Gärtnern für Faule: Die No-Dig-Methode macht deinen Garten blitzschnell sommerfit

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Wer einen Garten hat, hätte meist gern das blühende Paradies mit dazu. Wenn das doch nur nicht so viel Arbeit wäre! Mit dieser einfachen Methode soll es aber möglich sein, nervige Schritte wie Unkraut jäten und Erde umgraben zu umgehen.

Gärtnern ohne Umgraben … macht das überhaupt Sinn? Ja, jedenfalls wenn man nach der Methode des Briten Charles Dowding vorgeht. Die kommt nämlich ganz ohne diesen Schritt aus, der zum Auflockern der Erde und für deren Sauerstoffzufuhr ein gern gesehener Klassiker ist. In den 1980er-Jahren beschäftigte er sich vermehrt mit dem Gemüseanbau und stellte letztlich auf 100 Prozent “No Dig” – also: “Nicht graben” um. Dem Experten zufolge sorgt diese Methode dafür, dass Pflanzen gesünder wachsen und es komme zu weniger Unkraut. Außerdem mache es das eigene Leben einfacher, da man die Setzlinge direkt in die Erde bringen könne.

Wie du “No-Dig” ausprobierst

Du musst nicht sofort dein gesamtes Grundstück auf die neue Technik ummünzen. Fange stattdessen mit einer kleinen Fläche an. Der Experte empfiehlt für den Start 1,2 x 1,4 Meter fernab von Bäumen, die viel Wasser aus der Erde ziehen oder Hecken, die zu viel Schatten auf dein Beet werfen könnten. Selbst in Lehmboden oder Schlamm soll die Methode bestens funktionieren. So gehst du bei einem neuen No-Dig-Beet vor:

  1. Wenn in deinem Garten viel Unkraut wächst und du schnelle Ergebnisse haben möchtest, legst du zuerst unbedruckte Pappe auf der gesamten Fläche aus. Das hilft dir dabei, trotz Unkraut direkt mit dem Pflanzen beginnen zu können. Dowding empfiehlt zehn bis 15 Zentimeter Komposterde auf der Pappe zu verteilen (entweder aus dem eigenen Garten oder gekauft).
  2. Ist deine Erde unkrautfrei, brauchst du keine Pappe auszulegen und kannst stattdessen mit etwa fünf Zentimetern Kompost beginnen. Die Höhe ergibt sich, nachdem die Erde leicht festgetreten wurde. In einem seiner Videos zeigt Dowding, dass er das wortwörtlich meint, indem er mit Gummistiefeln in kleinen Schritten über den Bereich läuft.
  3. Am besten funktioniert das Beet mit Setzlingen, da diese sich besser gegen Schädlinge im Boden durchsetzen können als Saat.

Weitere Tipps und Tricks vom Experten

Charles Dowding erklärt in einem seiner Videos, dass er die Pappe umsonst von Läden bekommen könne. Sein Tipp: Einfach mal nachfragen, ob ein Shop in deiner Nähe nicht glücklich darüber wäre, etwas weniger Pappe zu entsorgen, indem sie an dich geht. Unbedruckt sollte sie allerdings sein, damit keine Tinte in die Erde gelangen kann. Bei sehr stark mit Unkraut bewachsenen Flächen sei es wichtig, dass die Pappen keine Schlitze aufweisen, die Licht auf die darunter liegende Fläche lassen. Am besten legst du sie so hin, dass solche Stellen von einer anderen Pappe überdeckt werden. Die Ränder der Pappe sollten immer übereinander liegen und nicht nebeneinander. Denn sonst riskierst du, dass das Unkraut an den Rändern durchbricht.

Welcher Kompost eignet sich?

Nutzt du deinen eigenen Kompost, sollte dieser bereits gut heruntergebrochen sein und nicht zu grob. Hast du nicht genügend Kompost vorrätig, lohnt es sich mit der gekauften Variante zu ergänzen. Der Experte nutzt ebenfalls oft eine Mischung aus beidem, greift aber auch auf Pilzkompost zurück, der sich hervorragend für alles andere eigne, so auch Blumen oder Gemüse. Für die Ränder der Beete nutzt Dowding meist Holzspäne. Die Beete sollten außerdem umrandet werden, damit um das Beet herum wachsende Pflanzen nicht die Möglichkeit haben, sich auszubreiten. Hierfür empfiehlt sich ein überstehender Papprand, der beispielsweise mit Holzstücken abgegrenzt und beschwert wird.

Die Pappe selbst fängt mit der Zeit an zu kompostieren, wodurch wachsende Pflanzen durch die Fläche durchbrechen können. Das Unkraut, das ohne Sonne unter der Pappe lag, ist bis dahin zum Großteil abgestorben. Nur wenige Nachkömmlinge kommen durch, um die du dich kümmern musst. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, dein Beet während des Wachstums mit einem Netz zu bedecken, um es beispielsweise vor Vögeln zu schützen. 

Verwendete Quellen: charlesdowding.co.uk, YouTube/Charles Dowding

Source: Aktue