg ein Stück weit für uns mit. So möchten wir vielleicht, dass unsere Eltern stolz auf uns sind, unsere Freund:innen uns nicht abhängen, unsere Geschwister sich keine Sorgen um uns machen. Solche Anliegen sind nicht falsch oder schlecht, doch sie fließen eben – oft unbemerkt – in unsere Entscheidungen mit ein. Was wiederum genauso wenig falsch oder schlecht sein muss. Nur kann es uns manchmal von dem Weg abbringen, für den wir uns entscheiden würden – wenn wir von den Einflüssen und Meinungen anderer frei wären.

Zwar werden wir uns niemals ganz von dem Beitrag unseres Umfelds zu unseren Lebensentscheidungen lösen, doch wir können es zumindest simulieren und es ansatzweise tun, und zwar mithilfe unserer Vorstellung. Wie würden wir entscheiden, wenn wir niemandem erzählen könnten, dass wir eine Beförderung angenommen haben oder einen Studienabschluss gemacht oder geheiratet? Würden wir es trotzdem tun? Oder wäre die Motivation dann bereits geringer? Wir sind in unserem Leben zwar mit anderen Menschen verbunden, doch wir leben nicht, um anderen zu gefallen. Warum lassen wir nicht diese Erkenntnis öfter in unsere Entscheidungen einfließen?

2. Welcher Weg wird mich mehr fördern?

Es wäre offensichtlich eine fragwürdige Lebensstrategie, grundsätzlich den schwereren, unbequemeren Weg zu wählen – doch nicht viel weniger fragwürdig ist die für viele näherliegende Strategie, sich stets für den einfachen zu entscheiden. Als Menschen haben wir die Möglichkeit, ein Leben lang dazu zu lernen, uns weiterzuentwickeln, neue Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen. Doch wenn wir jede Herausforderung meiden, machen wir von dieser Möglichkeit nur sehr eingeschränkt Gebrauch.

In der Regel müssen wir uns nicht bewusst dazu entscheiden, Angst oder Respekt vor Anstrengung und Unbequemlichkeit zu haben, von daher tendieren wir leichter zu dem Weg, der uns weniger fordert als zu dem, der uns besonders wachsen lässt. Uns klar zu machen, welche Option uns wirklich weiterbringen und um Lebenslektionen, Fertigkeiten und wertvolle Erfahrungen bereichern kann, kann unsere Entscheidung jedoch ausbalancierter und freier ausfallen lassen.

3. Wenn ich eine Münze werfe: Welcher Ausgang würde mich enttäuschen?

Gerade bei wegweisenden Entscheidungen ist wichtig für unseren inneren Frieden, dass sie uns nicht nur vernünftig erscheinen, sondern sich auch gut anfühlen. Oft wissen wir jedoch gar nicht, wie sie sich anfühlen – zumindest nicht, bevor wir sie getroffen haben. Um ein Gespür dafür zu bekommen und unsere Emotionen etwas zu testen, können wir uns vorstellen, wie es für uns wäre, wenn wir per Zufallsentscheid auf eine der Alternativen festgelegt wären. Würden wir uns damit zufrieden fühlen? Würden wir versuchen, das Schicksal zu ändern? Und falls der vorgestellte Münzwurf nicht weiterhilft: Werfen wir das Ding. Und haben unsere Entscheidung.

4. Was ist mir im Leben wichtig?

Bei den meisten Entscheidungen spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle, die eher eine kurzfristige und auf den ganz konkreten Fall bezogene Bedeutung haben. Sie zu sortieren und hinsichtlich ihrer Relevanz zu ordnen, ist oft schwer, weil sie neu und eigenartig für uns sind und wir beim Sortieren teilweise nur schätzen können. Im Idealfall haben wir jedoch eine Richtlinie, die uns vertraut ist und die uns Orientierung geben kann: unsere langfristigen Werte und Lebensziele. 

Ob für uns an oberster Stelle steht, möglichst emotional ausgeglichen zu leben oder möglichst luxuriös, ob wir gerne die Welt verändern möchten oder in erster Linie niemandem im Weg sein, ob für uns Karrieresprünge wichtiger sind als Freizeit – solche Fragen haben wir in der Regel früher oder später für uns geklärt und können über diese Klarheit in vielen Situationen Antworten finden. Letztlich gilt es bei jeder Entscheidung, den Weg zu finden, der uns unserem idealen Leben am nächsten bringt. Und dazu müssen wir uns vor allem daran erinnern, wie unser ideales Leben aussieht.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, hackspirit.com

Source: Aktue