Psychologie: Diese Glaubenssätze hindern dich daran, deine Emotionen zu verarbeiten

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Einen gesunden Umgang mit unseren Gefühlen können wir lernen. Zentral ist es dabei, dass wir diese beiden Glaubenssätze aushebeln – und stattdessen unseren Emotionen Raum geben.

Unsere Gefühle so zu behandeln und verarbeiten, dass sie unser Leben nicht bestimmen, ist gar nicht so leicht. Die meisten von uns haben verschiedene Bewältigungsmechanismen, die es uns scheinbar leichter machen, mit unseren Emotionen umzugehen – die uns aber langfristig nicht unbedingt helfen. Vor allem diese zwei Glaubenssätze hemmen uns oft unbewusst.

Welche beiden Glaubenssätze dich daran hindern, gesund mit deinen Gefühlen umzugehen

1. “Gefühle haben hier keinen Platz”

Dieser Glaubenssatz drückt einen von zwei Haupt-Bewältigungsmechanismen aus, den die meisten von uns um Umgang mit ihren Gefühlen verinnerlicht haben. Nämlich das Abwerten von Emotionen. “Im Job haben Gefühle nichts zu suchen” oder “lass deine Emotionen hier bitte mal außen vor”. All diese Plattitüden spielen Gefühle herunter und räumen ihnen nicht die Wichtigkeit ein, die sie verdient haben – und die wir ihnen zugestehen müssen, um sie auf eine gesunde Art und Weise zu verarbeiten. Denn Gefühle sind schlicht und einfach erst mal da, ob uns das nun passt oder nicht. Wir können sie nicht zu Hause lassen, wenn wir zur Arbeit gehen, und es ist auch nicht möglich, eine Situation gänzlich unemotional zu betrachten.

Es mag Menschen geben, denen es gelingt, sich in bestimmten Momenten ihre Gefühle weniger anmerken zu lassen oder diese weniger herauszulassen als andere. Das bedeutet aber nicht, dass diese Menschen keine Gefühle haben – oder sie gar “vor der Tür lassen”.

2. “Schluck deine Gefühle einfach runter”

Der zweite toxische Glaubenssatz beruht ebenfalls auf einem typischen Bewältigungsmechanismus: dem Verdrängen von Emotionen. “Stell dich nicht so an”, “Schluck es runter”, “Komm mal runter” – all diese vermeintlich hilfreichen Aussagen meinen eigentlich genau das: Drück deine Gefühle weg, denn ich kann mit ihnen nicht umgehen.

Und im ersten Moment mag sich das Verdrängen gut anfühlen. Schließlich schieben wir die unangenehmen Gefühlen erst mal weg, und das bedeutet: Wir müssen sie nicht fühlen. Das Problem an der Sache: Solche verdrängten Emotionen holen uns früher oder später wieder ein. Das kann sich zum Beispiel in Panikattacken äußern, die scheinbar aus dem Nichts kommen. Oder wir fühlen uns in eigentlich harmlosen Situationen so getriggert, dass wir völlig überreagieren und so unsere Beziehungen gefährden – ohne dass uns klar wäre, wo das plötzlich herkommt. Fakt ist: Das Verdrängen von Gefühlen mag eine Weile funktionieren, es hat aber seine Grenzen.

So kannst du besser mit deinen Gefühlen umgehen

Die einzige effektive Möglichkeit, um unsere Emotionen auf eine gesunde Weise zu verarbeiten, kostet leider meist etwas mehr Kraft, als sie abzuwerten oder wegzuschieben. Und sie beinhaltet, dass wir die Gefühle fühlen müssen – und zwar so richtig. Uns nicht ablenken, nicht unsere Lieblings-Comfort-Serie anmachen, um uns zu betäuben. Sondern den Emotionen Raum geben. Aktiv in uns hineinhören und spüren, was da ist. Was kommt auf?

Im ersten Moment ist es vielleicht Wut, die wir fühlen. Wenn es uns gelingt, etwas genauer hinzusehen, merken wir aber womöglich, dass eine tiefe Traurigkeit und Verletztheit dahinterstehen. Wenn wir diese Emotionen zulassen und annehmen können, schaffen wir es vielleicht auch irgendwann, sie ziehen zu lassen. Und erst dann können wir sie verarbeiten und so letztlich ein Leben führen, dass nicht von verdrängten oder ignorierten Gefühlen bestimmt ist.

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