Älter werden: Wenn du das tust, lebst du bis zu 13 Jahre länger

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Gesund ernähren, nicht rauchen, kein Alkohol, dafür Sport und Bewegung – wenn wir das alles einhalten, werden wir es bis ins hohe Alter schaffen. Eine Studie fand jetzt aber heraus, was uns wirklich länger leben lässt und das hat wenig mit dem genanntem zu tun.

Klar, dass wir natürlich länger gesund bleiben, wenn wir möglichst gut auf unseren Körper acht geben und ihn nicht komplett verwahrlosen lassen, ist logisch. Aber auf allen Spaß im Leben zu verzichten? Kommt überhaupt nicht in Frage! Glücklicherweise spielt uns eine neue Studie direkt in die Karten. Die besagt nämlich, dass etwas anderes für ein langes, erfülltes Leben ebenso wichtig ist wie die kleine, tägliche Sporteinheit oder die Smoothie-Bowl zum Frühstück.

Laut der kürzlich in der Fachzeitschrift “Journal of Personality and Social Psychology” veröffentlichten Studie spielen nämlich auch psychosoziale Faktoren eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenn es um unsere Lebenserwartung geht. Über einen Zeitraum von 23 Jahren begleiteten die Forschenden 2.400 Studienteilnehmer:innen. Zu Beginn der Studie 1996 waren die Proband:innen zwischen 40 und 85 Jahre alt. Heute sind diese entsprechend älter oder in 871 Fällen bereits verstorben.

Auf die Einstellung kommt es an

Die Teilnehmenden wurden nicht nur zu ihrer gesundheitlichen Fitness, sondern auch zu ihrer Einstellung in Bezug auf das Alter und zum Älterwerden befragt. Dabei zeigte sich im Abgleich mit der Lebensdauer der Proband:innen, dass diejenigen, die mit dem Älterwerden persönliche Ziele und Pläne verbinden, ein längeres Leben führen können – und zwar bis zu 13 Jahre länger. 

„Unsere Studie liefert nun in größerem Umfang für Deutschland den Nachweis, dass Menschen, die das Älterwerden als Entwicklungsprozess erleben, sogar 13 Jahre länger leben“, so Prof. Susanne Wurm, Leiterin der Abteilung für Präventionsforschung und Sozialmedizin am Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald.

Fitter Kopf und fitter Körper 

Eigentlich überrascht es und nicht, dass das Mindset neben der physischen Fitness entscheidend ist. Klingt irgendwie logisch, dass wir unser Hirn fit und auf Trab halten, wenn wir uns auch im Alter noch Ziele setzen, lernen wollen und Pläne machen. Im Umkehrschluss hält unsere Schaltzentrale unseren Körper am Laufen. Sicher ist das manchmal gar nicht so easy, auch mit steigendem Alter das Positive am Leben zu sehen. Wir haben dann vielleicht schon Verluste erlitten, gesundheitliche Schwierigkeiten oder andere Sorgen. Hinzukommt, dass Altern in unserer Gesellschaft ohnehin negativ konnotiert ist und wir in Senioren sehr oft viel mehr das Senile als das Altersweise sehen. 

“Als Erzfeind des gesunden Alterns entpuppt sich die Einstellung, sich selbst zu beschränken, weil es für diesen Plan oder jene Aktivität vermeintlich schon zu spät sei. Menschen lernen ihr ganzes Leben lang negative Bilder vom Alter und neigen deshalb dazu, diese auf sich selbst anzuwenden, wenn sie dann alt sind. Diese Altersselbstdiskriminierung gilt es zu durchbrechen“, so Prof. Dr. Susanne Wurm über ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Am Ende ist es doch so: Wir haben nur ein Leben und das endet nicht mit 65. Ob das letztlich 13 Jahre länger oder kürzer ist, werden wir vielleicht nie wissen, aber bis dahin wollen wir unser Leben verdammt nochmal genießen!

Quelle: www.dmwv.de, www.doi.apa.org

Source: Aktue