Psychologie: Was es über dich verrät, wie du mit Komplimenten umgehst

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Für die einen sind Komplimente der größte Motivator, andere fühlen sich damit eher unwohl. Eine Expertin erklärt die Psychologie dahinter.

Wie reagierst du in der Regel darauf, wenn jemand dich lobt? Murmelst du ein paar unverständliche Worte, tust du die positiven Worte ab – oder ignorierst du das Kompliment sogar, weil du selbst am besten weißt, ob du etwas gut oder schlecht gemacht hast? Die Psychologin Dr. Judith E. Pearson erklärt auf “Your Tango”, welche unterschiedlichen Typen es im Umgang mit Komplimenten gibt – und wie wir wirklich souverän mit Lob umgehen können.

Persönlichkeitstypen: Wie gehst du mit Komplimenten um?

1. Du brauchst keine Bestätigung von außen

Dieser erste Typ ist stark intrinsisch motiviert und hört deshalb möglicherweise kaum zu, wenn jemand ihm ein Kompliment macht. Es interessiert diese Person nicht wirklich, denn sie meint, selbst am besten zu wissen, was sie kann und wenn sie etwas gut gemacht hat. Und übrigens auch, wenn mal etwas nicht so gut gelaufen ist. In diesem Fall kann meist kein noch so großes Lob sie umstimmen, wenn sie selbst davon überzeugt ist, versagt zu haben.

Mit sich selbst gut in Kontakt und dabei so wenig auf äußere Validierung angewiesen zu sein, kann ein großer Vorteil sein. Eine solche Selbstsicherheit kann uns in vielen Situationen helfen. Aber es könnte auch hin und wieder guttun, Feedback von anderen anzunehmen – positives wie negatives.

2. Du fühlst dich nur sicher, wenn du äußere Validierung bekommst

Der zweite Typ ist das genaue Gegenteil: Du brauchst Bestätigung von anderen, um wirklich zu glauben, dass du etwas gut gemacht hast. Auch wenn das Ergebnis eigentlich für sich sprechen sollte: So richtig fühlt es sich für dich erst wie ein Erfolg an, wenn andere davon beeindruckt sind und dir das sagen.

Das Problem: Wenn deine Mitmenschen dir nicht ständig dieses bestätigende Feedback geben, fühlst du dich unsicher und vielleicht sogar angegriffen. Du könntest versuchen, an deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten und realistisch auf dich und deine Leistung zu blicken. So lernst du möglicherweise, dir selbst mehr zu vertrauen und die Abhängigkeit von externer Validierung Stück für Stück abzulegen.

So kannst du Komplimente souverän annehmen

Egal, ob du zum ersten oder zweiten Typ gehörst – es ist oft gar nicht so leicht, ein Kompliment auf entspannte und selbstsichere Weise anzunehmen. Häufig neigen wir dazu, ein positives Feedback herunterzuspielen und mit einem “Ach, so toll war das nun auch nicht” abzutun. Wenn du dich da wiedererkennst, könntest du stattdessen einen der folgenden Sätze sagen:

  • “Es fühlt sich gut an, anerkannt und gesehen zu werden.”
  • “Es bedeutet mir viel, dass du das sagst.”
  • Oder, wenn dir das alles zu viel ist, schau der Person einfach in die Augen und sage: “Dankeschön.” Das ist vollkommen ausreichend. Widerstehe dem Drang, noch etwas hinterherzuschieben oder deine Leistung kleiner zu machen, als sie ist.

Verwendete Quellen: yourtango.com, psychologytoday.com

Source: Aktue