Psychologie: An diesen 5 Sätzen erkennst du, dass du toxisches Verhalten entschuldigst

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Kontrolle, Manipulation, Demütigung – wer in einer toxischen Beziehung lebt, kennt diese Verhaltensweisen wahrscheinlich ziemlich gut. Doch statt sich von der toxischen Person zu lösen, rechtfertigen viele das ungesunde Verhalten ihres Gegenübers. Mögliche Gründe: Liebe, Abhängigkeit, eigene Schuldgefühle. Woran du erkennst, dass du toxisches Verhalten entschuldigst, verraten wir dir hier. 

Die Beziehung raubt dir Kraft und Energie. In der Theorie weißt du, dass sie nicht nur schön, sondern auch belastend ist – und doch findest du immer wieder einen Grund, das Verhalten deines Gegenübers zu rechtfertigen. Könnte das auf dich zutreffen? Daran erkennst du es: 

5 Sätze, mit denen du toxisches Verhalten entschuldigst

“Das war doch gar nicht so schlimm.” 

Ein typischer Satz von Menschen, die häusliche Gewalt erfahren mussten. Ähnlich: “Dies oder das wäre doch noch viel schlimmer.” Betroffene versuchen über diese Formulierungen ihre (negativen) Emotionen herunterzuspielen.

“Er:Sie hatte einen langen Tag.”

Es sei nur eine Phase, es sei nur passiert, weil der Tag für ihn:sie so anstrengend war, er:sie mache doch so viel durch. Statt das toxische Verhalten zu verurteilen, wird Mitgefühl empfunden und so das ungesunde Auftreten gerechtfertigt.

“Nein, das war ganz anders.”

Die Erinnerungen werden verdrängt oder bewusst verändert, sodass ein Kontrollzwang oder manipulierendes Verhalten nicht mehr als solches wahrgenommen werden. Bekommen Mitmenschen toxische Muster mit, leugnen Betroffene dies mit Sätzen wie “Das war ganz anders”, “Er:sie war doch nur etwas gereizt” oder “Du hast ja gar nicht alles mitbekommen.” 

“Ich mache das doch gerne so.” 

In vielen Beziehungen ist es so, dass Betroffene schon wissen, wann ihr Gegenüber sauer wird. Sie versuchen also vorausschauend zu handeln, bereiten das Essen vor, bevor er:sie nach Hause kommt oder überlegen sich kleine Überraschungen, in der Hoffnung, dass die Freude die Toxizität überwiegt. Tief innen wissen sie, dass sie all das machen, um nicht schlecht behandelt zu werden – doch nach außen hin rechtfertigen sie ihr eigenes und damit auch das Verhalten ihres Gegenübers mit Sätzen wie “Ich mache das doch gerne so.” 

“Ich hätte das anders machen müssen.” 

“Er:Sie wäre nicht sauer geworden, wenn ich das anders, richtig, gemacht hätte.” Richtig in seinem:ihrem Sinne. Die Schuld geben sich Betroffene (fast) immer selbst, sie sind verantwortlich dafür, dass sie auch mal schlecht behandelt werden müssen, anstatt dass sie das Verhalten der toxischen Person kritisieren. 

Bemerkst du solche Entschuldigungen von toxischem Verhalten bei dir oder Freund:innen, könnte ein ehrliches Gespräch mit einer Vertrauensperson der erste Schritt zur Einsicht und Besserung sein. Außerdem kannst du professionelle Hilfe annehmen und mit spezialisierten Psychotherapeut:innen herausfinden, welche Gründe deine Rechtfertigungen haben und wie du es schaffen kannst, dich von der toxischen Person zu lösen. Trau dich – und tanke neue Kraft und Energie für künftige gesunde Beziehungen.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, stern.de

Source: Aktue