Psychologie: 3 toxische Lebensmythen, die uns unglücklich machen

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Welchen Rahmenbedingungen brauchen wir für ein zufriedenes Leben? Was können und müssen wir selbst dafür tun? Auf jeden Fall diese Glücksmythen über Bord werfen!

Was genau wir brauchen, um uns wohlzufühlen, um zufrieden zu sein und unser Leben als erfolgreich zu empfinden, ist sehr individuell. Jeder der knapp acht Milliarden Menschen auf dieser Erde ist einzigartig und bringt ganz eigene Prägungen, Wünsche und Vorstellungen mit. Es gibt also kein Glücks-Patentrezept, das für jede Person gilt.

Es gibt auf der anderen Seite aber einige Gewohnheiten, Glaubenssätze und Mythen, die sehr viele Menschen gleichermaßen unglücklich machen. Weil sie ihnen vorgaukeln, wie etwas zu sein und auszusehen hat und was sie tun müssen, um endlich ein Stückchen vom Glückskuchen abzubekommen. Diese Lebensmythen können und sollten wir direkt vergessen.

Diese problematischen Mythen können uns unglücklich machen

1. Je “erfolgreicher” wir sind, desto zufriedener sind wir

In kapitalistischen Gesellschaften gehen wir davon aus, dass Menschen nur etwas wert sind, wenn sie genug leisten – und dass sie umso wertvoller sind, je mehr sie leisten und je mehr sie haben. Dabei hat jeder Mensch einen Wert, der vollkommen bedingungslos ist und absolut losgelöst davon, welchen Beruf man ausübt, ob und wie viele Kinder eine Person hat, in welchem Land er oder sie lebt oder wie viel ein Mensch besitzt.

Aber je mehr wir dem Mythos auf den Leim gehen, dass wir nur bedeutend sind, wenn wir Leistung erbringen, desto unzufriedener werden wir. Denn gemäß dieses Glaubenssatzes können wir niemals genug leisten und/oder haben. Es muss also immer mehr sein – die absolut perfekte Voraussetzung also, um in der Tretmühle der Unzufriedenheit gefangen zu sein.

2. Es ist egoistisch, wenn du deine Bedürfnisse über die anderer stellst

Als Menschen brauchen wir andere Menschen, es tut uns gut, uns mit ihnen auszutauschen, bestimmte Erlebnisse mit ihnen zu teilen und uns unter Umständen für sie verantwortlich zu fühlen. Das gilt natürlich besonders zum Beispiel bei Eltern mit ihren heranwachsenden Kindern, aber auch wenn wir uns um andere Menschen, egal ob in der Familie oder in einem anderen Szenario, kümmern, weil sie auf uns angewiesen sind. Eine solche Beziehung kann fordernd und anstrengend sein, aber auch wertvoll und bereichernd.

Trotzdem sollten wir nicht zu jedem Zeitpunkt die Bedürfnisse anderer Menschen über unsere eigenen stellen. Das ist weder gesund für uns noch hat langfristig die Person etwas davon, um die wir uns kümmern. Natürlich können und sollen wir hin und wieder zugunsten anderer zurückstecken – so funktioniert schließlich eine solidarische Gesellschaft. Aber uns wird häufig suggeriert, dass wir uns vollkommen für andere aufopfern müssen – egal, wie es uns damit geht und ob wir das leisten können. Und dass es egoistisch ist, wenn wir das nicht tun.

Selbstverständlich ist es immer eine Frage der Balance. Aber es ist auch wichtig, dass wir alle auf uns achten, darauf, dass es uns gut geht und wir genug Energie haben, um all das zu schaffen, was von uns erwartet wird. Und dazu gehört es eben auch, hin und wieder die eigenen Bedürfnisse über die anderer zu stellen.

3. Du kannst mit schierer Willenskraft alles schaffen

Disziplin und harte Arbeit haben durchaus ihren Anteil an Erfolg. Hier stellt sich natürlich direkt die Frage, wie wir Erfolg definieren, denn das ist sehr individuell. Aber gehen wir einfach mal davon aus, dass es dabei grundsätzlich um das Erreichen unserer persönlichen Ziele geht – wie auch immer diese aussehen mögen. Und ja, dafür müssen wir in der Regel auch etwas tun. Aber es wird uns häufig vorgegaukelt, dass wir jedes Ziel erreichen können, das wir uns stecken, wenn wir es denn nur genug wollen.

Aber das stimmt einfach nicht. Nicht alle Menschen haben dieselben Voraussetzungen. Was wir schaffen und erreichen können, hängt auch davon ab, welches Geschlecht wir haben, wo wir herkommen, wie wir aussehen, welche körperlichen Voraussetzungen und Talente wir mitbringen und so weiter. Es gibt unzählige Faktoren, die wir schlicht nicht beeinflussen können. Willenskraft, harte Arbeit und eine gute Portion Biss können sicher helfen, wenn wir uns etwa in einem bestimmten Beruf etablieren möchten – aber sie allein werden nicht reichen, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen.

Verwendete Quellen: yourtango.com, psychologytoday.com

Source: Aktue