Wund(er)heilung für die Seele?: Wie wir emotionale Wunden pflegen – in acht Schritten

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Traumata, ein gebrochenes Herz, Ablehnung, das alles kann Spuren hinterlassen. Wenn wir nichts tun, bleiben diese psychischen Verletzungen häufig bestehen. Acht Tipps, um emotionale Wunden zu heilen. 

Wir alle machen in unserem Leben Erfahrungen, durch die wir größere oder kleinere emotionale Wunden erleiden. Auch, wenn der Auslöser bereits in der Vergangenheit liegt, können solche Erlebnisse immer wieder schmerzen, wenn man sie nicht richtig verarbeitet. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir unsere Verletzungen pflegen und sie nicht ungeachtet mit uns herumtragen. Werden wir nicht aktiv, kann das dazu führen, dass wir uns selbst und den Menschen um uns herum immer wieder wehtun – auch wenn wir das gar nicht wollen. 

Glücklicherweise können emotionale Wunden aber geheilt werden, und das größtenteils mit den eigenen Händen. Das kann überfordernd wirken, du solltest dich allerdings nicht entmutigen lassen. Es lohnt sich. Und wenn du erstmal den Anfang gemacht hast, geht es vielleicht leichter, als du denkst. 

Hinweis: Liegt der Verdacht auf eine ernste psychische Erkrankung wie Depressionen vor, kannst du dich natürlich auch an diesen Tipps bedienen – für eine gute und vollständige Genesung ist es aber auch wichtig, sich frühzeitig professionelle Hilfe zu suchen.

Wundheilung für die Seele: So geht’s

1. Klein anfangen 

Wenn du etwas an deinem Leben ändern möchtest, kannst du mit kleinen Dingen anfangen. Suche dir realistische Änderungen, die dir helfen, deine mentale Gesundheit wieder zu verbessern. Diese sollten vor allem anfangs nicht zu groß sein, emotionaler Schmerz lässt sich schließlich nicht von einen auf den anderen Tag therapieren.

2. Jeder Fortschritt zählt 

Auch wenn du es vielleicht nicht schaffst, deine emotionale Wunde auf Anhieb vollständig zu heilen, solltest du Verbesserungen als solche anerkennen. Selbst, wenn du nur eine Kleinigkeit verändert hast, kann das schließlich einen positiven Einfluss auf dein Leben haben. Beispielsweise mehr Sport oder soziale Interaktionen sind Dinge, die klein scheinen, auf Dauer aber viel verändern können. Lobe dich selbst, wenn du es schaffst, mit negativen Gefühlen einen positiveren Umgang zu finden.

3. Dranbleiben 

Du musst dir bewusst machen, dass das Aufpäppeln deiner mentalen Gesundheit nach einem Rückschlag eine große Aufgabe ist. Das bedeutet nicht, dass es nicht machbar ist, aber höchstwahrscheinlich erfordert es Kraft und vor allem Zeit. Deshalb solltest du dich nicht hetzen oder demotivieren lassen, wenn dir der Prozess zu langwierig scheint.  

4. Realistische Ziele setzen 

Es ist wichtig, dass du nicht frustriert wirst, wenn es dir trotz deinen Bemühungen phasenweise schlecht geht. Setze deine Erwartungen nicht zu hoch an, ansonsten enttäuscht du dich selbst und verzögerst deinen Heilungsprozess nur noch mehr.

5. Aus Rückschlägen lernen 

Jede:r von uns macht Fehler und erlebt Misserfolge. Davon sollten wir uns allerdings nicht abhalten lassen, weiter unsere Ziele zu verfolgen. Gerade, wenn es um Emotionen geht, ist es unvermeidbar und natürlich, dass dein Weg dich an Höhe- und Tiefpunkten vorbeiführt. Deshalb kannst du versuchen, das Beste aus schwierigen Phasen zu machen und sie als Möglichkeit betrachten, etwas zu lernen.

6. Dich selbst zu deiner höchsten Priorität machen

Emotional zu heilen kann für deinen Geist und Körper anstrengend sein. Deshalb ist es wichtig, dass du in dich hineinhörst und gleichzeitig auch auf physische Symptome achtest. Unser Körper zeigt uns häufig, wenn wir Entspannung brauchen und unsere Kapazitäten ausgeschöpft sind. Nimm dir die Zeit und Ruhe, die du brauchst, wenn du dich beispielsweise gestresst oder verspannt fühlst. Gerade in dieser Phase ist es wichtig, dass du gut auf dich selbst Acht gibst und dich nicht übernimmst. 

7. Fühle dich sicher 

Du solltest dir ein Umfeld schaffen, indem du dich emotional sicher fühlst. Besonders, wenn wir verletzt oder enttäuscht wurden, kann das zu einem großen Misstrauen unseren Mitmenschen oder unserer Umwelt gegenüber führen. So möchte unser Verstand uns davor schützen, die schmerzhafte Erfahrung nochmal zu durchleben. Förderlicher ist es aber, nicht nach Anzeichen für emotionale Gefahr, sondern nach Sicherheit zu suchen. Wer sich nicht sicher fühlt, kann auch nicht emotional heilen. Frage dich deshalb: Was hilft dir und wo fühlst du dich wohl? Diese Dinge kannst du dann versuchen, mehr in dein Leben zu integrieren. 

8. Frage nach Hilfe und nehme sie an 

Sich auf sich selbst zu konzentrieren, bedeutet nicht, dass du dich von anderen isolieren musst. Es ist wichtig und hilfreich, andere Menschen um Hilfe zu bitten, wenn du dich danach fühlst. Unterstützung von anderen einzuholen und anzunehmen ist schließlich auch eine Möglichkeit, die eigene emotionale Gesundheit zu pflegen. Außerdem solltest du dir immer bewusst machen, dass, falls du oder dein soziales Umfeld mit deiner Situation überfordert sind, professionelle Hilfe eine sinnvolle Option ist. 

Wenn du dich an diesen Tipps orientierst, steht deiner Heilung nichts mehr im Weg!

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, psychcentral.com 

Source: Aktue